Menschenhandel / Nach 20 Jahren: Behörden verhaften Croix-Rouge-Angestellte in Arlon
Nach zwanzig Jahren Doppelleben als respektable Angestellte und heimliche Menschenhändlerin wurde Zoraida D., die Anführerin eines internationalen Netzwerks zur Ausbeutung von Frauen, in Belgien dank der Zusammenarbeit internationaler Strafverfolgungsbehörden festgenommen.
Zwanzig Jahre lang führte sie ein Doppelleben zwischen respektabler Fassade und dem Betreiben eines Menschenhandelsrings. Zwanzig Jahre lang wurde verdeckt gegen sie ermittelt. Jetzt wurde Zoraida D. in einer koordinierten Operation internationaler Strafverfolgungsbehörden im belgischen Arlon verhaftet. Das meldet infobae am Donnerstag.
Die aus Kolumbien stammende Zoraida soll eine Organisation geleitet haben, die zahlreiche Frauen ausgebeutet und in Sklaverei sowie sexuelle Ausbeutung gezwungen hat. In Zusammenarbeit mit der DEA und dem kolumbianischen Geheimdienst sei es den europäischen Behörden gelungen, das Netzwerk zu zerschlagen.
Im Zuge der Ermittlungen enthüllte Dokumente würden belegen, dass Zoraida äußerst gut organisiert und diskret agierte, ihre wahre Identität verbarg und ihre Opfer ausnutzte. Die 40-Jährige ging laut dem Luxemburger Wort dabei sehr geschickt vor, arbeitete für die Luxemburger Croix Rouge und war Gewerkschaftsdelegierte für die Zeeman-Gruppe beim OGBL. Auf ihre Kollegen habe sie einen sehr positiven Eindruck gemacht.
Festnahme dank einem Opfer
Dass Zoraida D. nun festgenommen werden konnte, ist laut infobae ausgerechnet einem ihrer Opfer zu verdanken. Dieses habe den Behörden wichtige Informationen in verschlüsselter Sprache übermittelt, um so bei ihren Entführern nicht unter Verdacht zu geraten. Die Frau sei zuvor mit falschen Versprechungen nach Spanien gelockt und dann nach Belgien gebracht worden, wo man ihr die Papiere abnahm und sie zur Prostitution zwang. Aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Opfer sei es den belgischen und spanischen Agenten gelungen, ein Fahrzeug zu stoppen und die Frau zu befreien.
Die Operation habe nicht nur einen wichtigen Teil eines komplexen Menschenhandelsnetzes zerschlagen, sondern auch die brutalen Bedingungen, unter denen diese Frauen gehalten wurden, ans Licht gebracht. Denn: Das Netzwerk operiere nicht nur in Belgien, sondern auch in anderen Ländern Europas. Schutzbedürftige Frauen werden ausgenutzt, indem ihnen Arbeit und ein besseres Leben versprochen werden. Dutzende Frauen seien jedoch unter erbärmlichen Bedingungen und Drohungen zur Arbeit gezwungen wurden.
Die Opfer werden nun von der NGO Anti Trafficking Bureau (ATB) unterstützt und stehen unter dem Schutz der belgischen Behörden.
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