EU-Abgeordnete äußern sich / Petition fordert Ausschluss von LGBTQ+-Themen aus Schulen – Protestaktion angekündigt
Eine neue Petition hat in nur drei Tagen die erforderliche Zahl an Unterschriften gesammelt. Ihr Ziel: LGBTQ+-Themen aus den Lehrplänen ausschließen. Die queere Community in Luxemburg zeigt sich empört – und organisiert eine Protestaktion.
Inhalte zu LGBTQ+-Themen sind aus Lehrplänen für Minderjährige auszuschließen – zumindest steht es so in der Petition Nummer 3198, die am vergangenen Montag online ging. Innerhalb von drei Tagen hat die Petition die benötigten 4.500 Unterschriften bereits übertroffen und muss dementsprechend in der Abgeordnetenkammer debattiert werden.
Es gehe nicht darum, LGBTQ+-Personen zu diskriminieren oder Hass gegen sie zu schüren, sondern darum, „Respekt und die richtige Bildungsorientierung für alle minderjährigen Kinder zu gewährleisten“, heißt es vom Petenten.
Reaktionen
Die beiden Luxemburger EU-Abgeordneten Tilly Metz („déi gréng“) und Marc Angel (LSAP) zeigen sich „fassungslos“ über den Erfolg der Petition. „Noch vor wenigen Wochen haben wir auf den Straßen Luxemburgs die Liebe gefeiert und heute wollen die über 5.000 unterzeichnenden Personen, dass Minderjährigen ihr Recht entzogen wird, über die verschiedenen Arten von menschlichen Beziehungen aufgeklärt zu werden“, schreibt Metz in einer Pressemitteilung. Das sei „absurd“. In der luxemburgischen Verfassung sei die Freiheit der Lehre im Einklang mit den Werten einer demokratischen Gesellschaft verankert. Man könne Kindern und Jugendlichen eine inhaltlich komplette Aufklärung nicht verweigern.
„Ich bin zutiefst schockiert, dass die Grundrechte unserer Kinder auch noch im 21. Jahrhundert so populistisch und unter falschem Vorwand in Frage gestellt werden“, schreibt Angel. Der Zugang zur Bildung im Bereich der emotionalen und sexuellen Gesundheit sei in keinster Weise Ausdruck irgendeiner Ideologie. Die Petition werbe für „eine Rückkehr zu patriarchalischen Denkmustern und Gesellschaftsstrukturen“, schreibt Angel.
Die Vereinigung „Rosa Lëtzebuerg“ zeigt sich in einem Facebook-Post vom Dienstag entsetzt und möchte betonen, dass Schulen einen Bildungsauftrag haben, um über die Gesellschaft und ihre Vielfalt zu informieren. „Wir verurteilen auch die Absicht, queeres Leben unsichtbar zu machen, was dazu beiträgt, dass queere Menschen weiterhin mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert werden“, schreibt die Organisation.
Auch das „Centre Cigale“ meldet sich am Dienstag in den sozialen Netzwerken zu Wort. „Wir sind für euch da“, heißt es hier in einem Post, der die Menschen daran erinnert, dass sie sich bei Bedarf an das Zentrum wenden können.
Protestaktion für Toleranz
Das „CID Fraen an Gender“ hat am Mittwochnachmittag eine Protestaktion gegen Diskriminierung und für Toleranz angekündigt. Die Organisation will „ein Zeichen gegen die 4.500 Unterschreiber der Petition“ setzen. Die Aktion soll am Donnerstag von 12.00 bis 12.05 Uhr stattfinden. Überall sollen Unterstützer der queeren Community Lärm machen – ob mit Töpfen und Pfannen, Pfeifen oder der eigenen Stimme.
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