Trier / Nach Angriff auf Polizisten laufen Ermittlungen auf Hochtouren
Wer war bei dem gewalttätigen Angriff auf Trierer Polizisten dabei? Was war das Motiv? Zwei zentrale Fragen, die bei der Polizei im Zentrum von Ermittlungen nach der Attacke vom Freitag stehen.
Nach einem Angriff auf Polizisten in Trier mit fünf verletzten Beamten sucht die Polizei weiter nach den Tatverdächtigen. Im Fokus steht eine Gruppe von rund 40 Angreifern, die in der Nacht zum Freitag auf die Polizistinnen und Polizisten losgegangen sein soll. „Wir appellieren an Zeugen, uns ihre Fotos und Videos zur Verfügung zu stellen“, sagte der Sprecher der Trierer Polizei, Uwe Konz. Die Polizei schaltete ein Hinweisportal, auf dem man Material hochladen kann. Erste Hinweise und auch private Videoaufzeichnungen seien bereits eingegangen, hieß es am späten Freitagabend.
Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) kündigte an, am Samstag das Polizeipräsidium in Trier besuchen zu wollen. Dort sei ein Gespräch mit dem Inspekteur der Polizei, Friedel Durben, Polizeivizepräsident Frank Gautsche und Beamtinnen und Beamten geplant. Im Anschluss soll es ein Pressestatement geben, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte.
Die rund 40 mutmaßlichen Tatbeteiligten hatten nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Freitag vor einer Trierer Diskothek mit Glasflaschen, Holzstangen und Fäusten auf die Beamten eingeschlagen. Erst nach dem Eintreffen von Verstärkung gelang es der Polizei, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Ein Beamter feuerte zwei Warnschüsse in die Luft, woraufhin die Tatbeteiligten flüchteten. Zwei Verdächtige waren festgenommen worden.
Das Motiv der Angreifer, auf die Polizei loszugehen, war zunächst unklar. Sie sollen sich vor dem Club „zusammengerottet“ und sich gegen die Polizei solidarisiert haben, hieß es. Die Polizei war wegen einer Körperverletzung in der Disco alarmiert worden. Bei den Ermittlungen dazu auf dem Platz vor dem Club eskalierte die Lage. Man gehe davon aus, dass auch Alkohol eine Rolle gespielt habe.
Zur Aufarbeitung des Polizeieinsatzes und zur Ermittlung der Tatbeteiligten hat das Polizeipräsidium Trier eine sogenannte besondere Aufbauorganisation eingerichtet. Politiker in Land und Bund hatten die nächtliche Attacke scharf verurteilt.
Die bei dem Einsatz verletzten Polizisten hatten nach Behandlungen in Kliniken am Freitag wieder verlassen. In solchen Krisensituationen stehe auch psychologische Unterstützung bereit, sagte der Polizeisprecher. „Wir sind natürlich sehr betroffen und auch erschrocken, dass so etwas hier möglich ist“, sagte er mit Blick auf die Tat.
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