Luxemburg-Stadt / Nach Verkehrsunfall: Wie die Gemeinde für mehr Sicherheit beim Radfahren sorgen will
Ein Fahrradfahrer wurde im Juli in Luxemburg-Stadt von einem abbiegenden LKW erfasst und dabei verletzt. Grund für die hauptstädtische Sektion von „déi gréng“, sich in der Gemeinderatssitzung von Montag beim Schöffenrat nach der Sicherheit von Radfahrerinnen und Radfahrern zu erkunden.
„Es gab dieses Jahr einen heftigen Unfall in der avenue Marie-Thérèse, mit schlimmen Folgen für einen jungen Mann. Er ist mittlerweile auf Krücken unterwegs und wenn man sich sein Fahrrad ansieht, ist man erleichtert, dass nicht mehr passiert ist“, berichtete Nicolas Back („déi gréng“) in der Sitzung des hauptstädtischen Gemeinderats am Montag. Aufgrund anderer Verkehrsunfälle mit Drahteseln sorgt das Ratsmitglied sich um die Sicherheit von Menschen, die in Luxemburg-Stadt mit dem Fahrrad unterwegs sind und stellte dem Schöffenrat dazu verschiedene Fragen.
Patrick Goldschmidt bestätigte, dass es am 17. Juli an der Kreuzung von der avenue Marie-Thérèse und dem Boulevard Royal in der Oberstadt einen „tragischen Unfall“ gab und dabei ein Radfahrer von einem abbiegenden Lastwagen erfasst wurde. Auf Nachfrage vom Tageblatt informieren auch Feuerwehr und Polizei darüber, dass an dem genannten Tag ein Unfall mit einem Fahrradfahrer in der Oberstadt gemeldet wurde. „Er wurde am Bein verletzt und vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gefahren, in dem er aufgrund eines Bruchs operiert wurde. Es bestand keine Lebensgefahr“, heißt es von der Pressestelle der Polizei.
Kreuzen als Gefahrenpunkt
In der Ratssitzung am Montag erklärte Patrick Goldschmidt nun, dass in den vergangenen Jahren einige Maßnahmen in der avenue Marie-Thérèse umgesetzt wurden, um die Sicherheit der Menschen zu erhöhen, die mit dem Drahtesel unterwegs sind: Es wurden Parklücken entfernt und der Radweg auf den erhöhten Bürgersteig verlegt. „Aber wie an allen Kreuzungen ist es so, dass abbiegende Personen, auf Radfahrer, die geradeaus fahren, Acht geben müssen“, stellte Patrick Goldschmidt fest. Denn seinen Informationen nach habe die Person im Laster den Mann auf dem Drahtesel übersehen.
Der Mobilitätsschöffe gab allerdings zu, dass die in 2016 neugestaltete Kreuzung bei der Adolphe-Brücke Gefahrenpotential birgt: „Idealerweise hätte man beim Bau der ‚Passerelle’ auch gleich eine Unterführung gemacht, damit das Fahrrad auf die andere Straßenseite gelangen kann. Dann hätte man diesen Gefahrenpunkt nicht.“ Dies war Patrick Goldschmidt zufolge technisch jedoch nicht möglich. In den kommenden sechs Monaten soll nun eine Firma aus dem Ausland sich ein Bild des Fahrradnetzes, aber auch der Situation von Fußgängerinnen und Fußgängern machen. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen dann auch veröffentlicht werden.
Außerdem wird gemeinsam mit dem Staat ausgelotet, ob eine Sensibilisierungskampagne Sinn macht, um Verkehrsteilnehmende darauf aufmerksam zu machen, dass mehr Fahrräder in der Hauptstadt unterwegs sind. Bürgermeisterin Lydie Polfer unterstrich bei der Diskussion im Rathaus aber, dass sie nicht nur Menschen in Fahrzeugen in der Verantwortung sieht. „Im öffentlichen Raum müssen alle aufeinander Acht geben. Eine Person im Auto ist immer sicherer, als eine auf dem Rad oder eine, die zu Fuß unterwegs ist. Ein Fußgänger ist aber auch verwundbarer als ein Radfahrer“, sagte sie und nutzte prompt die Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass Radfahren in der Fußgängerzone zwischen 10 und 18 Uhr verboten ist.
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