Editorial / Nach zwei Jahren: Das Stadion ist bereits zu klein
Beginnen wir diesen Leitartikel mal mit einem „fun fact“. 2021 wurde das Stade de Luxembourg offiziell eingeweiht. Nach viel Verzögerung, Mehrkosten und unendlichen Diskussionen. Rund 76 Millionen hat die Arena gekostet und bietet 9.471 Zuschauern Platz. Nur zwei Jahre später ist das Stadion bereits zu klein. „Gutt geschafft“, könnte man sagen.
Jedes Spiel der Fußballnationalmannschaft in der gerade beendeten EM-Qualifikation war ausverkauft – auch wenn wegen des Abo-Systems des nationalen Fußballverbandes FLF nicht alle Plätze besetzt waren.
In der Vergangenheit hatte das Tageblatt bereits mehrere Male darauf hingewiesen, dass das Stadion zu klein ist. Die Gründe liegen auf der Hand. Die FLF-Auswahl spielt derzeit sehr erfolgreichen und attraktiven Fußball und hat im März 2024 eine weitere Gelegenheit, sich für die Europameisterschaft in Deutschland zu qualifizieren.
Tritt dieser Fall ein, steigert sich die Begeisterung um diese Mannschaft noch einmal. Und es gibt noch weitere Gründe, warum mehr Zuschauer ins Stadion kommen werden. Die Arena bietet einen Komfort, den andere Stadien in der Grenzregion nicht bieten können. Die Anfahrt ist einfach – ob per Bus, Fahrrad, Auto und in Zukunft mit der Tram. Das Interieur ist wie für den Fußballfan gemacht. Auch aus der letzten Reihe hat der Zuschauer einen optimalen Blick auf das Spielfeld. Zu all diesen Argumenten gesellt sich das Bevölkerungswachstum hierzulande.
Geht man davon aus, dass die FLF-Auswahl ihren Zenit noch nicht erreicht hat und in den kommenden Jahren noch so einige Erfolge feiern wird, dann kommt man schnell zur Schlussfolgerung, dass bei der Planung falsch kalkuliert wurde. Wie im Großherzogtum so üblich, wurde auch in diesem Fall ein Prunkbau errichtet, ohne sich aber die richtigen Fragen für die Zukunft zu stellen.
Laut aktuellem Stand der Dinge ist die Kapazität des Stade de Luxembourg erweiterbar. Bis zu 3.000 Sitze könnten hinzugebaut werden. Ob dies jedoch geschehen wird, ist mehr als fraglich. Bei der Planung des Stadions war es nämlich der Wille der involvierten politischen Kräfte, dass die Arena nicht größer als die 9.471 Plätze werden soll. Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung, denn bereits das Stade Josy Barthel hatte 8.125 Sitze. Wird in den kommenden Jahren nicht ausgebaut, werden viele Fußballfans zu Hause bleiben müssen.
Schade, denn Luxemburg ist ein Land mit sehr vielen Fußballanhängern. Ein rezentes Beispiel unterstützt diese These. Zum Auswärtsspiel nach Liechtenstein, bei dem es um nichts mehr ging, reisten zwischen 400 und 500 Fans an. Wenn aber auf lange Sicht immer nur dieselben Leute ins Stadion gehen können, dann läuft man Gefahr, dass die Begeisterung bei einem Teil der Bevölkerung wieder abebben wird.
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Typisch Luxemburgisch, entweder man sieht zu klein oder zu gross.Dann muss das Stadion halt für mehrere Millionen nachgebessert, lies vergrössert werden. Wir haben’s doch!
Mol kucken wéi laang déi Euphorie do unhällt? Spéider ass e vläicht vill ze grouss.
Emol ofwarden. Wann e puer Matcher déck verluer gin ass deen deiere Station hallef eidel.
Die frage ist auch ob ein grosses stadion sinn macht ,wenn nur die nationalmannschaft wenige spiele im jahr dort bestreitet.
Leider sieht man momentan keine klubmannschaft in der hauptstadt welche das stadion halbwegs fuellen und wirtschaftlich nuetzen koennte.
Auch Beccas Swift nicht.
Oder haetten mer een Stadion mat 50 000 Plaatzen sollen bau’en an den Entrée Gratis fir en hallef voll ze krei’en ??
Wenn größere Spiele anstehen könnte man die ja in den viel zu großen Bahnhof Pfaffenthal verlegen. Übrigens warum wurde der noch nicht in „Bahnhof Fränz Bausch“ getauft.