Esch / Nachbarin ruft Polizei wegen Halloween-Deko
Wie weit darf Halloween- oder Weihnachts-Dekoration gehen? Diese Frage wurde am Dienstag in den sozialen Netzwerken heiß debattiert, nachdem ein Nachbarschaftsstreit am Montagabend für einen Polizeieinsatz in Esch-Lallingen gesorgt hatte.
Hohe Wellen schlug ein eigentlich harmloser Polizeieinsatz am Montagabend in Esch. Drei Beamte waren in der rue du Cinquantenaire in Lallingen angerückt, nachdem sich eine Nachbarin über die Halloween-Dekoration der Bewohner des Eckhauses beschwert hatte. Es ging dabei in erster Linie um eine Feuerschale mit Brennholz sowie um Kerzen im Vorgarten. Die Bewohnerin löschte daraufhin das Feuer. Die Flammen waren aus, doch auf Facebook entbrannte am Tag darauf eine Diskussion über Sinn oder Unsinn der Polizeiintervention. Allgemeiner Tenor: Sowohl Beamte als auch die Nachbarin seien Spaßverderber, die Dekoration des Hauses für Halloween dagegen eine Bereicherung für das Viertel.
„Wir waren bei den Nachbarn von gegenüber“, sagt Patricia Toussaint, „plötzlich habe ich Polizisten in unserem Vorgarten gesehen. Es war eine peinliche Situation. Schlussendlich musste ich das Lagerfeuer in der Feuerschüssel und die Kerzen, die in dicken Gläsern waren, ausmachen.“ Ihre Tochter hat eine geistige Einschränkung, konnte die Situation nicht richtig einschätzen respektive verarbeiten und hatte sich laut Patricia Toussaint erst gegen Mitternacht wieder beruhigt.
Immer aufwendiger
Seit vielen Jahren schon schmückt Toussaint an Halloween und Weihnachten ihr Haus in Lallingen. Im Laufe der Jahre ist die Dekoration immer aufwendiger geworden. So auch diesmal. „Dabei bin ich noch gar nicht fertig, ich warte noch auf einige Sachen, am Samstag sollte es so weit sein“, sagt Toussaint. Ihre Nachbarin scheint das anders zu sehen. Bereits zum achten Mal habe sie Polizei oder Bannhüter gerufen, berichtet Patricia Toussaint: „Dabei bekommen wir von den Leuten ausnahmslos positives Feedback. Ganze Schulklassen kommen hierher und schauen sich das Haus an. Alle freuen sich und dann steht auf einmal die Polizei vor der Tür!“.
Die Polizei bestätigte gegenüber dem Tageblatt den Einsatz in der rue du Cinquantenaire: „Vor Ort haben die Beamten die Bewohnerin angesprochen und sie auf verschiedene Sicherheitsaspekte aufmerksam gemacht. Um jeder Gefahr aus dem Weg zu gehen, hat die Frau das Feuer dann ausgemacht“, heißt es auf Anfrage. Die Frage, welche Sicherheitsmaßnahmen bei derartigen Dekos erfüllt werden müssten und worauf sonst zu achten sei, konnte die Polizei nicht pauschal beantworten. Generell wären die Bestimmungen wie zum Beispiel zur Nachtruhe und Lichtverschmutzung im Gemeindereglement festgehalten.
Das Polizeireglement der Stadt Esch verbietet Feuer in Feuerschalen nicht. Man verweist bei der Gemeinde auf nationales Reglement und den gesunden Menschenverstand. Dazu gehört ein unbeaufsichtigtes Feuer unmittelbar an einer öffentlichen Straße und in der Nähe des Nachbarhauses wohl eher weniger. Als erste Konsequenz will Patricia Toussaint nun auf künstliche Flammen zurückgreifen.
- Neue Spielplätze sind nicht öffentlich zugänglich – Fragen zu Auslandsreisen und frEsch - 10. Januar 2025.
- Einstweilen nicht weit her mit der neuen Transparenz in Esch - 10. Januar 2025.
- Parkplatzsperrung erregt Gemüter im Bruch-Viertel, Gemeinde beschwichtigt - 9. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos