Statec / Nächste Indextranche wird im zweiten Quartal fällig – Jährliche Inflationsrate sinkt auf 3,6 Prozent
Ganze 12,3 Prozent haben die Benzinpreise im Januar zugelegt – und doch sinkt die jährliche Inflation in Luxemburg von 4,1 auf 3,6 Prozent. Den Prognosen des Statec zufolge wird die nächste Indextranche schon im zweiten Trimester dieses Jahres fällig. Das teilt das nationale Statistikamt Statec mit.
Der Abschwung im Dezember war nur von kurzer Dauer: Im Januar sind die Preise der Erdölprodukte durchschnittlich um 12,3 Prozent gestiegen. Durch einen Rückgang aller anderen Warenkorb-Produkte um 0,6 Prozent sinkt auch die Inflationsrate in Luxemburg von 4,1 auf 3,6 Prozent. Der starke Preisanstieg bei den Erdölprodukten sei dem Statec zufolge auf zwei Ursachen zurückzuführen: Einerseits sind der Preis der Erdölmarke Brent und die internationalen Gaspreise stark gestiegen. Andererseits habe auch die Erhöhung der CO2-Steuer ab Januar 2022 zur Teuerung beigetragen. Das teilen die Statistiker vom Statec in einem Presseschreiben vom Mittwoch mit. Schon im zweiten Trimester dieses Jahres soll laut Statec auch die nächste Indextranche fällig werden.
Diese Preissteigerung der Erdöl- und Gasprodukte haben Autofahrer auch schon an der Zapfsäule zu spüren bekommen: Der Liter Diesel kostet mittlerweile 4,9 Prozent, ein Liter Benzin 4,7 Prozent mehr. Noch deutlicher wird die Preissteigerung, wenn man die Preise mit denen des Vorjahres vergleicht. „Insgesamt haben sich die Preise der Erdölprodukte innerhalb der letzten zwölf Monate um 48,7 Prozent gesteigert“, schreiben die Statistiker. Noch dramatischer ist die Lage beim Heizöl: Innerhalb eines Jahres sind die Preise um 80,4 Prozent in die Höhe geschossen, teilt das Statec mit.
Verdoppelte Anzahlungen
Die Preissteigerungen im Erdöl- und Gasbereich machen sich in Luxemburg auch bei den Verbrauchern bemerkbar. Unter anderem soll der Luxemburger Energiekonzern Enovos die Voranzahlungen für die Monate März, April, Mai und Juni verdoppelt haben. Das schreibt der LSAP-Abgeordnete in einer dringenden parlamentarischen Anfrage an den Energieminister Claude Turmes („déi gréng“). Der Luxemburger Staat ist mit 28,3 Prozent größter Anteilseigner am Luxemburger Energiekonzern.
Andere Verbraucherpreise sind im Januar aufgrund des Winterschlussverkaufes gesunken. Besonders auffällig sind die Preise für Kleidungsstücke und Schuhe, die im Januar um 13,3 Prozent eingebrochen sind. Möbelprodukte oder auch Haushaltsgeräte sind ebenso von einer leichten Preissenkung betroffen. Die Statistiker erwarten jedoch, dass sich die Preise nach den „Wanter-Solden“ wieder erholen und auf ihr ursprüngliches Niveau steigen werden.
Starker Anstieg bei Dienstleistungen
Die Preise für Lebensmittel hingegen sind im Januar leicht um 0,9 Prozent angestiegen. Fischprodukte (plus 5,9 Prozent), Brot und Fleischprodukte (plus 1,4 Prozent) und Käseprodukte (plus 1,1 Prozent) sind hauptverantwortlich für die Preisteuerung. Die Preissenkungen bei Nudeln und Couscous (minus 2 Prozent), frischen Früchten (minus 0,8 Prozent) und Gemüse (minus 0,6 Prozent) konnten dem nur bedingt entgegensteuern. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Lebensmittelpreise durchschnittlich um 2,9 Prozent teurer.
Die Ökonomen des Statec haben bei den Finanzdienstleistungen (plus 8,8 Prozent), Zahnarztdienstleistungen (plus 5,5 Prozent) und Haushaltsdienstleistungen (plus 2,5 Prozent) Preissteigerungen festgestellt. Die Dienstleistungspreise werden dem Statec zufolge auch stark von saisonalen Bedingungen beeinflusst. So sind die Preise für Pauschalreisen um zwölf Prozent, Flugticketpreise um 22,1 Prozent eingebrochen.
Aus den Preisfluktuationen haben die Statistiker eine monatliche Inflationsrate von 3,6 Prozent errechnet. Die Kerninflation fällt um 0,9 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent. Die Senkung der Inflationsrate erklärt das Statec mit der Verlegung des Winterschlussverkaufes, der 2021 aufgrund der Corona-Pandemie in den Februar verlegt wurde. „Bereinigt man die Statistik von dem Effekt des Winterschlussverkaufes, erhöht sich die jährliche Inflationsrate auf 4,7 Prozent und die Kerninflation auf 2,6 Prozent“, schreibt das Statec in seinem Presseschreiben.
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