Monnerich / Nancy Arendt legt Gemeindemandate nieder: „Kann nicht mehr alles unter einen Hut bringen“
Nancy Arendt hat am Freitag (20.12.) ihren Rücktritt als Schöffin und Gemeinderätin der Gemeinde Monnerich zum 1. Januar 2020 erklärt. Die CSV-Politikerin will sich künftig auf ihre politische Tätigkeit als Abgeordnete fokussieren.
Nancy Arendt wird ab dem 1. Januar 2020 nicht mehr die Position als Schöffin und Gemeinderätin der Gemeinde Monnerich belegen. Das bestätigte sie gegenüber dem Tageblatt. Die Abgeordnete nannte die „Häufung zu vieler Aufgaben“ als Grund für ihren Rücktritt. „Ich bin sehr perfektionistisch und schaffe es nicht mehr, alles unter einen Hut zu bringen“, erklärt sie im Gespräch mit dem Tageblatt.
Neben ihrer Tätigkeit im Gemeinderat ist sie Präsidentin der Petitionskommission, Vertreterin Luxemburgs im NATO-Parlament, Präsidentin des „Syndicat Piscine Mondercange-Dippach“ und Präsidentin von „Monnerech hëlleft“. Die ehemalige Olympionikin glaubt, „dass es für die Partei besser ist, wenn eine andere Person diese Aufgaben mit voller Motivation und Kraft angehen kann“.
Kritik an Wohnungsbau nur halbe Wahrheit
Die in anderen Medien kolportierte Begründung, sie sei mit der Wohnungsbaupolitik der Gemeinde nicht einverstanden, hält CSV-Parteikollege und Bürgermeister Jeannot Fürpass für vorgeschoben. „Die derzeitigen Wohnungsbauprojekte sind im auslaufenden Allgemeinen Bebauungsplan (PAG), der 1998 verabschiedet wurde, verankert“, sagt Fürpass. Außerdem hat Arendt am neuen PAG als Schöffin mitgearbeitet und das Budget 2020 mitgetragen. Er sagt aber auch: „Wir haben die letzten zwei Jahre sehr hart gearbeitet und vieles auf den Weg gebracht, was jetzt greift. Ich verstehe, dass diese Arbeitsbelastung zu viel werden kann.“
Arendt, der die Arbeit im Parlament und im Gemeinderat zu viel wurde, bewundert ihre Kollegen, die dieses hohe Pensum meistern. „Für mich ist ganz klar: Ein Bürgermeister muss ein Bürgermeister sein, ein Abgeordneter soll ein Abgeordneter bleiben und ein Schöffe muss ein Schöffe bleiben.“
Bürgermeister ohne Schöffen
Für den Bürgermeister ist der Verlust der Schöffin hart – zumal fast gleichzeitig auch der Zweite Schöffe Jean Kihn (DP) seinen Rückzug angekündigt hat. „Er hat mir gegenüber schon angedeutet, dass er bei den nächsten Gemeindewahlen nicht mehr mitgehen will“, sagt Fürpass, der angesichts dessen Medizinertätigkeit auch hier private Gründe vermutet. „Wir haben alle sehr gut zusammengearbeitet.“
Für die DP, aber nicht nur für sie ist dies eine Chance, sich in der Gemeinde neu aufzustellen. Für den scheidenden DP-Schöffen Kihn rückt Marc Schramer als Gemeinderat nach und Serge Gaspar als Schöffe. Wer Arendt ersetzen wird, ist offiziell noch nicht bekannt. Parteikollege Fürpass vermutet, dass Claude Clemes sie im Schöffenrat ersetzen wird und Michel Martins in den Rat nachrückt. Am Wochenende wird es Gespräche geben.
Frau Arendt wird wohl noch andere Gründe haben, weshalb sie als erste Schöffin zurücktritt. Ob sie das auch als Bürgermeisterin getan hätte ? Ein Schelm, der Schlechtes davon denkt.