Kopf des Tages / Nancy Braun, Generaldirektorin von „Esch 2022“
Nancy Braun ist seit etwas über einem Jahr die Generaldirektorin von „Esch 2022”. Dass die 47-Jährige 2007 beigeordnete Koordinatorin des damaligen Kulturjahres war, später Präsidentin im Aufsichtsrat der „Carré Rotondes asbl.“ wurde, als Generalkoordinatorin der Demokratischen Partei arbeitete und bis heute im Verwaltungsrat von Radio 100,7 ist, wurde bereits mehrmals geschrieben. Aber wer ist Nancy Braun eigentlich privat?
Die schlanke Frau mit dem dichten, grauen Haar und dem geraden Pony, der inzwischen zu ihrem Markenzeichen geworden ist, wurde am 22. April 1972 in Ettelbrück geboren. Sie ist zusammen mit ihrem Bruder wohlbehütet in einem kleinen Dorf aufgewachsen, wo sie auch zur Schule ging, und bezeichnet sich selbst als Familienmensch. Freunde und Familie geben ihr Kraft, sodass sie auch Weihnachten „ganz klassisch“ im Familienkreis verbringen wird.
Gleich in einer Führungsposition
Studiert hat Nancy Braun in den Großstädten Paris, Barcelona und München, aus denen sie einen Masterabschluss in Wirtschaftsstudien mitgebracht hat. Aufgrund familiärer Umstände musste sie schon sehr früh die Leitung des familienbetriebenen Holzhandels übernehmen. So kam es, dass schon ihr erster Job eine Führungsposition war. Einige Jahre später schlug Braun dann eine komplett andere Berufsrichtung ein, musste jedoch feststellen, dass eine Anstellung im Bankwesen zwar interessant, aber nicht wirklich ihr Ding war. Die komplette Erfüllung, wie sie sagt, blieb aus.
Den ersten professionellen Kontakt mit der Kultur hatte Braun dann, als sie 2007 beim Projekt „Kulturhauptstadt Luxemburg“ den Posten der beigeordneten Generalkoordinatorin übernahm. Dort konnte sie ihr Organisationstalent mit Themen verbinden, die sie persönlich bewegten. Als sie im Anschluss an dieses intensive Projekt eine Weltreise machen wollte, kam der Posten als Verwaltungs- und Finanzdirektorin der Anwaltskammer “dazwischen”, den sie sechs Jahre lang bekleidete.
Ehrenamtlich aktiv
Es folgten Führungspositionen beim „Casino Luxembourg – forum d’art contemporain“, sie war zehn Jahre lang Präsidentin im Aufsichtsrat der „Carrés Rotondes asbl“ und sitzt bis heute im Verwaltungsrat des soziokulturellen Radiosenders 100,7. Generell arbeitet sie gerne an Projekten, die sie als etwas kantiger beschreibt, bei denen sie etwas schaffen und bewegen kann – eben genau wie „Esch 2022“.
Privat lebt Nancy Braun in Luxemburg-Hauptstadt, ist schon „seit ewig“ in einer Partnerschaft und leidenschaftliche Pfadfinderin. Seit Jahrzehnten gehört sie den Bonneweger „Lions bleus“ an. Das Ehrenamt ist ihr wichtig. Neben dem Pfadfindertum ist sie auch Rotarierin, wo sie am liebsten an konkreten Projekten mitarbeitet und an Aktionen mitwirkt, „um etwas zurückzugeben”. Wenn sie es neben Esch2022 schafft, sich etwas Freizeit freizuschaufeln, läuft sie gerne, um abzuschalten und den Kopf freizubekommen. Dabei kommen ihr manchmal neue Ideen und Lösungen zu alten Problemen. Wenn die Zeit reicht, entspannt Nancy Braun mit Yoga und Meditation. Und wer weiß – vielleicht wird es ja nach 2022 doch noch etwas mit der Weltreise.
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Das kulturelle Leben zu fördern ein gutes Anliegen, wie Kunst auch politisch sein darf, kritisieren oder anecken soll. Allerdings die Politik oder das politische Machtdenken sollte sich aus dem kulturellen Leben heraushalten. Wie die Vergangenheit bewiesen hat , haben Politiker schon öfters das Kulturschaffen , das Erleben der Kultur aus parteilichen Kalkül torpediert und so kulturelle Entwicklungen gebremst.Ich persönlich mag es nicht, wenn Kultur ,Kunst als Wirtschaftsfaktor angesehen wird, auch nicht wenn Wirtschaftsmanager dies leiten.Doch meinerseits , der Kultur wegen, sollte man nun gespannt in die Zukunft von Esch 2022 schauen und diese Frau ihre Fähigkeiten entfalten lassen, gegebenenfalls sollte das Kulturelle nur Alibifunktion sein , mit Kritik aufzuwarten.