Nach tragischem Unfall / Naturverwaltung bezieht Stellung: „Eine absolute Sicherheit gibt es in einem Waldökosystem nie“
Waldspaziergänge bergen Risiken: Die Naturverwaltung nimmt Stellung zu einem tragischen Vorfall in Lellig und erläutert, wie sie versucht, für Sicherheit zu sorgen.
Ein 40-Jähriger verlor am 20. Oktober auf äußerst tragische Weise sein Leben: Beim sonntäglichen Spaziergang mit seiner Frau wurde der Wanderer bei Lellig von einem umfallenden Baum erfasst und dabei tödlich verletzt. Die Frau des Verunfallten blieb unversehrt, wie die Polizei auf Nachfrage des Tageblatt hin mitteilt. Der Vorfall ereignete sich um 14.27 Uhr auf dem Wanderweg „Traumschleife Manternacher Fels“. Am Tag nach der Unfall hüllte sich der Bürgermeister der Gemeinde Manternach in Schweigen. Auch das CGDIS konnte keine weiteren Details nennen. Zu laufenden Ermittlungen wolle man sich nicht äußern.
Doch letztendlich ist nicht die Gemeinde und schon gar nicht das CGDIS verantwortlich für den Unterhalt des Waldabschnittes, in dem sich der Unfall zutrug. Diese Aufgabe fällt der Naturverwaltung zu, denn sie bewirtschaftet alle öffentlichen Wälder in Luxemburg. Die Behörde nahm auf Tageblatt-Nachfrage hin Stellung zu dem Vorfall. Darin verkündet sie ihr Beileid für die Hinterbliebenen, will sich aber auch aus eben demselben Grund wie die Gemeinde nicht näher zu den Unfallursachen äußern.
Klima der letzten Jahre hat Luxemburgs Wäldern „stark zugesetzt“
„Eine absolute Sicherheit gibt es in einem Waldökosystem nie“, schreibt die Luxemburger Naturverwaltung weiter. Die Behörde verweist dann auf das Waldgesetz aus dem Jahr 2023 worin festgehalten wird, dass alle luxemburgischen Wälder, unabhängig von der Besitzart, für die Öffentlichkeit auf Wegen und Pfaden frei zugänglich sind. Allerdings „sieht das luxemburgische Recht für Waldbesucher, eine Akzeptanz der dem Waldökosystem innewohnenden Unfallrisiken vor“, betont die Naturverwaltung.
Das Klima der letzten Jahre habe Luxemburgs Wäldern „stark zugesetzt“ – besonders die trockenen und warmen Sommer. Doch der wiederum äußerst nasse Sommer und Herbst 2024 haben die Standfestigkeit der Bäume zusätzlich beeinträchtigt, schreibt die Naturverwaltung. Die Behörde hält allgemein fest: „Generell ist bei und nach extremen Wetterbedingungen wie langanhaltender Trockenheit, hohen Windgeschwindigkeiten, hohe Niederschlagsmengen, starker Schneefall oder Eisregen in den Wäldern erhöhte Vorsicht geboten.“
Die Naturverwaltung führe regelmäßig Sicherungsarbeiten sowie -hiebe durch, um das Unfallrisiko zu minimieren. Zudem würden Bäume in möglichen Gefahrenbereichen „in regelmäßigen Abständen“ kontrolliert werden, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die Bruch- und Standsicherheit der Bäume lege.
Der vom Unfall betroffene Waldabschnitt bleibe nun bis auf Weiteres „aus ermittlungstechnischen Gründen gesperrt“, teilt die Behörde mit.
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