Mo., 20. Januar 2025




  1. Robert Hottua /

    Mahnwachen oder andere regierungskritische Proteste waren auch in Luxemburg wegen der repressiven Dominanz der rechtsextremen „Rechtspartei“, aus der die CSV 1944 kommentarlos hervorging, nicht möglich. Noch heute ist die zaghaft-spurenaufdeckende Arbeit des luxemburgischen Historikers Emile KRIER der Öffentlichkeit nicht bekannt. (…) Die deutsche Kultur- und Volkstumspolitik in Luxemburg von 1933-1940 zeigte eindeutig imperialistische Züge und schreckte vor der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Luxemburgs nicht zurück. Neu waren die Methoden und die Intensität der deutschen Bemühungen; in den zwanziger Jahren hatte die Gesandtschaft nur zaghaft versucht die Deutschen in Luxemburg zu organisieren und die Luxemburger zu beeinflussen. Sie trugen dazu bei, in Luxemburg Freunde für Deutschland zu gewinnen, deren Dienste dem Dritten Reich insbesondere nach der Besetzung des Landes zugute kamen. Die deutsche Kultur- und Volkstumspolitik offenbarte auch die Führungsschwäche und außenpolitische Konzeptlosigkeit der Luxemburger Regierung, die es nicht verstand, der versuchten Beeinflussung des Großherzogtums durch das Dritte Reich entschieden entgegenzutreten, sondern sich, pointiert ausgedrückt, von Deutschland vorschreiben ließ, wie sie die souveränen Rechte des Großherzogtums wahrzunehmen habe.
    (Seite 611)
    MfG
    Robert Hottua

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