/ Neue Anlaufstelle in Sachen Digitalisierung für die Industrie
Am Montag haben Partner aus Industrie, dem Staat und der Forschung eine Konvention zur Gründung des Digital Innovation Hub unterschrieben. Er soll eine Anlaufstelle sein für Industrieunternehmen, die Hilfe benötigen, um sich auf die digitale Welt der Zukunft einzustellen.
Wenn es um Digitalisierung geht, ist Luxemburg in Europa ganz weit vorne. Doch in einem Punkt hapert es noch. Nicht alle Unternehmen sind auf die schöne neue digitale Welt optimal vorbereitet. Damit Luxemburg in dieser Welt „wettbewerbsfähig bleibt“ und den „Anschluss nicht verpasst“ – so Wirtschaftsminister Etienne Schneider –, wurde der Digital Innovation Hub, kurz DIH, gegründet und gestern im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Schneider ist überzeugt, dass Dinge wie die Digitalisierung, die Robotisierung und künstliche Intelligenz auch dazu beitragen, durch eine bessere Nutzung der Ressourcen Luxemburg nachhaltiger zu gestalten.
Konkret handelt es sich bei DIH um eine Plattform, die hilft, den Soll- und den Ist-Zustand bei großen Unternehmen zu ermitteln. Dann gibt der DIH Ratschläge und die Unternehmen können sich entscheiden, wie sie vorgehen wollen und zum Beispiel die Hilfe von privatwirtschaftlichen Beratungsunternehmen in Anspruch nehmen, um die ermittelten Rückstände zu beheben.
Partner bei dem Vorhaben sind: das Wirtschaftsministerium, der Industriellenverband Fedil, Luxinnovation, die Handelskammer, die Uni, der „Fonds national de la recherche“ und das Forschungsinstitut LIST.
Europäische Initiative
Der DIH greift einer Initiative der Europäischen Kommission vor. Die neue EU-Kommission will mit ihrem neuen Finanzrahmen Gelder zur Verfügung stellen, um ein europäisches Netzwerk regionaler Digital Innovation Hubs zu gründen. Dieser Finanzrahmen existiert zwar noch nicht, aber Luxemburg will bereit sein. Sobald der Rahmen steht, will der Luxemburger DIH beantragen, offiziell als Teil des neu zu gründenden Netzwerkes anerkannt zu werden.
Angesiedelt ist der neue DIH in Belval bei der staatlichen Innovationsagentur Luxinnovation. Die Mission von Luxinnovation sei es, alle Betriebe in Luxemburg bei der Umsetzung ihrer Innovationen zu unterstützen, so Luxinnovation-Direktorin Sasha Baillie. Deshalb falle die neue Initiative voll und ganz in den Aufgabenbereich von Luxinnovation. Direktorin des DIH wird Marina Guérin-Jabbour. Sie arbeitete bereits für IBM und hat Erfahrung mit dem Aufbau solcher Hubs. Ihre Erfahrung sage ihr, dass zuerst die Unternehmenschefs überzeugt werden müssen. Sie ist sich sicher: „Wir werden im Zentrum der digitalen Transformation stehen.“
Offiziell ist der DIH also noch nicht Teil eines europäischen Netzwerkes. Bei der Präsentation am Montag war die Kommission jedoch vertreten durch Gail Kent. Sie ist Direktorin der in Luxemburg beheimateten Generaldirektion für Digitales der EU-Kommission. Europa stehe in Sachen Digitales nicht schlecht da, meint sie. Auch nicht im Vergleich mit den USA und verschiedenen asiatischen Ländern. Europa sei vor allem gut in Sachen Forschung, jedoch nicht so gut, wenn es um die Implementierung in der Industrie gehe. Nun sei es wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Organisationen von der Digitalisierung profitieren. Auch eine Verschlimmerung der digitalen Kluft in Europa müsse verhindert werden. Einige Länder seien in dieser Sache nämlich jetzt bereits weiter als andere, so Kent. Schneider unterstrich erneut, wie wichtig ihm Digitalisierung ist. Digitalisierung, so Schneider, dürfe nicht nur ein Schlagwort sein, mit dem man in die Wahlen gehe.
Oder dir maacht et wéi d’Police a jidderee bastelt sech Datebanken wéi e lëschteg ass.