„Mouvement écologique“ / Neue Kampagne stellt das Reparieren in den Fokus
Das „Mouvement écologique“ will gegen Ressourcenverschwendung vorgehen. Ein Weg dazu ist, dass Reparieren anstatt etwas wegzuwerfen zur Selbstverständlichkeit werden soll. Eine Kampagne soll die Öffentlichkeit auf die Alternativen zum schnellen Konsum aufmerksam machen. Die Umweltschutzorganisation hat in dem Rahmen auch ganz klare Forderungen an die Politik.
„Bei der Kampagne setzen wir zum einen auf die Sensibilisierung des Einzelnen. Zum anderen zeigen wir anhand von politischen Forderungen auf, an welchen strukturellen Schrauben gedreht werden muss“, erklärt Christophe Murroccu, der Verantwortliche für Energie- und Klimaschutz. Im Rahmen des internationalen Reparaturtages am 15. Oktober wurde die Kampagne „fixit! Flécken. Léinen. Notzen“ gestartet. Dem „Mouvement écologique“ sei es in erster Linie wichtig, dass sich die Verhältnisse verändern. Doch dies verhindere nicht, dass der Einzelne mit gutem Beispiel vorangeht und auf nachhaltige Alternativen zurückgreift, so Murroccu weiter. Das „Oekozenter Pafendall“ und das „Mouvement écologique“ führen die breit angelegte Kampagne zusammen durch. Diese wird im Rahmen einer Konvention des „Oekozenter Pafendall“ mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung ermöglicht.
Auf der Internetseite meco.lu/fixit erhält der Verbraucher Hintergrundinformationen zum Thema. Dazu gehören Reparaturanleitungen, Tipps sowie nützliche Adressen, wie etwa die Anschriften von Second-Hand-Geschäften. Zukünftige Veranstaltungen und Berichte sind ebenfalls dort zu finden. Über die sozialen Medien werden praxisorientierte Informationen anhand der Serie „fixit! Flécken. Léinen. Notzen“ veröffentlicht. Speziell für Jugendliche ist eine Sensibilisierung im Kontext der am besten reparierbaren Smartphones vorgesehen. Die Kampagne soll interaktiv ablaufen, so wird etwa die Liste mit den Second-Hand-Adressen stets erweitert. Deswegen lohne es sich, immer wieder auf der Seite vorbeizuschauen, so Murroccu.
Zu „fixit“ gehört ein Forderungskatalog, in dem fürs „Mouvement écologique“ nötige Reformen in Luxemburg sowie auf EU-Ebene im Bereich Reparaturen dargelegt werden. Auf nationaler Ebene könnte dies im Rahmen des neuen Abfallwirtschaftsgesetzes passieren. Dieses sieht vor, dass die aktuellen Recycling-Zentren zu sogenannten Ressourcenzentren werden sollen. Diese sollen somit vor allem Orte der Ressourcenschätzung und der Wiederverwendung werden. „Es ist wichtig, dass die zukünftigen Ressourcenzentren Synergien mit anderen Akteuren schaffen“, erklärt Murroccu weiter. Hier biete sich die Zusammenarbeit von Abfallsyndikaten und sozialwirtschaftlichen Arbeitsinitiativen an.
Die Herabsetzung der Mehrwertsteuer ist ein weiterer Punkt aus dem Forderungskatalog. Der Preis für die Reparatur eines Gegenstandes wird oft als zu hoch empfunden. Bisher ist ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 8 Prozent auf die Reparatur von Schuhen, Fahrrädern und Textilien vorgesehen. In der Rede zum nationalen Haushalt wurde angekündigt, dass die Mehrwertsteuer auch bei Reparaturen von Haushaltsgeräten von 17 auf 8 Prozent sinken soll. Durch das Tripartite-Abkommen wird die Mehrwertsteuer zusätzlich auf 7 Prozent gesenkt. „Mouvement écologique“ und „Oekozenter Pafendall setzen sich dafür ein, einen stark reduzierten Mehrwertsteuersatz für jede Art von Reparatur und auf Ersatzteile einzuführen. Zu den weiteren Forderungen der Umweltschutzorganisation gehört unter anderem, dass geklärt werden muss, welches Ministerium für die Thematik der Reparatur bzw. des Wiederverwertens überhaupt federführend ist.
„Alte Socken werden wie neu,wenn man noch ältere daneben legt.“ (D. Lama) Es wäre schon ein Fortschritt wenn wir uns kleiden würden damit uns nicht kalt wird und nicht um gesehen zu werden. Und wer hat das letzte Mal oder überhaupt schon einmal Socken gestopft?