Neue Lockerungen / Ausgangsperre ab Mitternacht – Gastronomie darf Gäste im Innenraum bis 22 Uhr empfangen
Premierminister Xavier Bettel (DP) und Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) haben am Mittwochnachmittag die jüngsten Entscheidungen aus dem Regierungsrat vorgestellt. Die Corona-Maßnahmen sollen Schritt für Schritt wieder gelockert werden. Das heißt: Die Ausgangssperre wird auf Mitternacht verschoben, Restaurants dürfen unter Bedingungen ihren Gastraum öffnen und zu Hause darf man bis zu vier Gäste empfangen.
„Nur weil wir heute Lockerungen ankündigen, heißt das nicht, dass wir in Zukunft nicht die Handbremse ziehen müssen“, sagt Premierminister Xavier Bettel am Mittwochnachmittag im Anschluss an den Regierungsrat. Trotz hohen Infektionszahlen habe sich die Lage beruhigt. Das bestätigt auch der neueste Coronastep-Bericht: Im Abwasser Luxemburgs wurden weniger Viren gefunden. Aus diesem Grund wolle die Regierung die sanitären Maßnahmen zum Teil lockern. Das Motto bleibe aber weiterhin: „Politik der kleinen Schritte“ – für alles andere sei die Entwicklung der Pandemie zu unvorhersagbar.
Zu diesen ersten Schritten gehöre unter anderem eine Lockerung der Ausgangssperre. Die soll nun bis Mitternacht verlängert werden – vorher musste man sich um 23 Uhr zu Hause einfinden. Die Verlängerung gelte bis zum 12. Juni. Außerdem wird laut Bettel die maximale Anzahl an Personen, die in einem Haushalt empfangen werden dürfen, von zwei auf vier erhöht. Die vier Menschen müssen nicht aus demselben Haushalt sein.
Gute Nachrichten gibt es auch für Restaurantbesucher: Gaststätten dürfen ab 16. Mai wieder Essen und Trinken während der späten Abendstunden servieren – im Innenraum mit obligatorischen Schnelltests und auf den Terrassen ohne. Zum Start dieser Initiative soll dem Horeca-Bereich eine halbe Million Schnelltests zur Verfügung gestellt werden. Bis 22 Uhr müssen die Gäste das Lokal demnach verlassen haben. Es dürften bis zu vier Menschen an demselben Tisch sitzen. „Negative Auswirkungen auf die Infektionszahlen wurden nach der Öffnung der Terrassen nämlich nicht festgestellt“, betont Bettel.
Impfungen
Die Luxemburger Impfkampagne soll an Tempo gewinnen. Bis Ende Juni werden in Luxemburg laut Bettel 243.360 Impfdosen des Pfizer-Biontech-Vakzins und 40.800 von Moderna erwartet. Johnson&Johnson soll bis Ende Mai 9.400 Dosen liefern. AstraZeneca hat für die zweite Maiwoche 8.600 weitere Dosen versprochen. Bis Ende Juni will Moderna 40.800 weitere Impfdosen nach Luxemburg liefern. „Wenn die versprochenen Lieferungen tatsächlich eintreffen, können wir weitere 155.680 Personen impfen“, sagte Bettel. Diese Zahl beinhalte allerdings nicht die Impfungen von AstraZeneca und Johnson&Johnson von Juni. 31.200 Menschen sind auf der Warteliste für AstraZeneca eingetragen. Bettel selbst werde am Donnerstag mit diesem Impfstoff geimpft. Über 20.000 Menschen stehen auf der Warteliste für die Impfdosen, die übrig bleiben. In den vergangenen Tagen gab es allerdings keine Restdosen.
Bis Mittwoch wurden in Luxemburg 216.279 Impfungen gegen Covid-19 durchgeführt – 157.897 erste und 58.339 zweite. „76 Prozent der gelieferten Impfdosen wurden mittlerweile benutzt – das liegt leicht über dem Richtwert von 75 Prozent, den sich die Regierung selbst gegeben hat“, sagte Bettel.
76 Prozent der eingeladenen Menschen haben die Einladung auch wahrgenommen. Dass die Impfung einen Effekt habe, würden die Krankenhausaufenthalte zeigen. „Die Zahl der belegten Krankenhausbetten nimmt ab“, sagt Bettel. Ein Effekt der Impfungen, die bei den älteren Menschen bereits wirke. „Wir sehen, dass die Infektionen bei den Menschen über 60 Jahren zurückgehen“, sagt Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) während der Pressekonferenz.
Öffnungen bei Sport und Kultur
Auch im Freizeitsport- und Kulturbereich plane die Regierung weitere Lockerungen. Laut Bettel sollen Konzerte und andere größere Veranstaltungen wieder möglich sein – dazu gehören auch Fußballmatches und Co. Bis zu 1.000 Sportbegeisterte können ab dem 16. Mai ihren Lieblingsklub, unabhängig von Sportart, wieder live beim Spielen zuschauen.
Die Einschränkungen für Sportler unter 19 Jahren werden laut Bettel wegfallen. Im Schwimmbad müssen jedem Schwimmer 10 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Ab vier Sportler gebe es nun eine Distanzregel von zwei Metern – vorher galt dies ab zwei Sportler. Im Bereich der Kultur dürfen bis zu 40 Musiker draußen zusammen musizieren. Der Mindestabstand von zwei Metern muss aber weiter eingehalten werden.
Trotz ersten Lockerungen, die nächste Woche abgestimmt werden sollen, wird es laut Bettel für Luxemburg keinen klar definierten Fahrplan geben, wie das bei den französischen Nachbarn der Fall ist. Alle angekündigten Maßnahmen sollen am 16. Mai in Kraft treten.
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Lues awer sëcher. An ab wéini ginn d’Leit dann nees aus dem „Home-working“ ob d’Schaff? Dann kënnt een vleit och nees an den Baumärkt béi, well et ass einfach en Phänomen wat do Massen vun Leit erëm trollen?
@Paul
sidd mat deem zefridden wat Dir kritt!
Einfach emmer remnörgelen….
Gestern strenge Corona-Maßnahmen, heute Lockerung, angekündigt von Politiker die darauf bauen, dass das Volk sich ihrer bei den nächsten Wahlen daran erinnert, dass ihnen der Verdienst zusteht, auch nach 22 Uhr sich noch ein paar Bier genehmigen zu dürfen. Morgen wieder strengere Regeln wegen der x-ten Welle, weil wir sofort die Zügel schleifen lassen wie das bisher bei jeder Lockerung der Fall war. Auch wenn ich täglich die seitenlangen Mitteilungen und Regeländerungen lesen würde, ich wäre genau so schlau wie vorher. Ich würde mir in den Tageszeitungen eine Rubrik wünschen, die stets gut übersichtlich an der gleichen Stelle zu finden ist und in der täglich die aktuellsten Regeln kurz und verständlich zusammengefasst werden, von bodenständigen Journalisten die noch fähig sind in der Sprache des Volkes zu schreiben, ohne sich in unverständlichem Politikerkauderwelsch zu verfangen. Vielen Dank. BS
Paul…
D‘Leit sichen een Ersatz fir déi net entspannten vacance vum lechten joer,wou sie hier Batterien net konnten oblueden!
Irgendwéi derf een daach awer endspannen ,oder ass Gartenarbest an Hoobybasteln een verbriechen?
Ouni daat Schaffenfoleck hätt dir keng Pension!
Et ass gear geschitt!
unsere Regierung samt seinen Vertretern ist mit der Situation der Pandemie komplett überfordert und da bringt es auch nichts wenn einige Kommentatoren sich gegenseitig bekriegen oder versuchen sich ins lächerliche zu ziehen das zeigt doch nur das sie auch noch nicht erwachsen genug um mit der jetzigen Situation klar zukommen.
Wir sollte vielleicht mal versuchen alle an einem Strang zu ziehen und uns nicht gegenseitig nieder zu machen.