Luxemburg-Stadt / Neue Wasserpump- und Aufbereitungsanlage in Cessingen
Mehr als acht Millionen Kubikmeter Wasser werden jährlich in der Hauptstadt verbraucht. Um die Trinkwasserversorgung auch weiterhin zu garantieren, bedarf es konstanter Investitionen. Am Montagmorgen wurde eine neue Wasserpump- und Aufbereitungsanlage auf dem Gelände des „Turbishaff“ in Cessingen von Vertretern des Schöffenrats im Beisein der Bediensteten des Kanal- und des Wasseramtes ihrer Bestimmung übergeben.
Um die Bedeutung des Wassers zu unterstreichen, beschlossen die Vereinten Nationen 1993, den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren. Die Verantwortlichen der Gemeinde Luxemburg beschlossen, die neue Wasserpump- und Aufbereitungsanlage im Rahmen dieses internationalen Tages offiziell ihrer Bestimmung zu übergeben.
Die neue Anlage neben dem alten Wasserturm auf dem Gelände des „Turbishaff“ wird dazu dienen, die Trinkwasserversorgung des Südwestens der Hauptstadt zu garantieren.
Im Schnitt benutzte jede Person in der Hauptstadt 2022 täglich rund 161 Liter Trinkwasser; zehn Jahre zuvor seien waren noch 196 Liter, erklärte Simone Beissel, die für die Wasserversorgung zuständige Schöffin. Die Anstrengungen und Kampagnen fürs Wassersparen scheinen also ihre Früchte zu tragen. Auch konnte der Wasserverbrauch insofern gebremst werden, als er nicht in gleichem Maße stieg wie die Einwohnerzahl. Stieg letztere zwischen 2012 und 2022 von rund 100.000 auf fast 133.000 (eine Zunahme von 32 Prozent), nahm der Wasserbrauch in dem Zeitraum lediglich um 7,5 Prozent zu. Zudem müsse man bedenken, dass der Verbrauch nicht nur auf die Einwohner zurückzuführen sei, sagte Simone Beissel, sondern auch auf die zahlreichen Pendler.
Insgesamt wurden in der Stadt Luxemburg voriges Jahr mehr als acht Millionen Kubikmeter Trinkwasser verbraucht (genau: 8.096.126 m3), wovon rund zwei Drittel aus Gemeindequellen stammten, der Rest kam von der Sebes („Syndicat des eaux du barrage d’Esch-sur-Sûre“).
2015 wurde auf dem Gelände eine Erkundungsbohrung durchgeführt; aufgrund der positiven Resultate beschloss man den Bau einer Wasserentnahme- und Aufbereitungsstation, um mit dem Wasser den dortigen Wasserturm sowie den „Ban de Gasperich“ zu versorgen. Im Oktober 2020 begannen die Bohrungen; das neue Gebäude wurde zwischen April 2021 und November 2022 erbaut. Zwei Pumpen befördern das Wasser aus einer Tiefe von 110 Metern an die Oberfläche; zusammen schaffen die Pumpen 35 Kubikmeter in der Stunde. Um die gewünschten Werte, insbesondere die von der EU-Trinkwasserrichtlinie vorgeschriebenen Eisen-Mangan-Gehalte, zu erreichen, ist u.a. eine Oxidation sowie eine Filterung mithilfe von Drucksandfiltern erforderlich. Der sich direkt neben dem neuen Gebäude befindliche alte Wasserturm aus den 1930er Jahren hat übrigens eine Speicherkapazität von 712 Kubikmetern.
Dass der Wasserverbrauch nicht parallel zu der Einwohnerzahl gewachsen ist, erklärt Simone Beissel u.a. dadurch, dass etliche Zugereiste aus Gegenden kämen, wo Trinkwasser hauptsächlich aus Flaschen konsumiert werde. Sie unterstrich allerdings noch einmal, dass das Trinkwasser aus den öffentlichen Leitungen auch durchaus getrunken werden könne. Die Qualität des Wassers werde ständig überwacht: 3.645 Analysen wurden im vorigen Jahr durchgeführt; 2021 waren es 2.870.
Im November dieses Jahr soll auch der neue Wasserturm auf dem Kirchberg fertiggestellt sein, bestehend aus zwei Tanks (600 und 400 m3) mit einer Gesamtkapazität von 1.000 Kubikmetern. Der Turm, dessen Baukosten sich auf etwa 11 Millionen Euro belaufen, war aufgrund der starken Besiedelung des Areals nötig geworden, ganz zu schweigen von den bereits ansässigen zahlreichen EU-Institutionen und den sich dort befindlichen Krankenhäusern
Weltwassertag
Am 22. März ist Weltwassertag. Laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) haben rund zwei Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Etwa 771 Millionen Menschen verfügen nicht einmal über eine Grundversorgung mit Trinkwasser. Im Jahr 2040 werden Schätzungen zufolge fast 600 Millionen Kinder in Gegenden ohne ausreichenden Zugang zu Wasser leben. Die Unicef weist darauf hin, dass Wasser aber nicht nur sauber, sondern auch „sicher“ sein muss. Sicheres Wasser ist solches, welches für die Menschen in der Nähe ihres Zuhauses zugänglich ist, bei Bedarf verfügbar und frei von Verunreinigungen ist.
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