Luxemburg / Neuer Aktionsplan vorgestellt: 21 Maßnahmen für das Wohlbefinden junger Menschen
Ein neuer Aktionsplan mit drei Bereichen und 21 Maßnahmen – der wurde am Montag in Beval während einer Pressekonferenz des Bildungsministeriums in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren im Bereich der Jugendarbeit präsentiert. Der Plan hält fest, woran ab 2022 und noch bis 2025 gearbeitet wird, damit junge Menschen in Luxemburg sich wohlfühlen.
Das Wohlbefinden Heranwachsender fördern – das ist das Ziel des „Plan d’action national de la jeunesse 2022-2025“, der am Montagnachmittag in Esch-Belval vom Bildungsministerium gemeinsam mit den an der Ausarbeitung beteiligten Akteuren vorgestellt wurde. Insgesamt 21 konkrete Maßnahmen in drei Bereichen sollen ab diesem Jahr und noch bis 2025 dafür sorgen, dass es der Jugend in Luxemburg gut geht. „Vor allem in den vergangenen zwei Jahren haben wir gemerkt, was junge Menschen brauchen und dass es auf das Wohlbefinden drücken kann, wenn dies fehlt“, stellte Claude Meisch (DP) bei der Pressekonferenz fest.
Im Vergleich zu anderen Ländern ginge es der Jugend im Großherzogtum allgemein gut. Allerdings könne man nicht alles einheitlich betrachten, erklärte der Bildungsminister bei der Präsentation des nationalen Aktionsplans. „Wir wissen, dass wir vor allem an der Situationen von jungen Leuten aus benachteiligten Milieus arbeiten müssen.“ Dabei, aber eben auch um ganz allgemein das Wohlbefinden der Jugend zu fördern, soll in den kommenden Jahren die Umsetzung der im Plan festgehaltenen Maßnahmen sorgen.
Zugang erleichtern
Um zum einen im Schulkontext für mehr Wohlbefinden bei den jungen Leuten zu sorgen, soll unter anderem der Zugang zu Diensten wie dem „Service psycho-social et d’accompagnement scolaires“ (SePas) in den Schulen verbessert werden. „Wir nehmen damit eine Botschaft der jungen Menschen wahr: nämlich, dass sie oft zögern, sich an den SePas zu wenden“, erklärte Meisch. Die Maßnahme „Fortbildungen zum Wohlbefinden und zur mentalen Gesundheit“ sieht zudem Weiterbildungen zu Themen wie emotionale Ausgeglichenheit oder Stressbewältigung bei Heranwachsenden vor – zuerst für das Personal, später aber auch für Schülerinnen und Schüler.
Zudem soll im außerschulischen Kontext für Kinder und Jugendliche gesorgt werden – sei es in Krippen, den „Maisons relais“ oder in den Jugendhäusern. Und auch die lokale Pfadfindergruppe ist ein Beispiel eines Akteurs, der in diesen Bereich der non-formalen Bildung fällt. „Wenn es um das Wohlbefinden geht, sind sie alle genauso wichtig wie die Schule. Und sie werden heutzutage sogar immer wichtiger. Denn an diesen Orten entwickeln die jungen Menschen ihren kritischen Geist oder leben ihre Kreativität aus“, so die Feststellung des Bildungsministers.
Als Maßnahme zur Förderung des Wohlbefindens in Strukturen der Jugendarbeit soll beispielsweise künftig ein mobiles Team eingesetzt werden, das landesweit Jugendhäuser besucht. Mit dem Ziel, das Personal für die Begleitung von Heranwachsenden mit psychologischen Problemen zu coachen. Ein weiterer Punkt in diesem Bereich sieht eine Ausweitung des Angebots an Weiterbildungen im sportlichen Bereich vor. Betreuerinnen und Betreuer im sozio-edukativen Bereich sollen demnach spezielle Schulungen für die Organisation von Sportaktivitäten erhalten.
Vernetzung fördern
„Gemeinsames Ziel soll es sein, zusammen das Thema der mentalen Gesundheit zu enttabuisieren“, sagte Claire Friedel vom „Centre psycho-social et d’accompagnement scolaires“ (CePas) dann noch über die Maßnahmen, die im Bereich der Jugendarbeit für eine bessere Vernetzung der Akteure sorgen sollen. So soll zum Beispiel ein Netzwerk junger Botschafterinnen und Botschafter der mentalen Gesundheit aufgebaut werden: In Weiterbildungen lernen Heranwachsende dabei, wie sie andere in ihrem Alter über existierende Anlaufstellen und Hilfsangebote informieren können und auch wie das Thema der mentalen Gesundheit sowie damit einhergehende Krankheiten enttabuisiert werden können.
Zudem sollen laut Claire Friedel die digitalen Entwicklungen und Möglichkeiten genutzt werden: „Daran wird aktuell noch gearbeitet. Aber es wird darum gehen, die Informationen auf die Handys der jungen Menschen zu bringen.“ So soll eine digitale App mit unterstützenden Maßnahmen, Orientierungsangeboten und wichtigen Informationen ausgearbeitet werden, um ihren Nutzerinnen und Nutzern in schwierigen Situationen weiterzuhelfen.
Die vorgestellten Maßnahmen im Überblick gibt es in der französischen Version des „Plan d’action national pour la jeunesse 2022-2025“ auf der Webseite des Bildungsministeriums im Bereich „Publikationen“: men.public.lu.
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