Luxembourg Air Rescue / Neuer Langstrecken-Ambulanzjet vorgestellt
Die Luxembourg Air Rescue hat ihre Flotte um ein Langstreckenflugzeug erweitert. Das Flugzeug punktet vor allem wegen seiner Reichweite, aber auch wegen der medizinischen Inneneinrichtung.
Gestern hat die LAR ihren neusten Ambulanzjet, eine Bombardier 605, auf Findel vorgestellt. Diese Maschine kann rund 7.400 Kilometer ohne Zwischenlandung zurücklegen. Die maximale Flughöhe beträgt dabei rund 12,5 Kilometer. Die Crew besteht immer mindestens aus zwei Piloten, einem Arzt sowie einem Intensivpfleger. „Die Notwendigkeit eines neuen Ambulanzflugzeugs mit größerer Reichweite wurde in der Hochphase der Corona-Pandemie besonders deutlich, da aufgrund der strengen sanitären Bestimmungen nicht überall eine Zwischenlandung möglich war. Da neben der längeren Flugreichweite auch Platz für eine Ersatzcrew an Bord ist, kann das Langstreckenflugzeug bis zu 16 Stunden ununterbrochen in der Luft bleiben“, erklärte LAR-Präsident René Closter. Am Samstag fliegt der Jet ohne Zwischenlandung auf die Philippinen.
Die Bombardier 605 kostet neu rund 35 Millionen Euro. Bei dem Model der LAR handelt es sich allerdings um ein Gebrauchtflugzeug, das immerhin noch 15 Millionen Euro gekostet hat. Zudem kommt noch rund eine Million für medizinisches Gerät hinzu. „Das Innere des Flugzeugs wurde nach unseren Wünschen von einer Firma aus Österreich umgebaut und speziell an die medizinischen Bedürfnisse unserer Patienten angepasst. Zudem muss die medizinische Ausrüstung, aber auch die Innenausstattung im Ernstfall Belastungen von bis zu 16-g-Kräften aushalten“, so Closter.
900 Patiententransporte im Jahr 2019
Die Kabine erlaubt den gleichzeitigen Transport von zwei Intensivpatienten und bietet zudem Platz für bis zu vier Begleitpersonen. Außerdem verfügt die Maschine über genügend Stauraum für das Gepäck von Patienten und Mitreisenden. Das Flugzeug ist mit einem Telekommunikationssystem der neuesten Generation ausgestattet. Die Daten zum Ablauf der Mission sowie zum Zustand des Patienten können so in Echtzeit übermittelt werden. Der Ambulanzjet ist zudem mit einem speziellen Sicherheitssystem ausgerüstet. Für den unwahrscheinlichen Fall eines Triebwerksschadens wird automatisch eine Notstromversorgung aktiviert. Diese gewährleistet, dass die für die Behandlung der Patienten notwendigen medizinischen Geräte auch bei einem Stromausfall weiter zuverlässig betrieben werden können. Der großzügige Innenraum erleichtert darüber hinaus die Arbeit der Einsatzcrews, denn die Crewmitglieder können ihrer Arbeit aufrecht stehend nachgehen. Auch die Repatriierung von hochansteckenden Patienten sowie neugeborenen Babys kann mit dem Langstrecken-Ambulanzjet ohne Problem durchgeführt werden.
Neben der neuen Bombardier 605 verfügt die LAR noch über sechs Rettungshelikopter, vier Ambulanzjets und drei weitere Learjets. „Da wir festgestellt haben, dass unsere Mitglieder immer weiter reisen und die Rückholflüge immer länger werden, wird momentan überlegt, ob wir in den kommenden Jahren noch einen zweiten Langstrecken-Ambulanzjet anschaffen werden“, so der LAR-Präsident mit Blick in die Zukunft. 2019, vor dem Beginn der Corona-Pandemie, führte die LAR rund 900 Patiententransporte durch. In diesem Jahr werden sich diese Zahlen voraussichtlich wiederholen. Tendenz steigend.
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Alles wunderbar, aber kann mir jemand sagen, wer das bezahlt? Braucht es hier eine extra Reiseversicherung oder gehört es noch zur medizinischen Grundversorgung sich mit dem Flieger von den Malediven retten zu lassen?
@Bux: Ich hab genau das Selbe gedacht
Und wer ist mit „unsere Mitglieder immer weiter reisen und die Rückholflüge immer länger werden“ gemeint? Wie finanziert sich dieser Langstrecken-Ambulanzjet? Bitte mehr infos!