Futuristisches Design / Neuer Wasserturm auf dem Kirchberg soll Ende 2023 in Betrieb gehen
48 Meter hoch und ganz in Holz verkleidet soll sich der zukünftige Wasserturm, der auf dem Kirchberg am Boulevard Pierre Frieden entsteht, optimal in das Landschaftsbild integrieren. In zwei Jahren soll der von spanischen Architekten geplante Wasserturm in Betrieb gehen. Am Mittwochmorgen fand die Grundsteinlegung statt.
Diejenigen, die sich die Mühe gemacht hatten, trotz des nasskalten Wetters bei der „Grundsteinlegung“ zugegen zu sein, wurden mit Glühwein und einem Teller warmer Suppe belohnt. Anstatt eines Steines war es allerdings eine Flasche mit einem Liter Wasser, die Bürgermeisterin Lydie Polfer am Mittwochmorgen als Grundstein des zukünftigen Wasserturmes legte.
Momentan sieht man vor Ort lediglich die vorbereitete Basis, doch in zwei Jahren soll dort ein 48 Meter hoher Turm zur Trinkwasserversorgung des Kirchbergs beitragen. Neben den europäischen Institutionen und dem Krankenhaus sind es auch die ansteigenden Einwohnerzahlen, die den Bau eines Wasserturms notwendig machen. Ende 2021 lebten auf Kirchberg offiziell 7.620 Menschen. Der Durchschnittsverbrauch lag 2020 bei rund 2.500 Kubikmetern Wasser am Tag. Derzeit wird das Viertel ausschließlich vom Senningerberg aus versorgt.
Da sich der neue Turm auf der gleichen Höhe wie das Reservoir auf Senningerberg (406 Höhenmeter) befindet, sei eine Versorgung von einem Punkt zum anderen jederzeit möglich, erklärte die für die Wasserwirtschaft der Gemeinde Luxemburg zuständige Schöffin Simone Beissel. Das bedeute, dass der neue Turm sowohl mit Wasser von der naheliegenden Quelle „Glaasburen“ wie auch mit Sebes-Wasser vom Sennigerberg gespeist werden kann. Das sichere die Trinkwasserversorgung des Kirchbergs zusätzlich ab.
Neben einer bereits vorhandenen Sebes-Trinkwasserleitung vor Ort, sei es auch die Tatsache, dass die gewählte Stelle der höchstgelegene Punkt des Viertels ist, ausschlaggebend bei der Wahl des Standortes gewesen, sagte Beissel.
Der Turm, wie er nun gebaut wird, ist das Resultat eines Wettbewerbs aus dem Jahre 2015, der von dem spanischen Architektenbüro „Temperatura Extremas Arquitectos“ zusammen mit dem Konstruktionsbüro „Simon-Christiansen & Associés“ aus Contern gewonnen wurde. 39 Projekte waren damals in einer ersten Phase eingereicht worden. In einer ersten Auswahl waren fünf Projekte selektioniert worden.
Design und Funktionalität
Das Bauwerk besteht aus zwei Wasserreservoirs mit einem Gesamtfassungsvermögen von 1.000 (600 plus 400) Kubikmetern. Der Turm wird zum größten Teil aus Stahlbeton gefertigt, der auch in einigen Bereichen sichtbar sein wird. Insgesamt werden für den Bau 4.700 Kubikmeter Beton und 290 Tonnen Armierungsstahl verbaut. Da sich der Wasserturm in einer Natura-2000-Zone befindet, gab es jedoch auch einige Anforderungen sowohl an das Design wie auch an die Funktionalitäten. So wird das gesamte Bauwerk von Latten aus Douglas-Tannen-, Eichen- und Lärchenholz umgeben. Es war u.a. diese vorgeschlagene Holzummantelung, die die Jury des Wettbewerbs überzeugt hatte. Das dabei verwendete, unbehandelte Holz kommt dabei aus lokalem Anbau. An der Fassade werden ebenfalls Nester für Schwalben und Fledermäuse integriert; an einem der Wassertanks wird sogar ein Nest für Wanderfalken angebracht.
Fertiggestellt soll der Turm Ende 2023 sein. Der Kostenvoranschlag vom Juli 2018 über 8,4 Millionen Euro wurde bereits deutlich überschritten. Der rektifizierte Kostenvoranschlag, der im Juli 2021 vom Gemeinderat angenommen wurde, hatte für einige Diskussionen gesorgt. Die Kostensteigerung wurde damals von der CSV-DP-Mehrheit anhand der Regeln des freien Marktes erklärt. Der Markt sei eben „überhitzt“, und in Zukunft werde man diesem Problem wohl noch öfters begegnen, meinte Simone Beissel. Der angepasste Kostenvoranschlag über 11.148.012,82 Euro war schließlich bei Enthaltung der Stimmen von „déi gréng“, „déi Lénk“ und LSAP gutgeheißen worden.
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