Foetzer Industriezone im Wandel / Neues Drinx-Getränkezentrum in ehemaligem Baumarkt
Die Industriezone Foetz, in die bereits in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts erste Betriebe und Geschäfte einzogen, steht vor einem Wandel. Die gesamte Zone soll mittelfristig karbonfrei funktionieren, weniger lärmintensiv und attraktiver sein, wie der Monnericher Bürgermeister Jeannot Fürpasss (CSV) am Donnerstag anlässlich der offiziellen Eröffnung des neuen „Munhowen-Drinx-Paradieses“ erklärte.
95 Prozent der Fläche der Zone sind versiegelt, 6.200 Parkplätze stehen insgesamt zur Verfügung; eine Modernisierung ist überfällig und dennoch zieht das Gewerbegebiet täglich zehntausende Kunden an. 4.000 bis 5.000 Menschen haben hier einen Arbeitsplatz in rund 200 Unternehmen auf einer Gesamtfläche von 82 Hektar. Die Industriezone befinde sich in einer Transitionsphase; umso mehr begrüße er es, dass neue Betriebe sich dort ansiedeln, so der Bürgermeister.
Dort, wo bis vor kurzem der mittlerweile umgezogene Baumarkt Batiself Schrauben, Farben, Bohrmaschinen usw. vertrieb, haben sich das Möbelhaus Tousalon, das Sportgeschäft Lombardi Sports und der Getränkemarkt Drinx niedergelassen, der am Donnerstag offizielle Eröffnung feierte. Daneben ist auf dem ersten Stockwerk eine Erlebniswelt für Kinder mit Trampolins vorgesehen und zwischen den größeren Geschäften hat „Terres de bon sens“, ein Laden mit landwirtschaftlichen Produkten, eine Nische bezogen.
Zur offiziellen Eröffnung, an der die Familie Lentz (Brasserie nationale, Munhowen, Lodyss …), der Administrator der Firma, Raymond Martin, der Direktor von Drinx und den Vinotheken der Gruppe, Anthony Moriceau, der Präsident der kürzlich gegründeten Föderation der Getränkeverleger, Luxembourg retail, Robert Goerens, und viele Gäste teilnahmen, konnte die neue Getränkewelt ausgiebig in Augenschein genommen werden.
1.000 Quadratmeter, knapp 3.000 Produkte
Auf gut eintausend Quadratmetern finden Privatkunden hier ein einzigartiges Angebot an Spirituosen, Weinen, Bier, Softdrinks, aber auch Tabakwaren vor. Allein das reichhaltige Sortiment an Rum, Whisky, Cognac, Grappa dürfte so kaum woanders anzutreffen sein. Von Foetz aus werden künftig auch die Privatkunden zu Hause beliefert, ein großes Lager macht aus dem Geschäft in der Industriezone demnach auch ein Verteilungszentrum. Ab der Ehleringer Munhowen-Zentrale (wo weniger Produktarten gelagert werden) werden weiterhin die Gastronomie und die Gaststätten beliefert.
Neu ist das Drive-in-Angebot des Unternehmens. Bestellungen können künftig auf drinx.lu aufgegeben und anschließend in einer der drei komfortabel angelegten Ladespuren abgeholt werden. In der Weinabteilung Munhowen Le Chai werden die Kunden önologisch beraten und können sich an die diversen Weine des Angebots heran schmecken. In einem weiteren „Atelier de dégustation“ können an Wochenanden neue Produkte unter fachkundiger Anleitung verköstigt werden. Überhaupt legt Drinx großen Wert auf Beratung: Den Kunden werden auf Wunsch weitreichende Erklärungen zu den diversen Produkten vermittelt.
Vereinfacht wurde auch die Abgabe von Leergut, das nun gleich am Eingang des Geschäftes abgegeben werden kann.
Die Eröffnung des neuen Drinx wird leicht von der aktuell laufenden Untersuchung der EU-Kommission überschattet. Aufgrund einer Klage des Konkurrenten Inbev wird geprüft, ob der Zusammenschluss der beiden größten Getränkeverleger des Landes, Munhowen und Heintz (wir berichteten), gegen Kartellrecht verstößt oder nicht. Auch wenn die Familie Lentz in dieser Frage zuversichtlich ist, dass kein Verstoß gegen europäische Regeln vorliegt, so seien die Kosten eines solchen Verfahrens (Anwälte, Gutachten usw.) allerdings enorm, war am Rande der Eröffnung zu erfahren.
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