CHEM / Neues IRM-Gerät halbiert die Wartezeit
In Anwesenheit des Gesundheitsministers Etienne Schneider (LSAP), des Präsidenten des CHEM-
Verwaltungsrates Georges Mischo, CHEM-Generaldirektor Hansjörg Reimer und der CHEM-Direktion
wurde am Dienstag das neue MRT-Gerät im Escher „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM) offiziell in
Betrieb genommen.
Das CHEM verfügt nun insgesamt über drei Magnetresonanztomografie-Geräte. Zwei davon befinden sich in Esch und eines steht in Niederkorn. Sechs Monate intensive Vorarbeit waren notwendig, um die Räumlichkeiten für das Gerät neu zu gestalten. Neben dem Gerät an sich, das 400.000 Euro kostete, schlugen diese Umbauarbeiten mit mehreren tausend Euro zu Buche.
Bei dem neuen MRT-Gerät handelt es sich um das Modell „Signa Artist IRM“ des Fabrikanten General Electric. Der 5 Tonnen schwere Magnet hat eine magnetische Flussdichte von 1,5 Tesla und wurde mit einem 92-Meter-Kran in die neuen Räumlichkeiten, gleich neben dem bestehenden MRT-Gerät abgelassen. Nach der Endmontage und Kontrolle wurde das Gerät Mitte Dezember in Betrieb genommen.
Neue Antennentechnik
Erstmals in Europa wird die neue Antennentechnik „AirCoil“ mit einer leichten und flexiblen Antenne mit einer Dicke von nur 1,5 Zentimeter, angewandt. Um die Wartezeiten zu verkürzen, wurden die Öffnungszeiten bereits ab
Dezember erweitert. MRTs können an beiden Standorten von 6.00 bis 22.00 Uhr durchgeführt werden.
2019 wurden im CHEM gesamt 18.980 MRTs durchgeführt. Erfreulich für die Patienten ist, dass die Wartezeiten für ein IRM („imagerie par résonance magnétique“) um die Hälfte verkürzt werden konnten und derzeit bei vier bis fünf Wochen liegen. 97 Prozent der IRMs sind geplant, 3 Prozent sind Notfälle.
Betreffend die Diskussionen der vergangenen Tage zur Finanzierung der neuen IRM-Geräte sprach
Etienne Schneider von einem non-event. Ob nun die CNS oder das Ministerium die finanziellen Mittel dafür zur Verfügung stellen, werde intern geklärt, jedenfalls werden die Geräte ganz sicher finanziert werden. Auswirkungen auf den Patienten werde die Angelegenheit nicht haben.
Zu den sieben bestehenden Geräten haben sich, einschließlich des IRM im CHEM, bereits drei neue hinzugesellt. Mit der Installation des letzten IRM, der im März ans „Centre hospitalier du Nord“ geliefert wird und ab Juni betriebsbereit sein soll, zählt Luxemburg dann insgesamt elf Stück.
Eine Zahl, die in Zukunft noch ansteigen könnte, denn Etienne Schneider stellt eine Öffnung der Genehmigungen in Aussicht. Dadurch könnten große Geräte wie IRMs wohl bald auch in privaten Praxen installiert werden. Erst im Dezember annullierte das Verwaltungsgericht eine Entscheidung des Gesundheitsministeriums. Eine „Maison médicale“ auf Cloche d’Or bat darum, einen MRT installieren zu dürfen. Das Gesundheitsministerium sagte Nein und berief sich auf das Gesetz vom 29. April 1983 und die großherzogliche Regelung vom 17. Juni 1993. Diese sieht vor, dass Scanner- oder IRM-Geräte nicht von Ärzten gekauft werden dürfen, die außerhalb eines Krankenhauses arbeiten.
Dieses Gesetz stimme jedoch nicht mit der Verfassung überein, so die Entscheidung des Gerichtes. Der Grund: Ärzten den Kauf von Geräten zu verweigern, die sie für ihre Praxis brauchen, bedeute eine Einschränkung der Ausübung des liberalen Arztberufs. Etienne Schneider gab an, keinen Rekurs gegen dieses Urteil erheben zu wollen.
ph, MH
Bravo.Genau das war das Problem. Diese Geräte sind zu teuer um ungenutzt „herumzustehn“. Die müssen rund um die Uhr laufen.Das mindert auch den Leidensweg vieler Leute weil sie früher diagnostiziert werden können.