Escher „Syndicat d’initiative“ / Neues Logo und frischer Wind
Das Escher „Syndicat d’initiative“ hat am Dienstag sein neues Logo präsentiert. 15 Schüler aus dem „Jongelycée“ hatten ihre Vorschläge eingereicht. Der 18-jährige Stefano Fornella konnte die Jury mit seiner Arbeit überzeugen.
Was in Esch noch bis vor kurzem das „Syndicat d’initiative et de tourisme“ war, ist inzwischen nur noch das „Syndicat d’initiative“. Den gesamten Tourismusbereich hat der „Service promotion économique, tourisme et relations internationales“ der Gemeinde übernommen, der seit kurzem in einem neuen Geschäft in der Alzettestraße untergekommen ist. Das „Syndicat d’initiative“, das sich künftig vollkommen auf Veranstaltungen konzentrieren kann, nutzt die Namensänderung, um frischen Wind in die Asbl. zu bringen. Und wer eignet sich besser für frischen Wind als eine Klasse mit kreativen Jugendlichen? Das Syndikat beauftragte dementsprechend die „2e artistique“ des Escher „Jongelyclée“ mit dem Entwurf eines neuen Logos. Die Zusammenarbeit lag nahe, da Kunstklassen derselben Schule bereits das ein oder andere Plakat für das Syndikat entworfen hatte.
Künstlerische Freiheit
Kunstprofessorin Daphné Demuth willigte einer erneuten Zusammenarbeit sofort ein. Sie unterrichtet besagte Klasse im Fach Grafik und sah im Auftrag eine Chance für die Jugendlichen, die Realität der Arbeitswelt kennenzulernen: Die Schüler kriegen einen Auftrag, entwickeln ihre Idee und müssen innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein Resultat liefern.
Anweisungen gab es wenige. „Wir wollten, dass das neue Logo etwas mit Esch zu tun hat. Ansonsten hatten die Jugendlichen künstlerische Freiheit“, sagte der Präsident des „Syndicat d’initiative“, Jacques Müller, bei der Präsentation des neuen Logos am Dienstagabend.
Die 25 Schüler hatten während eines Trimesters insgesamt neun Schulstunden Zeit, um an ihrem Logo zu feilen. Entstanden sind die Werke auf dem iPad. Als Denkanstoß gab Daphné Demuth ihnen mit auf den Weg, vielleicht ein Herz einzubauen wie bei dem „I love Esch“-Logo oder aber ein architektonisches Element, das die Stadt ausmacht. Tatsächlich findet man in vielen Entwürfen der Schüler das Herz sowie die „Passerelle“.
„An den Resultaten erkennt man, dass sich die jungen Leute stark mit Esch identifizieren”, sagte Jacques Müller. Deshalb fiel die Entscheidung der sechsköpfigen Jury, bestehend aus Mitgliedern des Verwaltungsrats des „Syndicat d’initiative“, Spezialisten sowie einer Künstlerin, nicht leicht. „Wir mussten uns ein paar Mal treffen, bis wir uns einig waren“, sagte Müller. Der Gewinner habe sich am Ende dann doch klar herauskristallisiert.
Chiara Dawir und Jenny Tonhofers Logo hat leider nicht gewonnen. Jenny Tonhofer hatte die „Passerelle“ ebenfalls in ihren Entwurf eingebaut. „Ich finde, die Brücke ist wichtig für Esch. Sie ist einee Art Wahrzeichen der Stadt“, sagte sie. Obwohl die beiden 17-Jährigen etwas enttäuscht darüber sind, hat ihnen das Projekt Spaß gemacht.
Der 18-jährige Stefano Fornella konnte mit einem minimalistischen Logo überzeugen, das auch kleingedruckt einen Wiedererkennungswert hat. Ein paar Änderungen musste er noch vornehmen. „Der Schöffenrat hat sich eine gewisse Farbe gewünscht“, sagte Präsident Jacques Müller während seiner Rede schmunzelnd.
Stefano Fornella hat das „H“ aus „Esch“ genutzt, um das Herz von „I love Esch“ in sein Werk einzubauen. „Ich freue mich sehr, dass mein Logo ausgewählt wurde“, sagte er. Dennoch betonte der bescheidene junge Mann, dass die ganze Klasse gute Arbeit geleistet hat. Fornella plant, vielleicht auch in Zukunft etwas mit Grafik zu machen. Der Gewinn habe ihm eine Bestätigung hierfür gegeben, sagt der Kunstschüler, der von einem Studium in Berlin träumt. Dass seine Arbeit in den kommenden Jahren und vielleicht sogar Jahrzehnten vielerorts in Esch zu sehen sein wird, erfüllt ihn mit Stolz. Jacques Müller ist zuversichtlich, dass das neue Logo des „Syndicat d’initiative“ zur Identifizierung der Escher mit der Asbl. beitragen wird.
Reise nach Paris
Der Gewinn von 1.000 Euro wurde auf Wunsch von Kunstlehrerin Daphné Demuth für die ganze Klasse genutzt. Das Geld floss in die kulturelle Reise nach Paris, bei der die Schüler ihren Horizont erweitern konnten. Die Arbeit der Schüler wurde am Dienstagabend erneut belohnt. Bei einer kleinen Party in der Escher Jugendherberge, bei der die luxemburgische Band „Cheak!“ für gute Stimmung sorgte, konnten die Schüler und die Mitglieder des Syndikats auf das erfolgreiche Projekt anstoßen.
Der frische Wind im Syndikat hört keineswegs beim Logo auf, zu wehen. Jacques Müller und sein Team planen bereits die nächsten Veranstaltungen, die allesamt aufgepeppt werden. „Cheak!“ wurde bereits für die beiden aufkommenden Events, darunter verschiedene Arten von Festivals, gebucht.
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