Editorial / Nicht für die Öffentlichkeit: Meischs geheime Akten
Bildungsminister Claude Meisch sagte im Tageblatt-Interview kurz vor der „Rentrée“, dass die sanitären Maßnahmen an den Schulen nicht primär Kinder und Jugendliche schützen sollen, sondern jene Erwachsene über 40, die noch nicht geimpft sind. Mit anderen Worten heißt das, dass die Schüler weiterhin Restriktionen in der Schule erdulden müssen, um jene zu schützen, die sich nicht impfen lassen. Das trifft sowohl auf Impfverweigerer als auch auf Menschen zu, die aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung bekommen dürfen. Auf die Ersteren bezogen heißt das so viel wie: Wir sollen nun den Aluhüten den Stinkefinger zeigen.
Allerdings besagt diese Aussage, dass die Kinder nicht wirklich schützenswert sind. Wohl eher nicht – hoffentlich –, weil Meisch die jungen Menschen nicht mag, sondern weil für diese, wie er sagt, kein großes Risiko besteht. Diese Aussage ist sicherlich nicht nach jedermanns Gusto. Denn Kinder stecken sich sehr wohl mit Covid-19 an. Und Kinder können durchaus auch schwerer daran erkranken und teils langfristige Folgen davontragen, wie Kinderärzte berichten.
Unterschiedliche Akteure aus dem Bildungswesen berichten dem Tageblatt über Infektionsfälle an den Schulen. Die meisten von ihnen sind besorgt, sonst würden sie sich nicht an uns wenden. Sie haben Angst und wollen mehr darüber wissen. Eltern haben Angst um ihre Kinder, Großeltern um ihre Enkel. Zudem könnten die Schüler das Virus mit nach Hause schleppen und dort den vulnerablen Großvater anstecken. Es gibt also genug Gründe, zu erfahren, was nun tatsächlich in den Schulen passiert. Wo gibt es viele Infektionen? Wo grassiert das Virus am meisten?
Doch das Bildungsministerium verweigert der Presse Auskünfte zu Infektionen an Luxemburgs Schulen. Es werden nur noch positive Fälle nach Alterskategorien veröffentlicht, schreibt das Ministerium auf Tageblatt-Nachfrage. Diese erscheinen im wöchentlichen Bericht der „Santé“. Und das nennt das Ministerium wortwörtlich „in aller Transparenz“. Konkrete Nachfragen über Fälle an bestimmten Schulen werden nicht mehr beantwortet. Aufgrund dieser wöchentlichen „Santé“-Publikationen sieht man beim Bildungsministerium zudem keinen Grund mehr darin, den von Meisch angekündigten monatlichen Bericht zur Lage in den Schulen zu veröffentlichen. „Natürlich kommen wir auch weiterhin unserer Informationspflicht nach, wenn eine außergewöhnliche Situation, mit anderen Worten eine Infektionskette (Szenario 4), an einer Schule eintritt“, schreibt das Bildungsministerium. Dazu gibt es dann eine Pressemitteilung.
Will man mit dieser Vorgehensweise die hohen Infektionszahlen, die nun zu erwarten sind, herunterspielen? Oder möchte man den guten Ruf einer Schule nicht unnötig beschmutzen? Wer wird hier eigentlich geschützt? Die Schüler und ihre Familien oder das Renommee einer Einrichtung?
Die Begründung des Bildungsministeriums lautet: „Mat der Ofschafung vum Large Scale Testing, der Aféierung vun de Schnelltester an de Schoulen an der Impfung vun der Majoritéit vun den Enseignanten an den 12- bis 18-järege Schüler huet sech d’Ausgangssituatioun an de Schoule par rapport zum leschte Joer grondleeënd verännert, esou datt keng Vergläichbarkeet mat der Duerstellung vun den Infektiounszuele vu virdru méi ginn ass. Dofir ass decidéiert ginn, d’Infektiounszuele just nach no Alterkategorien ze publizéieren, esou wéi dat am wöchentleche Rapport vum Santésministère de Fall ass.“
Es soll demnach verhindert werden, Vergleiche zwischen den aktuellen Infektionszahlen und jenen aus dem vergangenen Schuljahr zu ziehen. Ob das als Begründung für die Verweigerung von Informationen über die Infektionslage an unseren Schulen ausreicht, ist doch mehr als fraglich.
- Was Jugendliche im Internet treiben: Bericht zeigt Nutzungsverhalten auf digitalen Geräten - 8. Februar 2023.
- Kritik am FDC: Die „schmutzigen“ Investments des „Pensiounsfong“ - 7. Februar 2023.
- Ein Plan für mehr Naturschutz in Luxemburg - 3. Februar 2023.
Diese Regierung ist über den sogenannten SREL Skandal geheimer Akten an die Macht gekommen , wobei es scheint diese Regierung , glaubt man diesem Artikel , wesentlich schlimmere Akten in den geheimeren Kellern liegen hat als die vorherigen Regierunp. Wurde durch unseren „ Spetzeldengscht „ Leute beobachtet die für unsere Innere Sicherheit unseres Landes ein gewisses Gefahrenpotential in sich bargen, wird in den vom Journalisten genannten rezenten Vorkommnissen offensichtlich mit den Folgen für Gesundheit,Leben und lebenslänglichen Folgen mutwillig verfahren. Man lege nun SREL Akten und Meisch Akten auf die Gerechtigkeitswaage und siehe was schwerer wiegt in Schuld, Verfehlungen.
In diesem konkreten fall wuerde ich Meisch nicht unrecht geben.
Die multiplizierung der unzaehligen statistiken zu covid,welche ohnehin meistens im sinne des publizierenden getuerkt oder frisiert sind,bringt meist nicht viel ausser panikmache und durcheinander.
Weniger ist hier besser.
Ja, ja, der Herr Meisch und sein unstillbarer Drang nach Transparenz, Ehrlichkeit und Diskussionsbereitschaft…
D’Grousseltere sin jo geimpft, an die Elteren déi wollten och, also sin se jo geschützt oder net. An déi die net wëllen, egal aus wéiengem Grond, loost se dach mat Rou, ‚t ass hire Choix. Déi die jo esou vill fäerten, obwuel se jo bestëmmt geimpft sin, dann macht Schoul doheem an loost die aner Kanner normal an d‘ Schoul goen ouni die ganz Hetzerei. Dir schafft nëmmen dodrop eraus, de Leit Angst ze machen fir dat déi deemnächst hir Kanner impfe loosen fir eng Krankheet wat sie ganz minimal betrëfft. Äert Spillchen an och vun den anere Medien huet jidderee well verstaan. War nie frou mam Herr Meisch, mais momentan huet hien Recht.
Diese Untransparenz ist nur eine von vielen. Alles wird in der Schule verheimlicht, damit die Politik gut da steht. Dass wissen doch alle Akteure in den Schulen. Seit DP regiert ist alles nur billige Show!