/ Nicht gemeldet: Bettemburger Schöffe Gusty Graas kritisiert Umgang mit Alzette-Verschmutzung
Der Bettemburger Schöffe Gusty Graas (DP) hat gegenüber dem Tageblatt scharfe Kritik am Umgang mit der neuerlichen Verschmutzung der Alzette durch Abwasser geübt.
Die staatliche Wasserwirtschaft hatte am Mittwoch, 18.9., bekannt gegeben, dass bereits am Dienstag 600 Kubikmeter ungefiltertes Abwasser in die Alzette gelangt seien (das Tageblatt berichtete) und dort Schäden in der Biosphäre angerichtet hätten.
Dabei hatte sich erst in der Nacht auf Samstag, 14.9., in der Kläranlage Beggen ein Missgeschick ereignet, das Tausenden Fischen in der Alzette das Leben kostete (Bericht im Tageblatt).
„Wir sind, vorsichtig ausgedrückt, alles andere als froh über das, was passiert ist“, erklärt Gusty Grass (DP), der als Schöffe im Stadtvorstand von Bettemburg sitzt, im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Gemeinde ist als Bauherr unter anderem eines Rückhaltebeckens im Vorlauf der Kläranlage Peppingen zunächst verantwortlich für das Umwelt-Desaster, das von der Baustelle ausgegangen ist.
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Pressemitteilung der Gemeinde Bettemburg von 2017 zum Bau des neuen Rückhaltebeckens (hier als PDF).
Beim Neuanschluss eines kurzzeitig abgeklemmten Abwasserrohrs sei am frühen Dienstagabend offenbar fehlerhaft gearbeitet worden – wodurch sich die 600.000 Liter in die Alzette ergossen. Als besonders empörend wertet Graas aber die Tatsache, dass das mit den Arbeiten beauftragte Unternehmen offenbar nichts unternommen und auch keinerlei Meldung erstattet habe.
Arbeiten wurden im Vorfeld thematisiert
Erst als Arbeiter der Gemeinde Roeser am Mittwoch den Fluss stark getrübt und voller toter Fische vorfanden, wurde man auf das Problem aufmerksam. „Was immer sich die Firma dabei gedacht hat“, wundert sich Graas. Nicht nur wegen der toten Fische sei kaum anzunehmen gewesen, dass der Unfall unauffällig bleiben würde. Bei den 600.000 Litern handelte es sich um völlig ungeklärte Abwässer – inklusive Fäkalien und Papierresten.
Der Wiederanschluss der Leitung sei in mehreren Sitzungen sogar als besonders problematisch thematisiert worden, erklärt Graas. Und weiter: „Das Umweltministerium wird uns in den nächsten Tagen einen ministeriellen Erlass zustellen, mit dem wir aufgefordert werden, eine Untersuchung in die Wege zu leiten.“ Nach bisherigem Sachstand werde die Kette der Verantwortlichkeit aber nicht bei der Gemeinde enden.
Graas betont, dass er zwar kein Biologe sei – als ehemaliger Vorsitzender des Sportfischerverbandes wagt er aber die Prognose, dass es Wochen bis Monate dauern könne, bis sich die Natur wieder erholt habe. „Leider kommt ja noch hinzu, dass sich die Alzette in diesem Bereich sowieso in einem nicht so guten Zustand befindet.“
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Darf man denn noch in der Sauer schwimmen nach diesen Vorfällen? Eine offizielle Meldung gab es noch nicht wie sonst jedes Jahr. Viel Wasser zum verdünnen ist nicht da.
Die Fridays kommen am Freitag und helfen beim sauber machen
Es gibt so manche Kläranlage welche nicht funktionieren kann, weil über den Abwässerkollektor zuviel sauberes Wasser mitgeführt wird. Wer dies wagte zu erwähnen wurde entweder ignoriert, oder meistens als Trottel von den Politikern hingestellt