Immobilien / Nicht nur beim Kaufen – auch beim Bauen gehen die Preise durch die Decke
Die Baupreise in Luxemburg können sich dem allgemeinen inflationären Umfeld nicht entziehen und setzen ihren markanten Aufwärtstrend fort, schreibt Statec auf Basis neuer Zahlen. Der betreffende Preis-Index ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren gestiegen.
Allein in den letzten sechs Monaten (Oktober 2021 bis April 2022) ist der Baupreisindex in Luxemburg um satte 8,6 Prozent in die Höhe geschnellt, berichtet Statec am Donnerstag in einer Pressemeldung. In den sechs Monaten zuvor war der Preisindex bereits um beachtliche 4,9 Prozent gestiegen.
Über ein Jahr betrachtet sind die Preise im Wohnungsbau damit um 13,9 Prozent gestiegen, so Statec. Die Jahresveränderungsrate erreicht damit den höchsten Stand seit April 1975. Dieser erneute außergewöhnliche und allgemeine Anstieg, der das ganze Baugewerbe betrifft, erklärt sich hauptsächlich durch die Beschleunigung der Preise für zahlreiche Baumaterialien und Erdölprodukte, so die Statistiker weiter.
Am deutlichsten gestiegen sind, innerhalb der letzten sechs Monate, die Preise für den Rohbau (plus 9,1 Prozent), berichtet Statec weiter. Bedingt sei dies durch eine Reihe Faktoren. Dazu zählen die höheren Kraftstoffpreise, die sich stark auf die Kosten für Erdarbeiten, wie auch auf die allgemeinen Transportkosten auswirken. Zudem führe der starke Anstieg der Preise für verschiedene Baustoffe zu einer Erhöhung der Materialkosten, insbesondere für Zement und Eisenarmierungen. Der Anstieg der Arbeitskosten infolge der Indexierung der Löhne zum 1. April 2022 wirke sich ebenfalls positiv auf die Preise aus, so die Luxemburger Statistiker weiter. Dies jedoch nur in geringerem Maße.
Die Preise für Dachdeckerarbeiten, die durch den fieberhaften Anstieg der Holzpreise im Jahr 2021 stark beeinträchtigt wurden, schießen ebenfalls weiter in die Höhe (plus 8,9 Prozent in sechs Monaten), berichtet Statec weiter. Diesmal würden die Preissteigerungen jedoch angetrieben von Dachdeckerarbeiten und Zinkarbeiten. Gleichzeitig sind auch die Materialkosten, etwa für Abdichtungsprodukte für Flachdächer, Dachziegel, Schiefer und Dachfenster gestiegen.
Kosten für Material und Kraftstoffe
Deutlich gestiegen sind derweil auch die Kosten für Fenster mit Sonnenschutzvorrichtungen, Garagentore und Fassaden. Das Plus von 8,3 Prozent begründet Statec mit dem Anstieg der Materialkosten, sowie den Kosten für Transport und Montage, so die Statistiker.
Nicht viel besser sieht es bei den technischen Installationen (Sanitäranlagen, Heizung, Elektrizität) aus, die in sechs Monaten um 7,2 Prozent teurer wurden, verglichen mit 4,2 Prozent zwischen April 2021 und Oktober 2021. Auch die Preise für den Ausbau (Parkett, Innentüren, Verputz, Farbe, usw.) haben im letzten Halbjahr weiter deutlich zugelegt (plus 9 Prozent). Dies vor allem wegen höherer Preise für Baumaterialien.
Der Baupreisindex misst die Preisänderungen im Wohnungsbau, ohne Grundstücke. Er berücksichtigt die Entwicklung der Material- und Arbeitspreise, aber auch Veränderungen in der Produktivität und der Gewinnspanne der Bauunternehmer. Der Index wird zweimal jährlich veröffentlicht: im Januar für die Daten vom Oktober des Vorjahres und im Juli für die Daten vom April.
Für den Luxemburger Wohnungsmarkt ist es keine erfreuliche Entwicklung. Die höheren Kosten deuten auf weiter steigende Immobilienpreise hin. Wenn das Bauen teurer wird, dürften die Verkaufspreise auch in Zukunft kaum billiger werden. Die Baukosten sind, laut den neusten Zahlen, nämlich noch schneller am Wachsen als die allgemeine Preissteigerungsrate: Im Juni war die Jahresinflationsrate in Luxemburg auf 7,43 Prozent gesprungen. Auch legen die Baukosten schneller zu als die Preissteigerungen beim Kauf von Wohnimmobilien: In den ersten drei Monaten des Jahres 2022 hat Statec eine Jahres-Wachstumsrate von 10,5 Prozent gemessen.
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Baupreise steigen,inklusiv Makler-Banditismus.
All Kommentare überflüssig.
Ein Immobilienunternehmen kauft eine Wiese (10000€). Dann kommt diese Wiese, mit Einwilligung der Regierung/Gemeinde „relation personelle“ in den Bebauungsplan (200000€). Der Bauterrain wird weiter verkauft (250000€). Wieder wird der Bauterrain verkauft (300000€). Nach diesem Prinzip steigen die Baupreise.
Richtig Romain, aber die Wirklichkeit ist noch schlimmer. Vor zehn Jahren wurde hier nebenan ein Haus gekauft: 625 KEuro. Dann wurde der PAG geändert. Das Haus wurde vor einem Jahr verkauft. Den Preis kenne ich nicht. Dann wurde aus einer Kadasterparzelle deren zwei. Nun werden dort zwei mal zwei Familien-Appartements gebaut. Jedes Appartement kostet 1500 KEuro. Der Boden ist komplett zubetonniert. Das Komplex ist auch ganz unterkellert, was extrem viel Bauschutt produziert. Viele Tonnen Wasser wurden beim Abriss verschüttet. Momentan ist überall Plastik. Am Ende kommt auch noch ein Flachdach mit grosszügiger Terasse. Kurz: der PAG hat den finanziellen Wert verzehnfacht, den oekologischen und aesthetischen jedoch zehn mal verkleinert.