Kim Capitani und Larry Schmitz sind erst im März ins neue Viertel „Lenkeschléi“ gezogen. Damals beschlossen sie sofort, die Patenschaft für den Baum direkt vor ihrer Haustür zu übernehmen. „Wir sehen es als eine Art Mehrwert für das Haus an“, sagt Larry Schmitz. Das Haus sei einfach schöner, wenn davor ein gepflegter und dekorierter Baum stehe. Auf das Programm der Patenschaften sind die beiden aufmerksam geworden, als sie vorher in Düdelingen Kims Mutter besuchten. Ihnen fiel eine der Bauminseln in der rue de la Fôret auf, die stets sehr auffallend geschmückt ist. „Der Baum sieht immer so toll aus. Das wollten wir auch so machen“, erzählt Larry Schmitz.

Seit 1999 können Düdelinger Paten eines Baumes werden. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise Unkraut jäten oder auch die Bewässerung. Gerne gesehen ist zudem die Verschönerung der Inseln. Marco Thorn vom „Service écologique“ der Stadt ist für die Baumpatenschaft zuständig. „Die Paten können ihrer Fantasie freien Lauf lassen“, sagt er. Die neuen Patinnen und Paten erhalten von ihm eine Urkunde, ein Merkblatt und eine Baumpflegekarte. Damit sie wissen, welche Pflanzen wohin passen, sollen sie sich zuerst bei der Stadtgärtnerei melden. Diese ist auch für das Düngen der Bäume zuständig, für das Schneiden oder für die Beseitigung von Schäden. An jeder der Bauminseln ist eine kleine Tafel angebracht. Die Patenschaft kostet nichts. Nur die jeweiligen Pflanzen und sonstige Dekoration müssen selbst bezahlt werden.

Auch Larry Schmitz und Kim Capitani müssen sich noch in die Pflanzenkunde einarbeiten. Zuerst hatten sie Lavendel gepflanzt, der ist jedoch schnell vertrocknet. Nun stehen dort die bunten Federbüsche. Dazu hat ein kleines Insektenhaus seinen Platz gefunden.

Ein Staudenkorb als Dankeschön

Das Programm der Baumpatenschaft erfreut sich immer größerer Beliebtheit: Gab es im Jahr 2016 noch 114 Düdelinger, die sich um einen oder mehrere Bäume gekümmert haben, so waren es Ende Juni dieses Jahres 175. Ende Juni hat die Stadtverwaltung eine Anzeige im „Bliedchen“ geschaltet und auf Facebook gepostet. Daraufhin haben sich zehn weitere Paten gemeldet. 

Als Dankeschön hat Marco Thorn vom Umweltamt bislang jedes Jahr einen kleinen Ausflug in die Großregion organisiert. Das Ziel waren meistens die „Gärten ohne Grenzen“. „Auf diese Weise konnten die Paten ein paar Ideen für ihre Bäume zu Hause sammeln.“ Nur die letzten drei Jahre war dies aus den bekannten Gründe nicht möglich. Deswegen bekamen die Paten, die dies wollten, als kleines Geschenk einen Staudenkorb überreicht. 

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Anne Ludwig

Geboren 1987, hat Anne Ludwig Geschichte und Germanistik auf Bachelor an der Universität des Saarlandes studiert, mit anschließendem trinationalen Master in Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums. Nach einem dreimonatigen Praktikum in der Kulturredaktion des Tageblatt wurde sie im März 2016 von der Zeitung übernommen. Nach einem Jahr eintauchen in die kulturelle Szene Luxemburgs, ist Anne in die Lokalredaktion gewechselt mit heutigem Schwerpunkt auf Düdelingen, Kayl und Rümelingen.

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