Luxemburg / Nicht perfekt, aber gut: Ministerin Paulette Lenert zieht positive Nutri-Score-Bilanz
Das Nutri-Score-Label gibt es seit zwei Jahren in Luxemburg. Die Ministerin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Paulette Lenert (LSAP), zog am Montagvormittag Bilanz. Die meisten Konsumenten kennen das Bewertungssystem und würden sich auch danach richten. Doch: Die Berechnungsmethode für den Nutri-Score muss weiter verbessert werden.
Grün, Gelb, Rot: Der Nutri-Score ist seit 2021 auf etlichen Lebensmitteln in den Luxemburger Supermärkten zu finden. Die farbige Skala soll den Griff zu gesunden Produkten vereinfachen. „Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit“, sagte Paulette Lenert (LSAP), Ministerin für Verbraucherschutz, am Montagvormittag während einer Pressekonferenz. Die Politikerin präsentierte die Ergebnisse einer Befragung über den Nutri-Score. „Wenn man ein neues Projekt hat, ist es wichtig, dass man sich nach einer Zeit fragt, was es gebracht hat“, so Lenert. Das Fazit sei insgesamt positiv. Denn: 58 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, das Nutri-Score-Label haben. Und 61 Prozent kaufen, bei vergleichbaren Lebensmitteln, das Nutri-Score-Produkt.
Laut Umfrage kennen 98 Prozent der 25- bis 34-Jährigen das Nutri-Score-Label. Bei den 55- bis 64-Jährigen sind es hingegen nur 68 Prozent. Und: 96 Prozent der 18- bis 24-Jährigen zeigen Interesse am Label. Auch hier scheint die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen am wenigsten mit dem Etikett anfangen zu können – nur 60 Prozent von ihnen zeigen Interesse am Bewertungssystem. 93 Prozent der 18- bis 24-Jährigen finden das
Label glaubwürdig. In der Altersklasse der 55- bis 64-Jährigen sind es mit 52 Prozent wieder am wenigsten.
In einer Hinsicht sind sich alle Befragten einig: 92 Prozent von ihnen finden eine gesunde Ernährung wichtig oder sehr wichtig. Gleichzeitig achten nur 26 Prozent der Teilnehmer bezüglich der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf Label und Zeichen. Beim Griff ins Supermarktregal verlassen sich 70 Prozent der Männer auf ihre Erfahrungen – bei den Frauen sind es nur 39 Prozent. Sie orientieren sich nämlich zu 54 Prozent an der Zutatenliste, während es bei den Männern genau die Hälfte ist.
Durchwachsene Akzeptanz bei Herstellern
Die Akzeptanz ist bei den Herstellern und Händlern laut Umfrage allerdings durchwachsener. Das Label sei nur interessant, wenn ein finanzieller Mehrwert daraus entstehe. Trotzdem würden sie den „Trend gesunde Ernährung“ insgesamt als Chance sehen. Allerdings würde sich die Berechnung des Nutri-Score „manchmal als schwierig erweisen“. Und: Die Unternehmen befürchten, dass Mehrkosten für sie entstehen, wenn sich der Algorithmus verändert. Dies ist in den vergangenen Jahren schon mehrmals vorgekommen. Laut Lenert soll die Bewertung auch weiterhin an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst werden.
Aus den Interviews mit den Unternehmern habe sich allerdings auch herauskristallisiert, dass die Bewertung nur infrage kommt, wenn keine Befürchtungen auf einen schlechten Nutri-Score-Wert bestehen. Somit nehmen die Produzenten von ungesunden Lebensmitteln also eher nicht teil. Laut Lenert kann der Nutri-Score in Luxemburg nicht obligatorisch gemacht werden, solange dies nicht europaweit der Fall ist. Ein europaweiter, obligatorischer Nutri-Score sei allerdings „anstrebenswert“. „Aber man muss eine Vereinbarung finden, damit alle Länder mitmachen“, so die Gesundheitsministerin. Luxemburg sei jedenfalls dafür, „aber den Optimismus, dass das in den nächsten Monaten umgesetzt wird, habe ich nicht“.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe bereits ein Gutachten verfasst, das definiere, welche Kriterien ein europaweites Verpackungsetikett haben sollte. Normalerweise hätte die Europäische Kommission dazu schon bis Ende dieses Jahres eine Entscheidung fällen sollen. „Die wurde allerdings vertagt – wir wissen nicht auf wann“, sagte Ernährungswissenschaftler Torsten Bohn während der Pressekonferenz. Ein weiteres Problem: Zusatzstoffe fließen momentan noch nicht in die Bewertung mit ein. „Das wäre sehr kompliziert und die wissenschaftliche Situation von vielen Farb- und Zusatzstoffen ist noch nicht so klar“, sagte Bohn. Es werden also nur die Hauptzugsatzstoffe berücksichtigt: Eiweiße, gesättigte Fette, Zucker, Salz, aber auch die Gesamtkalorien und die Ballaststoffe.
„Nicht perfekt“
So funktioniert der Nutri-Score
Was wird im Nutri-Score verrechnet? Der Nutri-Score zeigt anhand einer fünfstufigen, farbigen Skala den Nährwert von Lebensmitteln an. Dafür werden laut dem deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Energiegehalt und Nährstoffe miteinander verrechnet und der Skala zugeordnet – von A (dunkelgrün) über C (gelb) bis E (rot). Die Skala stuft hohen Gehalt an Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Speiseölen sowie Eiweiß als günstig ein. Energie in Form von Zucker und ein hoher Gehalt an gesättigten Fettsäuren und Salz werden als ungünstig bewertet.
Die Farben helfen bei der Orientierung: Demnach trägt ein grünes Produkt eher zu einer gesunden Ernährung bei als ein rotes. Der Nutri-Score bezieht sich laut BMEL immer auf jeweils 100 Gramm oder 100 Milliliter eines Lebensmittels. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass nur verschiedene Produkte einer gleichen Produktgruppe miteinander verglichen werden können: zum Beispiel Schokoriegel A mit Schokoriegel B. Eine Tiefkühlpizza mit einem Schokoriegel zu vergleichen, ergibt also keinen Sinn.
Zudem liefert der Nutri-Score weder Informationen zur Ausgewogenheit der gesamten Ernährung noch zum Gesundheitswert eines einzelnen Lebensmittels, erklärt das BMEL.
Laut Bohn ist das Bewertungssystem noch nicht perfekt. Doch: „Perfekt darf nicht der Feind von Gut sein“, meint der Wissenschaftler. Das Label würde verschiedene Inhaltsstoffe gar nicht beachten, wodurch beispielsweise Coca-Cola Zero vor der Aktualisierung der Formel eine bessere Bewertung als ein Orangensaft hatte. Ein weiteres Problem sei, dass die Bewertung nicht berücksichtige, wie stark verarbeitet die Lebensmittel sind. „Welche Prozessschritte sind in Ordnung, damit diese Sachen noch als Obst und Gemüse deklariert werden können? Irgendwo muss man eine Grenze setzen und ich denke, das ist etwas, das man im Nutri-Score noch etwas besser verankern kann“, sagte Bohn.
Das Nutri-Score-System sei also nicht unfehlbar. „Es ist genauso wichtig, den Menschen zu erklären, was es nicht ist“, sagte Lenert. So ersetze der Nutri-Score keine Ernährungspyramide und die Bewertung einer Tiefkühlpizza könne nicht mit der einer Tomatensuppe verglichen werden. Mithilfe des Labels könne man allerdings gut vergleichen, welche Lebensmittel innerhalb einer Kategorie gesünder sind. Doch: „Es ist gut, dass das Interesse da ist, aber das ist für mich nicht das Ende der Aufklärung“, sagte Lenert. Die Konsumenten sollen sich weiterhin Fragen zur Ernährung stellen.
Das Label sei bekannt und vor allem junge Menschen würden sich daran orientieren. „Ich war angenehm überrascht“, sagte Bohn. „Es scheint wirklich eine sehr hohe positive Aufnahmebereitschaft für den Nutri-Score zu bestehen – ich glaube nicht, dass es in allen Ländern vergleichsweise hoch ist.“ Das Resultat in Luxemburg sei jedenfalls ein „klares Zeichen für die Europäische Kommission“, dass so ein System europaweit eingeführt werden könne.
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Ich muss wohl all die Zeit im falschen Laden einkaufen, finde das Nutri-score Logo nur auf dem Sauerkrautbeutel.
Luxlait, BioG, Alnatura, usw nix, wo ist das Logo denn dort zu finden?
Och bei Nutriscore „A“ ass keng Garantie dass et ee gesond an natierlecht Liewensmettel ass. Weider ob Inhaltsstoffer obpassen !
Och bei Nutriscore „A“ kennen synthétesch Farf- an Konservei’erungsstoffer dran sinn !
ëch brauch kee Nutri-score, ëch ernäre mëch schons ëmmer „gesond“, wann Een dat mol esou kann nennen, well haut dës Dag ass esou wéi sou bal Alles ongesond gezillt oder geziicht gin, siëf du hues ee Gaart, an da nach, wat fällt vum Himmel, dat ass och nët ëmmer dat feinste Waasser, oder de Stëpps an Alles wat vum Himmel fällt as a Frô zë stellen
wéi den
„@ Nomi“ schreiwt, dorop ka Kee sëch baséieren op do een A oder ee E drop steet
ëch verstin och nët, „Fréier“ haten ons Elteren kee Probleem mam Iëssen, dat huet mat onser Astellung zë din,
mir gi jo esou getrimmt, dat mër nët méi solle selwer denken..
schued,
wa mër Alles viirgeknaat kréien, da së mër nët méi „Selbständeg“
Dann kann ech jo berouegd sin. Alles am Botter!
Ech froen mech just wei ech iwer 60 konnt gin ouni daat Gedeesems.
Normalerweis mist ech dach schon laang an der Kescht laien. Mir hun einfach giess wate mir eis konnten leeschten.