Union des entreprises luxembourgeoises / Nicolas Buck will sich wieder eigenem Unternehmen widmen und gibt Spitze der UEL ab
Nicolas Buck ist bald nicht mehr Präsident des Unternehmerverbandes UEL. Er will sich wieder mehr als Unternehmer betätigen. Das Amt übernimmt ab dem nächsten Jahr Michel Reckinger.
Wenn er in der Öffentlichkeit auftritt, trägt Nicolas Buck stets Anzug und eine mit einem simplen Knoten versehene Krawatte gepaart mit einem weißen Hemd. Er ist, das kann man mit Fug und Recht sagen, ein Geschäftsmann. Aber einer, der auch Politik macht, Kontroversen an- und seine Gegner öfters vor den Kopf stößt.
Im Sommer 2019 kommt es in Luxemburg zu einem Eklat. Ausgelöst hat ihn Nicolas Buck. Als Präsident der Patronatsvereinigung „Union des entreprises luxembourgeoises“ (UEL) verweigert er den Sozialdialog mit den Gewerkschaften. Diese sind schockiert. Der Sozialdialog ist eine Tradition – eine Institution, die in Luxemburg das Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausbalanciert und vermeidet, dass es zu größeren Maßnahmen des Arbeitskampfes kommt. Doch Nicolas Buck will nicht mehr. In einer Sitzung des CPTE (ein Gremium, in dem Vertreter der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Regierung zusammenkommen) will Buck einfach nicht mehr mitarbeiten. Seine Seite – die der Arbeitgeber – ist, wenn es nach Buck geht, seit 40 Jahren als Verlierer aus diesen Treffen hervorgegangen. Oder wie Buck es im Gespräch mit dem Land salopp ausdrückt: „Wir sind dort 40 Jahre gefickt worden.“
Der Öffentlichkeit bekannt wurde Buck 2000, als er den IT-Betrieb Victor Buck Services mitbegründete, der später in den Besitz der Post übergehen sollte. 2012 gründete er das Start-up Seqvoia, das seine IT-Dienste der Finanzwelt anbietet.
Als Buck 2016 zum Präsidenten des Verwaltungsrates des Industrieverbandes Fedil gewählt wird, dessen Mitglied er bereits seit 2012 ist, markiert das einen Wandel innerhalb der Fedil in Luxemburg. Mit Buck tritt ein Mann aus der Softwarebranche (oder Softwareindustrie) an die Stelle des in der klassischen Industrie verankerten Robert Dennewald. Es ist die Zeit des Rifkin-Prozesses und der Green Tech. Dass der Fedil-Chef nicht aus der Schwerindustrie kommt, ruft keine großen Reaktionen hervor.
Dann übernahm Buck 2019 das Amt an der Spitze des mächtigen Unternehmerverbandes UEL. Sein Vorgänger war Michel Wurth, der die Organisation 15 Jahre lang gelenkt hatte. Buck sollte das Amt längst nicht so lange innehaben. Heute (19. Oktober) informierte die UEL die Presse per Schreiben darüber, dass Buck sich nicht mehr zur Verfügung gestellt hat. Der Verwaltungsrat ernannte dem Dokument zufolge Michel Reckinger, Präsident der „Fédération des artisans“ (FDA), einstimmig zum Nachfolger von Nicolas Buck als Präsident der UEL ab dem 1. Januar 2021. Als diplomierter Ingenieur der ETH Zürich und Chef eines 1911 gegründeten Familienunternehmens mit mehr als 250 Mitarbeitern kenne Michel Reckinger die Herausforderungen luxemburgischer Unternehmen gut und werde sie zweifellos gegenüber staatlichen Stellen vertreten können.
Buck selbst wolle sich wieder dem Unternehmertum widmen. In dem Schreiben wird er zitiert: „Ich bin sehr stolz auf das, was die UEL erreicht hat, seit ich die Ehre hatte, ihrem Verwaltungsrat vorzustehen. Und ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Aber ich bin in erster Linie Unternehmer und Wirtschaftsführer, und ich wünsche mir jetzt mehr Zeit, um mich diesem Thema zu widmen.“
Nur gut so. Und für die Tripartite…
Wie war das damals mit der Imprimerie, man hat sich doch sehr um die Beschäftigten gekümmert als man die Karre vor die Wand gefahren hat.
Hat der Betrieb Probleme, lagerst du die FIrma in ein Niedriglohnland. Der Herr hat Erfahrung damit.