Wissenschaft / Nie war es so warm wie jetzt: Forscher entschlüsseln 7.500 Jahre Arktis-Klima
Anfang der Woche berichteten EU-Experten von der vermutlich schlimmsten Dürre seit 500 Jahren in Europa. Wissenschaftler haben jetzt ganze 7.500 Jahre Arktis-Klima entschlüsselt. Nie war es so warm wie jetzt.
In den vergangenen 7.500 Jahren ist es in der Arktis nie so warm gewesen wie zuletzt. Das geht aus einer Analyse von Jahresringen uralter Bäume hervor, die bis in das Jahr 5618 vor Christus zurückreicht, wie Forscherinnen und Forscher in der Fachzeitschrift Nature Communications berichten.
Möglich war die Rekonstruktion des Klimas vergangener Jahrtausende, weil die Erosion auf der Jamal-Halbinsel in Nordwestsibirien uralte Baumstämme freigelegt hatte. Aus den Jahresringen sind Temperaturen des Sommers abzulesen, die Einfluss auf das Wachstum haben.
„Die Erwärmung erreicht heute Temperaturen, die in den letzten 7.500 Jahren beispiellos waren“, teilte Patrick Fonti von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in der Schweiz am Donnerstag mit. Insgesamt waren auf der Halbinsel über 40 Jahre lang mehr als 3.500 subfossile Baumstämme geborgen worden. 1.425 seien für die Jahrringchronologie verwendet worden.
Die WSL arbeitete mit Wissenschaftlern der russischen Akademie der Wissenschaften sowie Experten der Universität Genf und East Anglia in Großbritannien zusammen.
Historische Dürren
Hitze und Trockenheit machen auch Europa zu schaffen. Auch in den kommenden Monaten dürfte sich die Lage nicht verbessern. Experten der EU-Kommission sprachen am Dienstag eine eindringliche Warnung aus. Nach Einschätzung der EU-Experten kämpft Europa gegen die vermutlich schlimmste Trockenperiode seit einem halben Jahrtausend an. Dies sei eine erste Einschätzung der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle, die noch durch die endgültigen Daten am Ende der Saison bestätigt werden müsse.
In einem am Montag veröffentlichten Bericht befanden die Forscher, dass fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht sei. Mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt. Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen.
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