Conference League / Niederkorn fehlen 22 Meter zum Sieg
Der Progrès Niederkorn hat einen Sieg im Hinspiel der ersten Qualifikationsrunde der Conference League verpasst. Gegner Gjilani aus dem Kosovo bekam zwei Elfmeter zugesprochen und sicherte sich dadurch ein Remis. Das Rückspiel findet in einer Woche in Pristina statt.
Progrès-Trainer Jeff Strasser entschied sich wie angekündigt, vor allem Spielern das Vertrauen zu schenken, die auch vergangene Saison bei den Niederkornern unter Vertrag standen. Mit Mittelfeldspieler Omar Natami und Stürmer Kenny Mixtur standen nur zwei Neuzugänge in der Startelf. Beim Gegner aus dem Kosovo fehlte mit Mevlan Zeka der beste Angreifer der vergangenen Saison.
Die erste Gelegenheit des Spiels hatten die Gäste. Nach einem Freistoß prüfte Bilalli den Progrès-Torwart mit einer Direktaufnahme. Im direkten Gegenzug ging Niederkorn in Führung. Zunächst parierte Gjilanis Torwart Tafas einen Schuss von Bijelic. Die darauffolgende Ecke landete bei de Almeida, der mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern das 1:0 erzielte. Es war das siebte Europapokaltor des Franzosen in seinem 13. Spiel.
Der Gegner aus dem Kosovo agierte sehr passiv. Körperlich war Gjilani auf Augenhöhe mit Niederkorn, spielerisch war von Anfang an ein Unterschied zu erkennen.
In der 21. Minute lag das 2:0 in der Luft. Nach einer Ecke und einem Schuss von Mazure kam es zum Strafraumgewühl. Mixtur kam vor dem Torwart an den Ball, stocherte ihn in Richtung Tor, doch ein kosovarischer Verteidiger verhinderte den Einschlag.
Die nächste Chance resultierte wieder nach einem Eckball. Gjilani konnte das Leder nicht aus der Gefahrenzone entfernen und der Schuss aus dem Hinterhalt von Mazure ging knapp vorbei. Der gleiche Spieler hatte kurz vor der Pause eine weitere Chance. Doch auch diesmal landete sein Versuch nicht im Netz.
Trotz Dominanz kassierte der Progrès in der dritten Minute der zweiten Hälfte den Ausgleich. Nach einem auf den ersten Blick harmlosen Duell zwischen Karamoko und Rashiti zeigte der finnische Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Ramadani trat an, Latik war noch mit den Fingerspitzen dran, doch der Ball landete im Tor (1:1, 48.). Niederkorn reagierte mit einem Angriff, aber der Schuss von de Almeida war zu schwach (52.).
Die Aufgabe wurde durch dieses Gegentor nicht einfacher. Der Progrès tat sich teilweise sehr schwer im Vorwärtsgang. Diese Anspannung löste sich in der 63. Minute. De Almeida zog das Tempo an, zog an seinen Mitspielern vorbei und bediente Natami in der Gasse. Der Neuzugang zog ab und es hieß 2:1. Die Freude hielt jedoch nur ganz kurz an, denn die Kosovaren bekamen einen weiteren Elfmeter zugesprochen. Peugnet brachte Zabergja zu Fall. Wieder trat Ramadani an, und zum zweiten Mal an diesem Abend erzielte er den Ausgleich (2:2).
Damit war der Niederkorner Elan wieder einmal gebrochen. In der 78. Minute hatte Niederkorn Glück. Nach mehreren Abwehrfehlern landete der Ball bei Zabergja, der den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unterbringen konnte.
In der 85. Minute zog Progrès-Trainer Jeff Strasser seine beiden letzten Offensiv-Joker. Die beiden Neuzugänge Walid Jarmouni und Soïyir Sanali wurden eingewechselt. Das brachte jedoch nichts mehr ein und Niederkorn musste sich mit dem 2:2 zufriedengeben.
Statistik
Niederkorn: Latik – Guett Guett, Karamoko, Peugnet, Karayer – Amofa, Bijelic – Natami (74. Lybohy), Mazure (85. Sanali), de Almeida – Mixtur (85. Jarmouni)
Gjilani: Tafas – Islami, Sinani, Jashari, Hoxha – Ramadani, Musolli, Ismaili (66. Kqiku) – Zabergja, Rashiti (75. Halili), Bilalli (81. Calé)
Schiedsrichter: Reitala – Honkanen, Lamppu (alle Finnland)
Gelbe Karten: Amofa, Natami, Strasser (Trainer) – Rashiti, Bilalli, Ramadani, Duro (Trainer), Kqiku
Torfolge: 1:0 de Almeida (11.), 1:1 Ramadani (48., Foulelfmeter), 2:1 Natami (63.), 2:2 Ramadani (67., Foulelfmeter)
Beste Spieler: De Almeida, Bijelic, Mazure – Ramadani
Zuschauer: 1.900 zahlende
Stimme
Jeff Strasser (Progrès-Trainer): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten den Gegner in der ersten Hälfte gut im Griff und hätten ein zweites Tor machen müssen. Nach dem Dreh haben wir einen Elfmeter zum ungünstigsten Zeitpunkt bekommen. Das kann passieren. Danach haben wir ein bisschen den Faden verloren. In den letzten fünf Minuten hat man gesehen, dass wir den Sieg unbedingt wollten. Das wäre auch das gerechte Ergebnis gewesen. In einer Woche werden unsere Beine noch besser sein und deshalb blicke ich mit viel Zuversicht auf das Rückspiel.“
Hamadou Karamoko (Progrès): „Wir haben zwei individuelle Fehler gemacht. Vor allem im Europapokal werden solche Fehler sofort bestraft. Leider haben wir teilweise nicht genügend Charakter gezeigt, um sofort auf diese Rückschläge zu reagieren. Unsere Chancen auf die nächste Runde sind weiterhin gut und wir reisen in den Kosovo, um zu gewinnen.“
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