Clinique Sainte-Marie / Noch dieses Jahr soll der Umzug von Esch nach Luxemburg-Stadt vollzogen werden
Seit 2014 gehört die Clinique Sainte-Marie in Esch mit ihren markanten Rundtürmen zur Gruppe der Hôpitaux Robert Schuman (HRS). Die in der Minettemetropole geleisteten geriatrischen Dienste sollen, wie seit vielen Jahren bereits geplant, nun definitiv nach Luxemburg-Stadt umziehen. Offen bleiben die Fragen, was mit der psychiatrischen Tagesklinik für Jugendliche und was allgemein mit dem Gebäude geschehen soll.
Die Clinique Sainte-Marie in Esch, „dat ronnt Spidol“, verlässt die Minettemetropole und zieht nach Luxemburg-Stadt. Sie soll in die dortigen Krankenhausstandorte der Hôpitaux Robert Schuman (HRS) integriert werden. Einerseits in die Zithaklinik und andrerseits in das Krankenhaus Kirchberg. Die Nachricht am Freitagmorgen beim Radiosender 100,7 klang überraschend. Dabei ist der Abschied eigentlich seit langem angekündigt und bekannt. Bereits im Juli 2018 sprach der damalige HRS-Generaldirektor Claude Schummer im Tageblatt-Interview davon. 2022, so hieß es damals, sollen die geriatrischen Abteilungen der Clinique Sainte-Marie umziehen.
Als im Jahr 2014 der neue Krankenhausverbund „Hôpitaux Robert Schuman“ entstand, gehörte, neben der Klinik Bohler, dem Krankenhaus Hôpital Kirchberg, der Zitha-Klinik in Luxemburg-Stadt, auch die Clinique Sainte-Marie in Esch dazu.
Es gebe sowohl architektonische wie technische Gründe dafür, in Esch zu schließen und in die Stadt umzuziehen, so Marc Berna, Generaldirektor der Hôpitaux Robert Schuman, im Radiobeitrag am Freitagmorgen.
Kein normales Krankenhaus mehr
Ein vollumfängliches Krankenhaus ist die „Sainte-Marie“ ohnehin seit langem nicht mehr. Seit 2013 wird dort nicht mehr operiert. Bereits ab 2003, so kann man im „Escher Geschichte- und Architekturstadtführer“ (erschienen 2021 bei Capybarabooks) nachlesen, wurde das technische Niveau nicht mehr angepasst. Seit 2017 fungiert das Klinikum als Dienstleister in vielen Bereichen der Altenpflege. Jetzt seien Lösungen gefunden worden, die noch in Esch ansässigen Dienste in Luxemburg-Stadt anzubieten, so Mediziner Marc Berna. Das sei vor allem im Interesse der Patienten. In der Hauptstadt habe man in direkter Nachbarschaft alles, was man brauche: Operationssäle, Intensivstation, Laboratorium und Radiologie zum Beispiel. Sicher sei, dass Patienten dann in naher Zukunft viel weniger durch die Gegend fahren oder gefahren werden müssen, so Berna. Bisher habe man Patienten aus Esch oft mit dem Krankenwagen in die Stadt bringen müssen.
Nun soll also, wie seit Jahren angekündigt, die kognitive und verhaltenstherapeutische Einheit, die sich um Demenzpatienten kümmert, nach Kirchberg kommen. Die geriatrische Rehabilitation komme in die Zithaklinik im Bahnhofsviertel. Welchem Zweck das Gebäude in Esch in Zukunft dienen solle, sei noch nicht entschieden, so Dr. Berna. Man wolle aber eine im Gesundheitsbereich angesiedelte Aktivität dort behalten. Geredet wurde in der Vergangenheit auch darüber, das Gebäude gemeinsam mit der Uni Luxemburg zu nutzen.
Jugendpsychiatrie soll bleiben
Christian Weis, Bürgermeister von Esch, ist über die Umzugspläne seit längerem im Bilde. Eine Überraschung ist die am Freitag bekanntgemachte Entscheidung demnach auch für ihn nicht. Er weist aber darauf hin, dass er, vor zwei Wochen, in Gesprächen mit Verantwortlichen der HRS-Gruppe klar zum Ausdruck gebracht habe, dass die psychiatrische Tagesklinik für Jugendliche in Esch bleiben solle. Die ist bisher im zur Luxemburger Straße gelegenen Gebäude des Krankenhauses untergebracht. Eine solche Abteilung gebe es im CHEM („Centre hospitalier Emile Mayrisch“) nämlich nicht. Die Escher Gemeindeverantwortlichen hätten sich auch bereit erklärt, falls nötig, eine neue Unterkunft für diesen wichtigen medizinischen Dienst ausfindig zu machen.
„Dat ronnt Spidol“ in der rue Wurth-Paquet prägt das Escher Stadtbild seit vielen Jahren. Erbaut wurden die beiden Rundtürme mit 25 respektive 35 Metern Höhe in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die „Clinique Sainte-Marie“ wurde aber bereits 1925 von den „Soeurs de Sainte-Elisabeth“ gegründet. Der Glaubenskongregation gehört übrigens immer noch das Grundstück.
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„Es gebe sowohl architektonische wie technische Gründe dafür, in Esch zu schließen.“
Ja welche denn, bitte? 2 verschiedene Mediziner waren wenig begeistert als man Ihnen damals die Tür gezeigt hat. Einer sagte fast wortwörtlich, „déi hun se nët méi all“.