Wohnen / Nur wenige Berechtigte nutzen Mietzuschuss – Regierung will mehr informieren
In der ersten Hälfte des laufenden Jahres haben 5.247 Haushalte für mindestens einen Monat den Mietzuschuss erhalten, der zwischen 134 und 294 Euro beträgt. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Frage hervor. Allerdings nutzen nur knapp 16 Prozent der Berechtigten diese Möglichkeit auch.
Anlass der Frage von LSAP-Politiker Yves Cruchten waren Presseberichte zum Zuschuss. So habe Wohnungsbauminister Henri Kox Anfang April in einem Interview mit dem Luxemburger Wort erklärt, dass im Jahr 2019 rund 5.300 Haushalte in den Genuss des Mietzuschusses gekommen seien. In einem späteren Gespräch mit Le Quotidien habe es dann aber geheißen, dass zum 28. Mai 2020 nur 4.600 Haushalte dieses Wohngeld erhalten hätten. Cruchten wollte nun den Grund für diesen augenscheinlichen Rückgang erfahren – der umso erstaunlicher sei, da doch die Regierung über eine Kampagne auf den Zuschuss aufmerksam gemacht habe.
Laut Henri Kox zeige eine Analyse der Entwicklung seit dem Inkrafttreten der Beihilfe, „dass nach Änderung der Bedingungen für ihre Gewährung zum 1. Januar 2018 die Zahl der Begünstigten erheblich zugenommen hat“. Während 2017 die Hilfe noch 1.873 mal in Anspruch genommen worden sei, sei die Zahl im Folgejahr bereits auf 4.433 Instanzen gestiegen.
In 833 Fällen sei in diesem Jahr ein Antrag angelehnt worden – meistens (369 Fälle), weil der Anteil der Miete am Einkommen zu gering war, weil (254 Fälle) das Einkommen zu hoch war oder weil der Zuschuss weniger als 25 Euro pro Jahr betragen hätte.
Die meisten Anträge würden innerhalb von 50 Tagen bearbeitet, 22 Prozent bräuchten zwischen 50 und 100 Tage. „Und für nur 6,41 Prozent der Anträge werden mehr als 100 Tage benötigt“, stellt Kox fest.
Nach den Anpassungen des Mietzuschussprogramms im Jahr 2018 habe sich die potenziell begünstigte Bevölkerung fast verdoppelt und umfasse nun etwa 65 Prozent aller Mieter auf dem privaten Markt. Allerdings hätten im Jahr 2019 nur etwa 16 Prozent (die parlamentarische Antwort spricht etwas nebulös von „mehr als 16 Prozent“) der berechtigten Haushalte die Subvention tatsächlich in Anspruch genommen.
Angesichts dieser relativ geringen Anzahl von Beihilfeempfängern wolle das Ministerium seine Bemühungen verstärken, die potenziell Berechtigten über die Existenz dieser Hilfe zu unterrichten.
Link: https://guichet.public.lu/de/citoyens/logement/location/aides-au-logement/subvention-loyer.html
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„In 833 Fällen sei in diesem Jahr ein Antrag angelehnt worden – meistens (369 Fälle), weil der Anteil der Miete am Einkommen zu gering war,“
Na dann muss man mit dem Vermieter reden, damit der die Miete erhöht.