Gemeindepolitik / Oberpallen: Dritte Runde im Kampf gegen landwirtschaftlichen Betrieb
Der Kampf von Anwohnern in Oberpallen geht in die nächste Runde. Sie wehren sich gegen einen geplanten Bauernhof mit Schlachtvieh, der auf einer Anhöhe entstehen soll. Nach der Umwelt- und Wasserverwaltung hat nun auch die „Administration de la nature et des forêts“ ihr Okay für den landwirtschaftlichen Betrieb gegeben. Es läuft ein weiterer „recours gracieux“.
Sie lassen nicht locker. Schon gegen den Bescheid des Wasserwirtschaftsamtes im November 2022 haben sie einen „recours gracieux“ eingereicht. Jetzt gibt es den nächsten. Die Sorgen sind verständlich. Gerade erst 2021 hatte Oberpallen mit Hochwasser zu kämpfen. Beim Wasserbedarf für 330 Rinder, mit der Möglichkeit, die Viehzahl zu vergrößern, stellten sich nicht nur Fragen des Hochwasserschutzes, sondern generelle.
„Das Wasserwirtschaftsamt argumentiert damit, dass die Fläche, wo der Betrieb gebaut werden soll, flach ist“, sagt Karl-Heinz Dick, Anwohner und Wortführer im Kampf gegen die Ansiedelung. Dass das Gelände danach den Berg hinunter abfällt, interessiert für die Erteilung der Genehmigung nicht. Die von einem Anwalt der Gegner vorgebrachten Argumente wurden rundweg abgelehnt.
Nachdem nun auch die „Administration de la nature et des forêts“ ihr Okay gegeben hat, läuft seit Ende Februar 2023 ein neuerlicher „recours“. „Die Hälfte des Geländes, wo gebaut werden soll, sowie Teile des Waldes dahinter befinden sich laut Geoportail in einem Gebiet, das von Wildtieren als Passage genutzt wird“, sagt Dick. „Man wird sehen, ob sie das als Argument in Betracht ziehen.“
Der dritte Versuch, den Bauernhof zu verhindern
Es ist bereits der dritte „recours“, den die Betroffenen eingereicht haben. Die beiden vorhergehenden wurden abgelehnt. Ist das bei diesem hier wieder der Fall, bleibt nur noch der Gang zum Verwaltungsgericht. Denn dann ist der Weg frei für den Antrag auf Baugenehmigung, über den die Gemeinde entscheidet. Eine Klage kostet. „Wir werden in der Zwischenzeit gut überlegen, ob wir eventuell klagen“, sagt Dick. Zwischenzeitlich hat das Interesse und die Bereitschaft, dafür auch den Geldbeutel aufzumachen, nachgelassen.
Noch im September 2022 konnten 55 Unterschriften in dem rund 430 Einwohner zählenden Dorf gegen das Projekt gesammelt werden. Zehn haben beim ersten „recours“ mitgemacht, der von der Umweltverwaltung bislang nicht beantwortet wurde. Fünf Einwohner haben sich beim zweiten gefunden. „Im Moment gibt es nicht mehr so viel Willen, weiterzumachen“, sagt Dick. „Es ist ein Kampf, der Geld kostet.“
Drei Monate hat die Verwaltung Zeit, darauf zu reagieren. Das wäre bis Ende Juni. Dann haben die Gegner wiederum drei Monate Zeit, Klage einzureichen. Für Dick ist es keine Frage, weiterzumachen, aber vielleicht für andere. „Mich interessieren Dinge wie Lebensqualität und Naturschutz“, sagt Dick, der im Übrigen auch auf die jüngste Biomasseverklappung in Beckerich, bei der drei Bäche verschmutzt wurden, reagiert hat. Das war gerade erst vor einer Woche. Der betroffene Bauer war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.
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Auf der einen Seite wird wegen einer Fledermaus ein Bauprojekt gestoppt.Auf der anderen Seite muss ein Dorf sich gegen die Verpestung ihres Wohngebietes durch einen „Viehhändler en gros“ mit allen Annehmlichkeiten(sic) wehren. Was für eine Welt.
Leute! Wehret den Anfängen. Ihr habt viel Geld investiert um gut zu leben. Aber die Gier wird euch den „Cortège“ vermasseln. Der Schreiber dieser Zeilen wanderte einst aus und musste bei Null anfangen wegen „Höher,weiter,schneller“. Beispiel: Wasserbillig. 17 Tanken und Bauwahn auf Teufel komm raus.Lebensqualität gleich null. Nur ein Beispiel. Das Trinkwasser wird bald aus der Mosel kommen.Studien laufen.