Märkte / Ölpreis steigt wegen Ukraine-Konflikt erstmals seit Jahren auf über 100 Dollar
Der russische Angriff auf die Ukraine löst einen Ausverkauf an den internationalen Börsen aus. „Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Es herrscht Krieg in Europa.“
Der Dax fiel am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft von Lang & Schwarz um 4,5 Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 13.976 Punkten und steuerte auf den größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. In Asien rutschen die Börsen in Tokio und Shanghai um jeweils etwa zwei Prozent ab. Der Ölpreis sprang erstmals seit 2014 über die Marke von 100 Dollar je Barrel (159 Liter).
Ukrainischen Angaben zufolge greift Russland aus mehreren Richtungen an. Unter anderem waren in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer Explosionen zu hören. Es sei ziemlich klar, dass Russland nicht nur die pro-russischen Separatistengebiete in der Ost-Ukraine im Auge habe, sagte Chris Weston, Chef-Analyst des Brokerhauses Pepperstone. Jetzt gehe es darum, abzuschätzen, wie schlimm die Lage noch werde und welche Auswirkungen die erwarteten zusätzlichen Sanktionen des Westens gegen Russland hätten.
Vor diesem Hintergrund fiel die russische Währung auf ein Rekordtief. Im Gegenzug stiegen Dollar und Euro jeweils mehr als zehn Prozent auf 89,9855 beziehungsweise 101,0273 Rubel.
Nach dem Absturz der russischen Aktienmärkte stoppt die Notenbank Leerverkäufe. Mit solchen Geschäften wird auf sinkende Kurse gewettet. Der Stopp gelte für die Börsen und den Freiverkehrsmarkt (OTC) bis auf Weiteres, teilt die Zentralbank mit.
Rally bei Gold und Öl
Gleichzeitig sprang der Ölpreis erstmals seit siebeneinhalb Jahren über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich zeitweise um knapp sechs Prozent auf 102,48 Dollar je Barrel (159 Liter). „Russisches Öl wird über Nacht vom Weltmarkt verschwinden, wenn es zu neuen Sanktionen kommt“, warnte Volkswirt Howie Lee von der Bank OCBC. „Die Opec kann nicht ausreichend produzieren, um dieses Loch zu füllen.“
Einige Anleger flüchteten in „sichere Häfen“ wie Gold. Der Preis für die „Antikrisen-Währung“ stieg um bis zu 2,2 Prozent auf ein 13-Monats-Hoch von 1948,77 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda traut dem Edelmetall einen Sprung über das bisherige Rekordhoch von 2072,50 Dollar vom August 2020 zu. Die Weltleitwährung war ebenfalls begehrt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,4 Prozent.
Die ukrainische Zentralbank schränkt die Möglichkeiten zum Abheben von Bargeld ein. Pro Tag dürften nur noch 100.000 Hryvnia (rund 2.975 Euro) abgehoben werden, teilt die Notenbank mit. Zudem werde die Ausgabe von Fremdwährungen verboten.
Syreny przeciwlotnicze w Kijowie. pic.twitter.com/EG0GjvmzSA
— Marcin Wyrwał (@Wyrwal) February 24, 2022
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Das Fussvolk wird zahlen.
Die Pampabewohner werden dann wohl bald über 3€ Benzin jammern.