/ OGBL-Meeting zum 1. Mai: Soziale Gerechtigkeit als Waffe gegen Rechtspopulisten
Vor dem 1. Mai, der vom OGBL seit geraumer Zeit in Neumünster als Fest der Arbeit und der Kulturen gefeiert wird (in diesem Jahr wegen der Staatstrauer auf den 9. Mai verlegt), richtet die Gewerkschaft ein nationales politisches Meeting aus. Dieses fand am Samstag im Petinger Sportzentrum statt. Präsident André Roeltgen ging vor zahlreichen Gewerkschaftern und den Parteipräsidenten von LSAP, „déi gréng“, „déi Lénk“ und KPL auf aktuelle Themen ein.
Die Europawahl nahm dabei einen zentralen Platz ein. Roeltgen, der unterstrich, nie zuvor habe ein europäischer Urnengang eine solch große Bedeutung für die weitere Entwicklung der Union gehabt wie der anstehende, machte die wachsenden sozialen Ungleichheiten, die sich weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich, für den Aufschwung von rechtspopulistischen und nationalistischen Parteien und Bewegungen verantwortlich.
Der OGBL rufe dazu auf, Parteien zu wählen, die für eine sozial gerechtere Politik stehen, und nationalistischen Parteien am 26. Mai eine Abfuhr zu erteilen.
Roeltgen beschäftigte sich weiter ausführlich mit Klimafragen. Die Gewerkschaft stehe voll und ganz hinter den Zielen des Pariser Klimaabkommens und unterstütze auch die Schülerproteste. Er hoffe, dass dies zu einer weiteren Politisierung der jungen Menschen führe. Allerdings dürfe der Klimaschutz nicht zu erneuten gesellschaftlichen Frakturen führen. Der Strukturwandel müsse gerecht geschehen, ohne Einbußen für die Menschen etwa bei Mobilität oder Energie.
Auch im kommenden Jahr ein Friedensmarsch
Abrüstung bleibt ein Ziel und dem jüngsten Friedensmarsch vor Kurzem würde ein weiterer im kommenden Jahr folgen, und dies Jahr um Jahr, bis die Abrüstung Realität werde.
Roeltgen, der sich weiter gegen unsichere Arbeitsverhältnisse, für eine wirklich gerechte Steuerpolitik, die Kapital stärker als bislang besteuere (Arbeit wird in Luxemburg fünfmal so hoch besteuert wie Kapitalerträge), einsetzte, verwies aber auch auf die jüngsten Erfolge der Gewerkschaft. Die Forderung nach der sechsten Urlaubswoche sei ebenso wie jene nach einer zehnprozentigen Erhöhung des Mindestlohnes teilweise erfüllt.
Zum Schluss forderte er Sofortmaßnahmen gegen Spekulanten auf dem Wohnungsmarkt. Eine höhere Grundsteuer auf Zweit- und Drittwohnungen sei eine mögliche Maßnahme, es müsse in jedem Fall schnell gehandelt werden, so der OGBL-Präsident, der daran erinnerte, dass Wohnen ein Grundrecht ist.
Das Tageblatt wird in der Printausgabe am Montag ausführlicher über die Veranstaltung berichten.
- Politiker, Gewerkschafter, Freigeist: Nick Clesen ist im Alter von 67 Jahren gestorben - 3. Oktober 2024.
- Konsequent gegen die autoritär-liberal-konservative Rechte - 14. Juli 2024.
- Streit der Form wegen: Klimabonus rückwirkend verlängert - 26. Juni 2024.
Hat denn der OGBL noch nicht bemerkt, dass alle bis jetzt beschlossenen Klimaschutzmassnahmen einzig, allein, nur und ausschliesslich auf Kosten des kleinen Mannes gehen?
Wer muss denn eine Superisolation für sein Haus bezahlen?
Wessen Kinder dürfen nicht mehr mit dem Strohhalm trinken?
Wem wird das alte Auto quasi unter dem Hintern verschrottet?
Wen macht man verantwortlich für jeglichen Feinstaub, auch wenn er aus der Sahara hergeblasen wird?
Wer muss denn demnächst mehr für das Benzin bezahlen, das er so oder so verbrauchen muss?
Wessen Geldbeutel wird dadurch über Gebühr belastet?
Wem schadet diese unselektive Massnahme am meisten?
Wen will die Politik für das versaute Klima verantwortlich machen?
Die Antwort ist einfach: Der Schuldige ist … der kleine Mann!
Außer schönen Reden nix gewesen, aber allen scheint es gut zu gehen, den Fotos nach zu urteilen. 🙂
„Zu viele Menschen seien wegen ihrer Nationalität von den Chamberwahlen ausgeschlossen, deswegen fordere der LCGB das aktive und passive Wahlrecht für alle Bewohner des Landes. Die Regierung und das Parlament sollten ihre Verantwortung übernehmen und im Konsens einen Text ausarbeiten, den es in der neuen Verfassung zu verankern gelte.“ wort.lu (01.05.19) Vor dem Referendum war der OGB-L auch für das Wahlrecht. Seither leider Funkstille. oder ? Schade