Gewerkschaft / OGBL und Cactus erzielen Einigung bei den Verhandlungen zum Kollektivvertrag
Bei den Verhandlungen zwischen OGBL und der Direktion der Luxemburger Supermarkthandelskette Cactus konnte eine Einigung erzielt werden. Das teilt die unabhängige Gewerkschaft OGBL am Freitag mit.
Die Verhandlungen waren zäh. „Wir haben größtenteils das bekommen, was wir wollten“, sagt David Angel, Zentralsekretär des OGBL-Syndikats Handel, auf Tageblatt-Nachfrage. Der Gewerkschafter zeigt sich zufrieden. „Wir freuen uns, dass wieder ein normales Arbeitsklima einkehrt.“
Das war nicht selbstverständlich. „20 Monate dauerten die Gespräche, besonders die vergangen fünf Monate waren sehr anstrengend“, sagt Angel. Nach vielen Protestaktionen in verschiedenen Läden der Supermarktkette und einigen gescheiterten Verhandlungen konnte am Freitag eine Einigung erzielt werden. Der Kollektivvertrag für die 3.200 Mitarbeiter des drittgrößten Unternehmens in Luxemburg wird für 36 weitere Monate ab dem 1. Januar 2020 verlängert. Die vorangegangene Periode vom Juli 2018 bis zum Dezember 2019 wird rückwirkend gedeckt.
Bessere Arbeitsbedingungen und Entlohnung
Wichtige Einigungspunkte sind für den Gewerkschafter Angel besonders die Streitpunkte der vergangenen Monate. Zum ersten wären da die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten. Bislang haben Cactus-Mitarbeiter, die weniger als 2.835 Euro brutto verdient und drei Jahre in dem Unternehmen gearbeitet haben, alle drei Jahre eine Lohnerhöhung von 29 Euro erhalten. Mit dem neuen Kollektivvertrag soll sich der Lohn nun alle zwei Jahre um dieselbe Summe erhöhen – diese Änderung betreffe einen Großteil der Angestellten, sagt der Gewerkschafter.
Des Weiteren sollen alle Mitarbeiter rückwirkend auf den 1. Januar 2020 eine Gehaltserhöhung von 20 Euro erhalten. Ein anderer Punkt betrifft die Fahrer der Supermarktkette. Diese sollen den sozialen Mindestlohn für qualifizierte Arbeitnehmer bekommen. Außerdem werden Sonderprämien ausgeschüttet. 2020 erhalten Mitarbeiter 200 Euro als „prime unique“ (zusätzliche Prämie). 2021 sind es 120 Euro und 2022 nochmal 120 Euro.
Aber es geht nicht nur um Geld. Auch in puncto Arbeitsbedingungen haben die Verhandlungen etwas bewirken können: Die Pausen erhöhen sich von 15 auf 20 Minuten.
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