Akademisches Prekariat / OGBL und nationaler Recherche-Fonds: Arbeitsverhältnisse von Postdoktoranden sollen sich verbessern
Die Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven von Postdoktoranden im Großherzogtum sollen sich verbessern. Dieses Ziel verfolgt der OGBL. Die Gewerkschaft hat sich kürzlich mit Repräsentanten des „Fonds national de la recherche“ (FNR) getroffen, um die oft prekäre Lage von Forschern mit Doktorgrad zu besprechen und erste Lösungen vorzuschlagen.
Nach wie vor leben viele Forscher nach Abschluss ihrer Promotion im akademischen Prekariat. Sie sind betroffen von unsicheren Arbeitsverhältnissen und geringen Aufstiegschancen – sowohl im Ausland als auch in Luxemburg. In Zukunft sollen sich die Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven von Postdoktoranden im Großherzogtum jedoch verbessern. Das geht aus einer Pressemitteilung des OGBL vom vergangenen Dienstag hervor. Eine Delegation der Gewerkschaft hat sich kürzlich mit Repräsentanten des „Fonds national de la recherche“ (FNR) getroffen, um sich über den Status von Forschern mit Doktorgrad zu beratschlagen. Denn laut Syndikat liegt ein Grund für die schwierigen Arbeitsverhältnisse der Forscher bei den zeitlich befristeten Arbeitsverträgen mit einer generellen Laufzeit von maximal fünf Jahren.
Laut OGBL teilt der FNR die Sorgen der Gewerkschaft um die prekäre Lage der Postdoktoranden. Er hat sich deswegen dazu bereit erklärt, an der Verbesserung ihrer Karrieremöglichkeiten mitzuarbeiten. In seinem Presseschreiben weist der OGBL darauf hin, dass die sogenannten Postdocs von keiner speziellen Betreuung profitieren würden – im Gegensatz zu den Doktoranden, für die der FNR und die Luxemburger Forschungsinstitute eigens das „National Quality Framework“ geschaffen haben.
Ja zu einem lokalen „Mentoring“
Bei ihrem Treffen mit dem FNR hat der OGBL vorgeschlagen, eine „Mentoring“-Plattform für Postdoktoranden zu schaffen, um ihnen eine spezifische Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Laut Schreiben hat der FNR die Idee begrüßt und angeboten, auf öffentliche Einrichtungen zuzugehen, um diese dazu zu ermutigen, Ausbildungsprogramme für Postdoktoranden zu schaffen. Die Programme würden von dem FNR subventioniert werden.
„Beide Parteien waren sich einig, dass ein lokales Mentoring zu bevorzugen sei, da es den Forschern ermöglicht, ihr Netzwerk auszubauen und ihnen Möglichkeiten bietet, ihre berufliche Karriere im Großherzogtum fortzusetzen, sei es im Hochschul- und Forschungssektor oder in anderen Bereichen“, schreibt der OGBL. Um angemessene Lösungen für die Probleme von Postdocs zu finden, sei es laut Gewerkschaft überdies wichtig, den beruflichen Werdegang der oftmals aus dem Ausland kommenden Forscher nachzuvollziehen. Zu diesem Zweck sollen Statistiken angefertigt werden.
„Obwohl Postdocs Anspruch auf eine Förderung durch den FNR für ihre Weiterbildung und ihr Mentoring haben, sind sie sich dessen oft nicht bewusst“, hält das Syndikat fest und weist damit auf ein weiteres Problem hin. „Der OGBL würde sich in dem Zusammenhang wünschen, dass die Forscher mit Doktorgrad regelmäßig über die Subventionsmöglichkeiten des FNR informiert würden.“ Diese Idee wurde laut Schreiben ebenfalls gut vom FNR aufgenommen – er versprach eine explizitere Dokumentation über die Vergabe-Kriterien der Zuschüsse. Ebenfalls vom OGBL und dem FNR angedacht: ein Treffen mit dem Bildungsministerium und den Direktionen öffentlicher Einrichtungen, um weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Postdocs zu besprechen.
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Naja wichtig wäre zu wissen, welche Doktortitel die Postdocs inne haben bzw. die Verteilung. Dr. rer. pol. (Politik- und Sozialwissenschaften…) und Dr. rer. phil (u.a. Genderstudies) sind halt oft das Resultat, und ich zittiere sinngemäß aus dem Zeit-Forum, von nicht wirklich nachhaltigen Bildungwegen. Ein Dr. ing. hingegen ist gefragt und wird in der Regel schnell entfristet, wenn er nicht vorher sowieso schon in eine F+E Abteilung eines mittelständischen Unternehmen wechselt.