Resistenzmuseum / Open-Air-Ausstellung bleibt verschwunden
Seit einer Woche ist die Open-Air-Ausstellung des Nationalen Resistenzmuseums auf dem Brillplatz nun schon verschwunden. Seitdem gibt es immer noch keine Spur – und keinerlei Erklärung für die Tat.
Vor genau einer Woche fuhr eine unbekannte Person mit einem weißen Lieferwagen auf die place de la Résitance (Brillplatz). Dort begann er, in aller Seelenruhe, die dort aufgebaute Open-Air-Ausstellung des Nationalen Resistenzmuseums abzubauen und in den Lieferwagen zu laden. Die unbekannte Person stahl insgesamt 16 beidseitig bedruckte Plakate – am helllichten Tag, unter den Augen der Passanten. Und fuhr einfach damit davon. Ganz nach dem Motto: je auffälliger, desto unauffälliger!
Bis heute fehlt jede Spur von der Ausstellung. „Wir haben absolut keine Ahnung, wer die Ausstellung gestohlen hat, und es ist uns ein Rätsel, wieso jemand das tun sollte“, sagt Frank Schroeder, Direktor des Resistenzmuseums. Es gebe zwar eine Reihe Zeugen, aber die hätten dem Vorgehen keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Allesamt waren sie der Meinung, der Abbau der Ausstellung sei so geplant gewesen.
Anzeichen einer politisch motivierten Tat gibt es laut Schroeder keine. „Wer ein Statement setzen will, hinterlässt in der Regel irgendetwas Sichtbares“, sagt er. Der mutmaßliche Dieb habe keinerlei Spuren hinterlassen. „Nur das Intro-Schild der Ausstellung hat er stehen lassen“, sagt Schroeder, der sich von diesem ärgerlichen Zwischenfall nicht unterkriegen lassen will. „Wir werden die Ausstellung neu drucken lassen und wieder aufstellen“, sagt der Direktor. Es ist die vierte Open-Air-Ausstellung des Resistenzmuseums, und alle waren bisher immer sehr erfolgreich. „Dadurch dass die Menschen das Museum nicht betreten müssen, sinkt die Hemmschwelle und die Ausstellungen erreichen ein ganz anderes Publikum“, sagt Schroeder.
Das Nationale Resistenzmuseum hat jedenfalls eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Polizei wollte auf Nachfrage des Tageblatt keine weiteren Informationen zu den laufenden Ermittlungen geben. Wer Informationen hat, kann das Museum weiterhin über Mail (info@mnr.lu) oder per Telefon (54 84 72) kontaktieren.
Die Ausstellung
Bei den verschwundenen Plakaten handelt es sich um die reduzierte und kombinierte Version zweier Ausstellungen, die die Verbindung von Luxemburg und Portugal im Zweiten Weltkrieg thematisieren. Die Texte dazu sind auf Französisch und Portugiesisch auf der Internetseite www.musee-resistance.lu unter dem Punkt „Temporary exhibitions“ nachzulesen. Zum einen geht es um den portugiesischen Konsul in Bordeaux, Aristides de Sousa Mendes, der damals tausenden Menschen, darunter viele Juden, das Leben rettete, indem er ihnen entgegen den Richtlinien aus Lissabon Visa nach Portugal ausstellte und damit seine Karriere opferte. Der Teil der Ausstellung wurde vom Nationalarchiv Luxemburg zusammengestellt. Zum anderen handelt die Ausstellung von Vilar Formoso, der Grenzstadt zwischen Spanien und Portugal, die tausende Flüchtlinge passierten – darunter Großherzogin Charlotte. Dieser Teil der Ausstellung war von Memoshoah ausgearbeitet und in der „Abtei Neimënster“ gezeigt worden.
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