Ein bisschen wie ein Adventskalender für Nichtgläubige fühlte sich die letzte Woche für Musikliebhaber an, verkündete „den Atelier“ doch Schlag auf Schlag Sommerkonzerte von den Arctic Monkeys und den Black Keys, bevor eine enigmatische E-Mail an die Presse die Runde machte: An diesem Montag wolle man zur ersten Pressekonferenz in sechs Jahren einladen, um unter anderem zu erklären, wieso man gedenke, heute sage und schreibe 63.000 Karten in den Verkauf zu setzen – womit das große Rätselraten begann.

Ein neues Rock-A-Field? Eher unwahrscheinlich, wenn man bedachte, wie sehr Laurent Loschetter und Michel Welter oft betonten, das Ganze habe sich finanziell kaum gelohnt. Die Arctic Monkeys als Auftakt einer Reihe an Open-Air-Konzerten, die den Sommer rhythmieren sollten und in denen man sich fürs Rock Werchter gebuchte Acts wie die Queens of the Stone Age vorstellen konnte? Schon eher. Ein Riesen-Act wie die Red Hot Chili Peppers oder eine nicht gegründete Superband (Coldstein, die unwahrscheinliche Begegnung von Coldplay und Rammstein)? Aber wohin damit, nach den organisatorischen Schwierigkeiten des Rammstein-Konzert auf Herchesfeld? Oder sollte es letztlich doch „nur“ eine Saison-Vorstellung mit vielen tollen Bands werden? Der PR-Effekt war auf jeden Fall gelungen.

Neben einer schlechten Nachricht – das Pond-Festival wird es nicht mehr geben – und einer sehr guten – Phoenix wird das Siren’s Call headlinen – bewahrheitet sich unsere These der Konzertserie: Nach dem Siren’s Call am 24. Juni dürften Konzertgänger mit Lizzo am 3., den Arctic Monkeys am 4., Paul Kalkbrenner am 7. und Robbie Williams am 11. Juli auf jeden Fall auch in Luxemburg ausreichend Gelegenheit haben, etwas Festivalflair zu erleben. Karten sind ab Dienstag um 10.00 Uhr verfügbar. Wer nicht abwarten kann, kann heute ab 17.00 Uhr bei einem Glühwein Karten im Atelier selbst ergattern – und bekommt die Tickets sogar in Geschenkpapier eingepackt. 

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Jeff Schinker

Jeff Schinker ist seit Anfang 2017 für die Kulturseiten des Tageblatt verantwortlich. Nach einem Komparatistik-Studium an der Sorbonne, ein paar ersten literarischen Veröffentlichungen, jahrelanger Tätigkeit als freier Mitarbeiter bei diversen Luxemburger Tages- und Wochenzeitungen und einem Stipendium im „Literarisches Colloquium Berlin“ (LCB) kombiniert Schinker seit einigen Jahren brotloses Autorendasein und journalistische Tätigkeit. Er berichtet unermüdlich über Literatur, Musik, Theater, Film und Kulturpolitik, mag Avantgarde-Literatur mit Herz, instrumentale Gitarren- und progressive Elektromusik, Autorenkino, politisch engagiertes und formal spannendes Theater, kann kommerziellem Einheitsbrei und hochtrabenden Egos wenig abgewinnen – und glaubt nicht an Schlaf.

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