Der Politflüsterer / Orale Befriedigung
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Offensichtlich kein Sexskandal im LHCE
Offensichtlich also kein Sexskandal im „Lycée Hubert Clément“ in Esch. Gut so. Dass ermittelt wird, ist natürlich richtig, dass aber gleich zwei Lehrer dispensiert und mit dem Stigma der Verdächtigung behaftet werden, hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Dabei ist der Politflüsterer eigentlich nie davon ausgegangen, dass die „Namasté“-Theaterleute sich abartigen Befriedigungspraktiken hingeben könnten.
Er hat gerade gelesen, dass tiefe Befriedigung entstehe, wenn Menschen gut miteinander interagieren – durch Dialog und Austausch. Entfremdung lauere dort, wo Kommunikation stockt. Genau das dachte er auch beim Neujahrsempfang des Premierministers für die Presse. Frieden möchte reden, doch oft, so die Journalisten, hapert es daran. Regierungs-Kommunikation reime sich viel zu häufig auf Manipulation oder auf überhaupt keinen Ton. Schweigen im Wald, während die Spatzen von den Dächern pfeifen. Entfremdung ist vorprogrammiert, sinniert der Politflüsterer.
Das liege mitunter daran, dass der Chef und mit ihm seine ganze Regierung sich offensichtlich ihre eigene Welt, ihre eigenen Fakten schaffen. Das mache ihm Angst, sagt ein nicht zur DP oder CSV gehörender Politiker, besonders weil die Regierung alle Kritik abperlen lasse wie von einer Teflonpfanne.
Erstaunt nahm der Politflüsterer dann Kenntnis von zwei Petitionen. Die eine fordert als Zeichen der Gleichberechtigung in der Schule ein Handyverbot auch für Lehrer. Die andere hat zum Ziel, Cafés bereits um 22 Uhr zu schließen, wegen Lärm, Konflikten und Drogen. Ernsthaft? Was kommt als Nächstes? Eine Petition, um Elon Musk nach Luxemburg einzuladen? Wir leben doch nicht hinterm Mond! Und auf den Mars wollen wir auch nicht. Manchmal ist es vielleicht doch nicht so schlecht, dass die Politik den Menschen zwar zuhört, ihren Wünschen aber nicht nachkommt.
Zwei Sachen noch zum Schluss. Nancy Braun, Chefin der Kulturhauptstadt Esch2022, vertritt Luxemburg in leitender Position bei der Weltausstellung in Osaka, Japan. Und Anwärter für den Zaubertrick des Jahres könnte „HUT“ sein. So wie die Caritas-Nachfolgeorganisation den Ex-Ober-Flic Philippe Schrantz, deus ex machina, als neuen Direktor aus dem Hut gezaubert hat, da blieb selbst dem Politflüsterer kurz die Sprache weg. Aber wirklich nur kurz. (Marco Goetz)
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