/ „Ouni": Umweltfreundliches Einkaufen kommt bald nach Düdelingen
Müll überflutete Ozeane, Mikroplastik im Trinkwasser, Plastik im Menschen: Dass Umweltschutz notwendig ist, wird immer deutlicher. Das umweltfreundliche Konzept des zukunftsorientierten Lebensmittelladens „Ouni“ – plastikfrei, biologisch und natürlich – schlägt auch hier in Luxemburg ein. Wir haben bei Anne-Claire Delval, der Pressesprecherin, nachgehakt.
Von Jo-Anne Wagner
Tageblatt: Wie kam es zur Idee, einen Lebensmittelladen zu eröffnen, der komplett auf Plastik verzichtet?
Anne-Claire Delval: Die sieben Gründerinnen, die sich durch die sozialen Medien kennengelernt haben, sind alle noch sehr jung, die meisten haben Kinder und sind sehr umweltbewusst. Da sie sich bereits viel mit der Thematik auseinandergesetzt haben und über die fatalen Konsequenzen der Umweltverschmutzung Bescheid wussten, wollten sie
einen anderen Weg finden, um umweltschonend einkaufen zu gehen.
Plastikfreie Läden sind ja eigentlich nichts Neues, oder?
Genau. Es gibt sie bereits in vielen anderen Ländern, aber noch nicht in Luxemburg. Dieses Konzept, das uns bei „Ouni“ sehr wichtig ist, wurde mehrmals überdacht und verbessert – auch heute noch. Es wurde viel Energie in die Umsetzung gesteckt und an jedes kleinste Detail gedacht. Deswegen haben wir nur umweltfreundliche Materialien wie Holz und Glas im Laden benutzt. Wir wollten halt einen Ort schaffen, der nicht nur zum Einkaufen geeignet ist, sondern auch Gemütlichkeit und Geselligkeit vermittelt. Unser Ziel ist es, die Menschen in Luxemburg mit dieser neuen Lebensweise vertraut zu machen und ihnen zu zeigen, dass es sehr unkompliziert sein kann.
Welche anfänglichen Schwierigkeiten mussten bewältigt werden?
Es gibt immer Schwierigkeiten, die man bewältigen muss. Das größte Problem hatten wir mit den Lieferanten, da wir welche finden mussten, die zu unserer Philosophie passten. Leider mussten wir manchmal auch Kompromisse eingehen, da die passenden Verkäufer fehlten. Schließlich müssen auch wir auf eine Nachfrage reagieren und dem Kunden das bieten, wonach er sucht. Leider kann man weder den Kunden noch die Lieferanten sofort gänzlich ändern.
Deshalb probieren wir von „Ouni“, jedem etwas entgegenzukommen und mit auf die Reise des plastikfreien Lebens zu nehmen.
„Ouni“ expandiert. Gibt es bereits konkrete Ziele und Pläne?
Ja, wir haben uns entschlossen, einen zweiten Laden in Düdelingen zu eröffnen, weil es dort auf der einen Seite eine hohe Nachfrage an unseren Produkten gibt und auf der anderen Seite eine große Gemeinschaft, die bereit ist, uns zu helfen. Wir bekamen mehrere Anfragen, aber Düdelingen erschien uns am besten dafür geeignet zu sein. Das nötige Kapital wurde ebenfalls bereits gefunden und ein Finanzplan ist schon erarbeitet. Das Ganze ist also sehr konkret, wie Sie sehen.
Oftmals wird gesagt, dass Bio (zu) teuer ist. Was denken Sie darüber?
Bio ist in meinen Augen nicht teurer, es ist anders. Im Volumen, ja, da kann man schon mal feststellen, dass man mehr ausgeben muss. Wenn man sich die Ware aus großen Supermärkten allerdings genauer anschaut, merkt man, dass man Qualitätsabstriche in Kauf nehmen muss. Es ist durchaus bewiesen, dass viele Nährwerte durch den massiven Gebrauch an Pestiziden verloren gehen. Auch wenn man hier vielleicht etwas mehr ausgibt, bekommt man im Gegenzug dafür aber auch mehr.
Außerdem sind industriell vorbereitete Produkte viel teurer als vollwertige. Mit frischen Bio-Lebensmitteln und solchen, die nicht industriell vorgefertigt sind, bleibt man länger satt und muss somit weniger essen. Außerdem lernt man Lebensmittel mehr wertzuschätzen und somit nicht zu verschwenden.
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