Gemeinderat Esch / PAP „Parc Lankëlz“ verabschiedet, Rat Luc Majerus auch
Größtenteils Einigkeit herrschte am Freitag im Escher Gemeinderat. Der Teilbebauungsplan „Parc Lankëlz“ wurde verabschiedet, genau wie Rat Luc Majerus.
Die letzte Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause war gleichzeitig die letzte Sitzung von Luc Majerus, der „déi gréng“ im Frühjahr den Rücken gekehrt hatte und sich fortan für die neue Fokus-Partei von Georges Engel engagiert. Acht Jahre saß Majerus im Gemeindegremium, nun macht er Platz für Cathy Pastoret. Er gehe ohne Bitterkeit und wünsche seinen Ex-Kollegen von „déi gréng“ viel Glück. Seine Abschiedsrede hatte allerdings auch einige kaum zu überhörende kritische Untertöne in Richtung seiner früheren Partei. Sein Fokus liege nun auf Ehrlichkeit und Direktheit, so Luc Majerus.
Es scheint so langsam ernst zu werden mit der Baustelle der neuen Sportarena in Lallingen. Jedenfalls wurde das Areal um die frühere Muzzolini-Garage in den letzten Tagen mit einem Holzzaun ausgestattet. Im Gemeinderat ging es am Freitag um den Teilbebauungsplan (PAP) für das neue Wohnviertel „Parc Lankëlz“ in unmittelbarer Nähe zur Arena. 58% des Grundstücks werden Wohnraum (39.400 m2), 10% davon sollen „erschwinglich“ sein. Die Stadt hat davon abgesehen, diese 39 Wohnungen zu kaufen, wie der zuständige Schöffe Martin Kox („déi gréng“) erklärte. Grund wären der Preis und die zukünftigen Engagements der Stadt in den anderen neuen Stadtvierteln.
Stéphane Biwer (LSAP) und Laurent Biltgen („déi Lénk“) bedauerten, dass mit 10% lediglich das gesetzliche Minimum an erschwinglichem Wohnraum geschaffen werde. Allerdings war das, wie Biwer betonte, der wohl letzte PAP mit 10%, den der Escher Gemeinderat stimmte. Denn der neue „Pacte logement“ sieht in Zukunft 30% erschwinglichen Wohnraum bei urbanistischen Projekten vor. Für Biltgen ist der Wohnungsbau der größte Hebel, den die Gemeinde hat, um die Wohnungssituation zu beeinflussen. Daher bedauerte er, dass die Gemeinde die Wohnungen nicht kaufe. Gegen die Stimmen von „déi Lénk“ wurde der PAP angenommen.
Teuerungszulage
Um auf die Inflation von über sieben Prozent zu reagieren, beschloss der Gemeinderat, die kommunale Teuerungszulage („allocation vie chère“) zu erhöhen. Das wurde von sämtlichen Parteien begrüßt, wobei sich die Opposition als zusätzliche Maßnahme Direkthilfen für Betroffene gewünscht hätte, wie Mike Hansen (LSAP) und Line Wies („déi Lénk“) betonten. Zumal die Teuerungszulage erst zum 1. Januar 2023 in Kraft tritt. Das bedeute 500.000 € zusätzlich für das Gemeindebudget des kommenden Jahres, rechnete Sozialschöffe Christian Weis (CSV) vor. Für einen Haushalt mit vier Personen mache das zum Beispiel eine Differenz von 221,55 € pro Jahr (von 559,02 € auf 780,57 €) aus.
Der Rest des letzten Gemeinderats vor den Sommerferien ist schnell zusammengefasst. Die kleine Bypass-Straße mit den Parkplätzen an der „Place des remparts“ wird in Zukunft eine 20er-Begegnungszone. Des Weiteren wurden die Villen an der Luxemburger Straße (68 bis 82) unter Denkmalschutz gestellt. Bestätigt wurde auch der Name des zukünftigen Stadtviertels auf der Industriebrache des Esch-Schifflinger Werks, nämlich Metzeschmelz (das Tageblatt berichtete). Dem scheidenden Direktor des Musikkonservatoriums, Marc Treinen, wurde großer Dank ausgesprochen und eine Konvention mit der ASTI zum Betreiben eines „Guichet info migrants“ unterschrieben. Erste Anlaufstelle für Zuziehende ist nun das Sozialamt in der Louis-Pasteur-Straße.
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Der Täter schlug zuerst das Fenster und dann den Weg nach Hause ein.
Ich nehme an, der Überschriftentäter wurde mal wieder allein in der Redaktion gelassen.