Arzneimittel / Paracetamol und Ibuprofen in Luxemburg: „Engpässe größtenteils behoben“
Insbesondere aus Deutschland mehren sich in den vergangenen Tagen Berichte über einen Mangel bei den Arzneimitteln Ibuprofen und Paracetamol. Luxemburg ist davon aber nicht im größeren Maße betroffen, erklären das Gesundheitsministerium und die Apothekerin Danielle Becker-Bauer gegenüber dem Tageblatt.
Droht auch in Luxemburg ein Mangel an den Allerweltsmedikamenten Ibuprofen und Paracetamol? „Es gibt keinen Grund zu Sorge“, antwortet die Apothekerin Danielle Becker-Bauer. „Es ist zwar ein aktuelles Thema – aber ich habe das Gefühl, das wurde medial etwas hochgespielt.“ Becker-Bauer ist die Inhaberin der „Pharmacie du Trèfle“ in Bettemburg und die Vizepräsidentin des luxemburgischen Apothekerverbandes.
Man habe zwar tatsächlich vor 14 Tagen verschiedene „Bestandsunterdeckungen“ erlebt. Unter anderem RTL hat über die Versorgungsengpässe berichtet. „An einem einzigen Tag war der Kinder-Fiebersirup ausverkauft.“ Doch diese Engpässe sind laut der Pharmazeutin größtenteils behoben. „Wir haben wieder Arzneimittel mit den Wirkstoffen geliefert bekommen. Selbst wenn ein spezifisches Produkt mal ausverkauft sein sollte, gibt es ausreichend Generika oder andere Alternativen, auf die die Kunden ausweichen können.“ Beispielsweise könne man, falls kein fiebersenkender Sirup für Kinder verfügbar sei, auf Zäpfchen umsteigen. Die Situation sei „absolut nicht alarmierend“ – es gebe keinen Grund zur Panik oder für Hamsterkäufe.
Engpässe bis Ende August
Das Luxemburger Gesundheitsministerium bestätigt die Einschätzungen der Apothekerin. Zwar gebe es einzelne Engpässe bei Lieferungen, doch seien ausreichend Alternativen für die Kunden verfügbar, erklärt eine Sprecherin auf Tageblatt-Anfrage. Man würde als Ministerium die Entwicklung der Verfügbarkeiten genau beobachten, um in einem Notfall sofort handeln zu können. Man rechne damit, dass die Lieferkettenprobleme für einzelne Produkte bis Ende August behoben seien.
Schuld an den Engpässen sei laut Ministerium die gestiegene Nachfrage während der aktuellen Covid-Welle. Sie habe die bereits angespannte Liefersituation verschlimmert. In Berichten aus dem Ausland heißt es, dass Lockdowns, vor allem in China, die Lieferungen der Medikamente teils um Wochen verzögere. China ist, neben den USA, einer der größten Hersteller für die Wirkstoffe von Ibuprofen- und Paracetamol-Produkten.
In Frankreich musste die Regierung Mitte Juli reagieren, weil es Probleme bei der Lieferung von Paracetamol-Produkten gab. Die Menge, die einzelnen Apotheken angeliefert wurde, wurde eingeschränkt. Auch in Frankreich wird erwartet, dass sich die Situation Ende des Sommers wieder entspannen wird. Trotzdem entschied sich Frankreich, keine Produkte mehr an andere Länder zu verkaufen. Doch Luxemburg werde hauptsächlich von Belgien und Deutschland beliefert, weswegen die Lieferungen weiter abgesichert seien, versichert Apothekerin Danielle Becker-Bauer.
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