Powerlifting / Parage holt Bronze bei der EM in Dänemark – neuer luxemburgischer Rekord
Zurzeit finden die Europameisterschaften im Equipped Powerlifting in Thisted statt. Der 22-jährige Luxemburger Philippe Parage war mit viel Kampfwillen in die dänische Handelsstadt gereist und konnte sich mehrere Medaillen sichern, darunter einen dritten Platz in der Gesamtwertung.
Bereits im Vorfeld stand fest, dass sich der Run auf die Podiumsplätze bei den Junior-Athleten über 120 kg Körpergewicht zu einem echten Kampf der Titanen entwickeln würde. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Parage und dem Tschechen Simon Kral um Platz zwei kündigte sich an – und die Begegnung bot tatsächlich Spannung pur.
Wer Nationaltrainer Alain Hammang kennt, weiß, dass er bei den ersten Versuchen in den drei Disziplinen keine Experimente durchführt und auf Nummer sicher geht. Wichtig ist, dass die Technik einwandfrei ist. So startete Parage in der Kniebeuge mit 310 kg – einem Gewicht, das er bereits öfters gemeistert hatte und das ihm dementsprechend keine Schwierigkeiten bereitete. Beim zweiten Versuch gab es dann aber ein b-Moll: Die 322,5 kg gelangen nicht, Parage musste den Versuch in der Hocke abbrechen. Es lag jedoch keineswegs an mangelnder Kraft, denn die 325 kg beim dritten Anlauf meisterte er mit Bravour. Die Bronzemedaille im Squat war somit gesichert.
Neuer Rekord im Bankdrücken
In Topform zeigte sich der Athlet anschließend beim Bankdrücken. Die ersten beiden Versuche mit 180 beziehungsweise 187,5 kg wurden mit beeindruckender Dynamik zur Strecke gebracht. Den Zuschauern war klar, dass da noch mehr im Tank war. Auch die dritte Last mit 192,5 kg schaffte Parage souverän und stellte sogleich einen neuen Luxemburger Rekord auf. Es darf nicht vergessen werden, dass hinter den scheinbar mühelos wirkenden Versuchen viel mentale und physische Stärke sowie eine ausgezeichnete Technik stecken, um solche hohen Gewichte zu bewegen.
Als Opener im Kreuzheben wählte Hammang 275 kg. Auch bei den 285 kg bewies Parage, dass sich das harte Training gelohnt hat. Anschließend tastete er sich an eine neue persönliche Bestleistung heran: 292,5 kg wären ebenfalls ein luxemburgischer Rekord gewesen. Der Versuch begann vielversprechend, doch beim Aufrichten konnte der Athlet die Langhantel nicht in einer kontinuierlichen Linie hochheben. Dennoch reichten die 285 kg für die Bronzemedaille im Deadlift.
Alles in allem lief der Wettkampf gut, so das Fazit des Sportlers. Mit 802,5 kg insgesamt erreichte der Luxemburger Platz drei in seiner Kategorie und kann sich ebenfalls über einen neuen nationalen Rekord freuen.
Die Silbermedaille ging an den Tschechen Kral, der teilweise mit enormen Unterschieden zwischen den verschiedenen Versuchen überraschte und 827,5 kg im Gesamtergebnis erreichte. In einer vollkommen anderen Liga spielte der Gewinner in dieser Kategorie, der Deutsche Moritz Taschner. Mit sagenhaften 1.020 kg insgesamt ließ er jegliche Konkurrenz hinter sich. Fest steht, dass die drei Namen auf dem Podium noch öfters im internationalen Powerlifting zu hören sein werden, vor allem wenn man bedenkt, dass sie alle erst unter 23 Jahre alt sind.
Die luxemburgische Delegation, die nach Thisted gereist war, setzt sich zusammen aus Hammang, Assistant Coach Ankie Timmers und dem Präsidenten von sowohl dem luxemburgischen Verband PWFL als auch dem Weltverband IPF, Gaston Parage, der auch als Schiedsrichter im Einsatz war. Für sie alle war diese Europameisterschaft ein voller Erfolg, auch aus luxemburgischer Sicht.
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