Monnerich / Park Molter soll ein Treff für alle werden
Trotz finanzieller Einbußen hält der Gemeinderat in Monnerich daran fest, den Park Molter zu verschönern. „Ein Park für alle“ soll es werden und spätestens bis 2022, pünktlich zur Kulturhauptstadt, fertig sein.
„Molter“ ist die Gebühr für das Mahlen von Getreide in einer Mühle. Gebühren wird es kosten, den Park zu einem öffentlichen Raum zu machen, den die Einwohner gerne nutzen. Bis jetzt dominieren Wiese und Bäume und viel Beton. Das soll sich ändern. Kiosk mit WC und schattiger Terrasse, Spielplatz und viele Pflanzen sollen das 3,2 Hektar große Gelände im Herzen der Gemeinde Monnerich attraktiver machen.
Wenn es um den Park geht, kommt Bürgermeister Jeannot Fürpass (CSV) gerne mit der etwas abgegriffen wirkenden Redensart: „Lasst Blumen sprechen.“ In diesem Fall ist es keine Empfehlung, sondern Ernst. Ganzjährig blühende Pflanzen, aus Holz gestaltete Wege, Trampoline, Beachvolleyballfeld, Wasserspiele und Sitzbänke erhöhen nachher nicht nur die Biodiversität, sondern auch den Wohlfühlcharakter. „Es soll ein Park für alle Einwohner werden“, sagt Fürpass. „Generationsübergreifend.“
Die Einwohner hat der Gemeinderat in verschiedenen Workshops miteinbezogen und das Projekt vorgestellt. Kosten lässt sich das die Gemeinde 1,5 Millionen Euro, die im Budget 2021 eingeschrieben sind. Sie sind in dem insgesamt 35,2 Millionen Euro großen Gesamtpaket der Investitionen für das nächste Jahr enthalten, über das der Gemeinderat heute abstimmt.
Covid-Krise: 3,84 Millionen weniger als erwartet
Um alles finanzieren zu können, das betrifft laufende und zukünftige Projekte, ist eine neue Anleihe von 23 Millionen Euro notwendig. Die Gemeinde bekommt in diesem Jahr wie alle anderen Gemeinden nicht nur weniger. In Monnerich machen das 3,84 Millionen Euro aus. Die Kosten für bereits vor der Pandemie begonnene Projekte laufen weiter.
„Wir konnten trotz Corona verschiedene Vorhaben nicht mehr stoppen oder nach hinten verlegen“, sagt der Bürgermeister. Zu weit waren die Planungen und Arbeiten fortgeschritten, als das Virus kam und die Regierung Monate später mit einer geringeren Finanzförderung für die Gemeinden reagierte. Das betrifft vor allem den Neubau der „Maison relais“ neben dem Rathaus, die 2021 mit 11 Millionen Euro an vorderster Stelle bei den Ausgaben steht. 400 Kinder besuchen derzeit die Grundschule in der Gemeinde.
Nicht gestoppt wurden ebenfalls die Arbeiten am neuen Gemeindeatelier. Der „Service technique“ brauchte dringend ein neues Gebäude mit Lagerflächen für Maschinen und Material. Kostenpunkt im Jahr 2021: sieben Millionen Euro. Das gilt auch für das Rückhaltebecken, das vor allem Foetz vor Überschwemmungen durch „Kaze-“ und „Kiemelbaach“ schützt. Kostenpunkt mit den Kanalisationsarbeiten: 3,7 Millionen Euro.
Das sind die „Must-haves“, die der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung durchgewinkt hat. Ein „Nice to have“ ist die Neugestaltung der Ortschaft Bergem, die zur Gemeinde gehört. „Bergem hat keinen richtigen Ortskern“, ist sich Fürpass mit den Schöffen einig. „Das wollen wir ändern.“ Trotz neuer Anleihe weist die Prognose für das Budget in den nächsten Jahren eine positive Entwicklung des Bonus im ordentlichen Haushalt aus. Der Überschuss wird sich bis 2023 bei rund fünf Millionen Euro stabilisieren. Das verschafft Handlungsspielraum.
Bergem soll eine Vorschule und eine Kinderkrippe bekommen. Das Terrain rund um das Kulturzentrum „Nëssert“ soll „aufpoliert“ werden, wie Fürpass es ausdrückt. Gegenüber hat die Gemeinde Gelände erworben. „Ein Bistro wäre wünschenswert und eine kleine Epicerie mit Artikeln für den Alltag“, lautet der Plan. „Die Ortschaften haben ja keinen richtigen Charakter mehr“, sagt der Bürgermeister. „Und wir wollen ländlich bleiben – mit Charme.“
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Ortskerne werden ausgebaut und die Leute wollen Wohnungen wo sie sich nicht mehr gegenseitig auf die Nerven gehen. Das Fazit das ich ziehe.