Luxemburg-Stadt / Parkhaus am „Rousegäertchen“: Rund 22,5 Millionen Euro für 362 Parkplätze
Rund zweieinhalb Jahre ist es her, dass im „Parking des martyrs“ in Luxemburg-Stadt ein Auto in Flammen stand und ein Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst wurde. Seitdem konnte die Tiefgarage nicht mehr genutzt werden. Das soll sich nun ändern. Voraussichtlicher Kostenpunkt: 22,5 Millionen Euro. Ein entsprechendes Projekt wurde in der Gemeinderatssitzung am Montag angenommen.
„Endlich“ – so der erleichterte Ausruf der hauptstädtischen Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) in der letzten Gemeinderatssitzung zu der Tatsache, dass es mit der Modernisierung sowie Renovierung des Parkhauses am „Rousegäertchen“ bald losgehen soll. Denn seit einem Brand im September 2019 blieb die Tiefgarage geschlossen. Verzögert wurde die Planung des Projektes laut Schöffin Simone Beissel (DP) durch die Angst vor Einsturzgefahr unmittelbar nach dem Feuer; anschließend sorgten die Experten-Gutachten der Versicherungen sowie die Pandemie für weitere Verspätungen.
Zur Erinnerung: Am Morgen des 9. September 2019 hatte in Luxemburg-Stadt ein brennendes Auto im ersten Untergeschoss des „Parking des martyrs – Rousegäertchen“ einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Flammen hatten vier weitere Fahrzeuge in Brand gesetzt, bevor diese von den Rettungskräften des „Corps grand-ducal d’incendie et de secours“ (CGDIS) gelöscht werden konnten. Aufgrund dieses Feuers, aber auch der Tatsache, dass das in den Jahren 1981-82 erbaute Parkhaus seit rund 40 Jahren genutzt wird, wurden Erneuerungsarbeiten nötig.
Nun also wird das Parkhaus modernisiert sowie renoviert – rund 22,5 Millionen soll es kosten. Bei einer Expertenstudie zur Trägerstruktur wurde festgestellt, dass Sickerwasser die Baustruktur über Jahre hinweg geschädigt hat. Bei den Arbeiten werden nun unter anderem Dichtungen sowie Ableitungsrohre ersetzt, die Treppenhäuser sowie Zugänge zum Parkhaus saniert und ein neuer Aufzugschacht gebaut. Auch in den Brandschutz wird investiert.
Gesicherte Radstellplätze
Insgesamt 362 Stellplätze sind vorgesehen, 130 davon könnten auf Langzeitabonnenten entfallen. Denn bei einer durchschnittlichen Gesamtauslastung von rund 86 Prozent am Tag, nutzte diese Anzahl an Menschen das Parkhaus vor dessen Schließung dauerhaft – und, wie Patrick Goldschmidt (DP) in der Gemeinderatssitzung sagte, wollen sie das auch weiterhin tun. Wie genau die Parkplätze aufgeteilt werden, wird laut dem Schöffen allerdings erst noch entschieden. Auf Ebene -1 sollen zudem 25 gesicherte Fahrradparkplätze entstehen, die dank eines breiten Lifts zu erreichen sind.
Bei der Besprechung des Kostenvoranschlags, stellte sich die Opposition die Frage, ob zwölf Plätze für Elektrofahrzeuge ausreichend seien. „Wenn wir in einigen Jahren merken, dass mehr Ladesäulen gebraucht werden, sind dann die entsprechenden Leitungen und Rohre bereits verlegt – sodass problemlos nachgerüstet werden kann?“, fragte Linda Gaasch („déi gréng“). Schöffin Simone Beissel wies darauf hin, dass dies selbstverständlich vorgesehen sei. Wie Patrick Goldschmidt (DP), gab allerdings auch Simone Beissel zu bedenken, dass erst die Zukunft zeigen müsse, ob dieser Schritt notwendig sei.
Das Projekt zur Erneuerung des Parkhauses wurde mit Enthaltung von „déi gréng“ angenommen. Die Bauarbeiten sollen laut Simone Beissel im Oktober 2022 beginnen und fast zwei Jahre später, im September 2024, beendet werden.
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