Gemeinderat / Petinger haben viele Ideen für „Esch 2022“
In Petingen spielt die Kultur eine große Rolle. Die Stadt bereitet sich in diesem Zusammenhang auf ihre Teilnahme an „Esch 2022“ vor. Aber auch das Museum „9/44“ auf dem Wax-Gelände soll gepusht werden.
„Esch 2022“ steht vor der Tür. Die Vorbereitungen für das Mega-Event laufen auf Hochtouren, nicht nur in Esch/Alzette selbst. Auch in Petingen macht man sich Gedanken, welchen Beitrag man leisten kann. Laut Kulturschöffe Jean-Marie Halsdorf besteht eine gewisse Dringlichkeit in dem Dossier. Deshalb habe man in der Person von Ex-Schöffe Roland Breyer schon vor einiger Zeit einen Koordinator für das Ereignis ausgewählt. Er habe sechs Personen vorgeschlagen, die Mitglied einer Koordinierungszelle sein sollen. Diese soll unter anderem die Durchführbarkeit der Projekte analysieren, den Kontakt mit den Verantwortlichen des Kulturjahres pflegen und die Verwirklichung der ausgewählten Projekte begleiten. Es handele sich vor allem um eine Reflexionsgruppe, wurde am Montag betont. Sekretär der Zelle wird ein Mitglied der Kulturabteilung der Gemeinde. Die Entschädigungen sollen dieselbe Höhe haben wie die der anderen beratenden Gemeindeausschüsse.
Roland Breyer wurde am 3. Februar mehrheitlich als Koordinator bestätigt. Die übrigen Mitglieder des Gremiums sind Laurent Feller, Roger Klein, Alain Krecké, Firmin Martiny und Albert Piron. In der Gemeinderatssitzung wurde aber bedauert, dass der Kulturausschuss der Gemeinde nur ungenügend bis gar nicht in die Vorbereitungen von „Esch 2022“ und die Schaffung der Koordinierungszelle eingebunden worden seien. Das sei aber kein Problem, so der Schöffenrat. Er erinnerte daran, dass noch drei Posten im Gremium zu besetzen bleiben, und regte an, dass sich Mitglieder des kommunalen Kulturausschusses dafür beim Koordinator melden sollten. Zudem wurde versichert, dass die zuständigen kommunalen Gremien über den Fortgang der Vorbereitungen auf dem Laufenden gehalten werden und bei Bedarf in die Arbeiten eingebunden werden.
Im April weiß man mehr
Roland Breyer seinerseits erinnerte daran, dass bereits 2017, als Esch/Alzette seine Kandidatur für das Kulturjahr einreichte, die anderen Südgemeinden gefragt wurden, ob sie an einer Teilnahme interessiert seien, und dass erste Gespräche stattfanden. Er habe schon in diesem Zusammenhang ein etwa 50-seitiges Dossier mit Ideen und Vorschlägen zusammengestellt, so der Koordinator weiter. Darin sei auch die Zusammenarbeit mit den kommunalen Ausschüssen, dem Gemeinderat, den Vereinen usw. definiert. Breyer schlägt ferner die Gründung von nicht minder als 22 Arbeitsgruppen vor, um die diversen Aspekte der Petinger Teilnahme am Ereignis zu diskutieren.
Definitive Entscheidungen über die Projekte stehen aber noch aus, sei es in Petingen oder in Esch. Eigentlich sollten die Projektvorschläge bis zum 31. Juli des letzten Jahres bei den Verantwortlichen in Esch eingegangen sein. Die Frist wurde aber zweimal verlängert, zuerst auf den 31. Dezember und schließlich auf den 1. Februar. Welche Projekte im Rahmen des Kulturjahres berücksichtigt werden, ist noch nicht genau bekannt. Die Entscheidung hierüber wird Anfang April erfolgen, heißt es. Dann erst wisse man genau, woran man sei, und könne mit der Umsetzung der Projekte vor Ort beginnen, so Jean-Marie Halsdorf und Roland Breyer.
Museum für die Zukunft
Aber nicht nur das Kulturjahr war am 3. Februar Thema im Gemeinderat. Im Juli 2015 beschloss die Gemeinde Petingen, im Roten Haus neben der Wax-Mühle ein kleines Museum über den Zweiten Weltkrieg einzurichten. Die Ausstellung beinhaltet drei Teile: die Invasion, die Besetzung und die Befreiung Luxemburgs. Petingen war die erste Stadt, die am 9. September 1944 vom Nazijoch befreit wurde. Deshalb auch der Name des Museums, „9/44“.
Nun liegt das Museum aber etwas außerhalb vom Stadtzentrum. Großer Andrang herrschte bislang dort nicht. Das soll sich nun ändern. Am 18. November 2019 beschloss nämlich der Gemeinderat die Einführung eines Lenkungsausschusses für den „espace muséologique 9/44“. Er soll aus sieben Personen bestehen, darunter jeweils ein Vertreter der „Amis de l’Histoire“, des „Comité du souvenir de la commune de Pétange“ und des „Syndicat d’initiative et du tourisme de la commune de Pétange“. Der siebenköpfige Ausschuss hat als Aufgabe erhalten, das Museum mit Leben zu füllen, Ausstellungen auf die Beine zu stellen, Beziehungen zu anderen Museen, die den Zweiten Weltkrieg zum Thema haben, herzustellen und zu pflegen, die Objekte und Dokumente zu verwalten, die Forschung über den Zweiten Weltkrieg zu unterstützen sowie Werbung für die Einrichtung zu betreiben. Das Sekretariat wird, wie bei den Gemeindeausschüssen, in die Hände eines Gemeindebeamten gelegt. Auch die Präsenz-Entschädigung („jetons“) ist dieselbe wie bei den übrigen Beratungsausschüssen.
Am 3. Februar wurden die ersten Mitglieder des Lenkungsausschusses vom Gemeinderat einstimmig angenommen. Die sechs Mitglieder des Gremiums sind Roland Breyer, Viviane Daman, Pia Hansel, Raymond Kimmes, Roger Klein und Guy Kummer. „Sämtliche Mitglieder des „Comité de guidage“ würden sich durch ihre hohe Fachkenntnis und kulturellen Verdienste auszeichnen, so ein erfreuter Kulturschöffe Jean-Marie Halsdorf (CSV). Ein Platz bleibt aber im Ausschuss noch zu besetzen. Alle Kandidaturen seien willkommen, so der Schöffe.
- Roland Breyer, ein Leben im Dienst der Gemeinde - 17. September 2020.
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- Klimafreundliche Mobilität - 13. September 2020.
Das wird knapp, nur noch 2 Jahre bis 2022. Stress pur bis dahin, weiss das, habe auch immer nur kurz vor den Prüfungen gelernt. 🙂