Petition Nr. 2345 fordert die Einführung der 35-Stunden-Woche für Luxemburg. Erreicht werden soll das mit einer Herabsetzung der täglichen Arbeitszeit von acht auf sieben Stunden. Als Begründung gibt der Petent an, dass Luxemburg mit seiner 40-Stunden-Woche zu den Ländern Europas gehört, wo am längsten gearbeitet werde. Weniger ist mehr, so die Argumentation, denn die Arbeitszeitverkürzung würde die Produktivität steigern und das allgemeine Wohlbefinden in der Gesellschaft ebenfalls. Obwohl noch 27 Tage zum Unterschreiben bleiben, ist das Gesuch bereits bei rund 5.500 Online-Signaturen angelangt.

Freigeschaltet zur Unterschrift sind derweil die acht neuen Petitionen, die die zuständige Kommission am Mittwoch validierte. Nr. 2362 fordert für Gemeinden bis zu 15.000 Einwohner das Wählen nach dem Majorzsystem (bisher bis zu 3.000 Einwohner), Nr. 2363 eine Bürgerbeteiligung bei neuen Gesetzen via Referendum. Das Tierwohl ist Thema in zwei neuen Petitionen: Nr. 2375 fordert einen „Unterstand gegen Sonne und Regen für Tiere auf der Wiese, mindestens aber einen dicken Baum.“ 2379 möchte eine Reglementierung für Hundehalter. Die sollen verpflichtet werden, beim Gassigehen eine Plastiktüte zum Aufsammeln des Kots ihrer Vierbeiner bei sich zu haben. 

Eine Digicash-Lösung bei Parkautomaten wünscht sich Petition 2379, Nr. 2372 eine Erhöhung des Vaterschaftsurlaubs auf einen Monat. Um Urlaub geht es auch im Gesuch 2370. Wenn die Eltern (noch einmal) heiraten, sollte dem arbeitenden Nachwuchs ein Sonderurlaub zugestanden werden. Petition 2376 möchte derweil, dass es klare Zeitfenster beim Verlangen der Übernahme etwaiger Unkosten in Zusammenhang mit Kindern geschiedener Eltern gibt.    

Viermal über 4.500

Die neuen Petitionen können auf der Homepage www.petitiounen.lu unterschrieben werden. Eine Petition muss binnen sechs Wochen 4.500 Unterschriften sammeln, damit es zur öffentlichen Debatte im Abgeordnetenhaus kommt. 

Die 4.500er-Schwelle überschritten hatten zuletzt vier inzwischen abgelaufene Petitionen, wobei die Verlängerung des Elternurlaubs auf neun Monate 5.098 Unterschriften sammelte (Nr. 2332). Bei Nr. 2309 geht es um die Rückerstattung der Kosten bei der Konsultation von Psychologen (5.514 Unterschriften), bei Nr. 2302 um eine Tag und Nacht geöffnete Kinder-Notaufnahme und Geburtsstation im Norden (4.739) und Petition 2232 fordert eine erhöhte Kapazität in der Onkologie für Kinder (5.056).  

• Über
• Letzte Artikel

Philip Michel

Philip Michel startete seine journalistische Laufbahn beim Tageblatt 1995 unmittelbar nach seinem Sportwissenschaftsstudium in Köln (Schwerpunkt Sportpublizistik). Er berichtete u.a. von vier Olympischen Spielen (1996-2008) und zwei Fußball-Weltmeisterschaften (1996, 2006). Ab 2004 war Michel als Chef vom Dienst und Mitglied der Chefredaktion verstärkt mit organisatorischen Aufgaben betraut. 2020 gab er diese Funktionen auf, um sich exklusiv dem Schreiben widmen zu können. Wiederkehrende Themenbereiche sind die sanfte Mobilität, der Gesundheitssektor und die Aktualität in seiner Wahlheimat Esch. Dem Leser ist er zudem als regelmäßiger Editorialist und Kommentator ein Begriff.

Letzte Artikel von Philip Michel (Alle anzeigen)

• Neue Spielplätze sind nicht öffentlich zugänglich – Fragen zu Auslandsreisen und frEsch - 10. Januar 2025.
• Einstweilen nicht weit her mit der neuen Transparenz in Esch - 10. Januar 2025.
• Parkplatzsperrung erregt Gemüter im Bruch-Viertel, Gemeinde beschwichtigt - 9. Januar 2025.