Nach nur einem halben Tag / Petition für LGBTQ-Themen an den Schulen erreicht nötige Unterschriften in Rekordzeit
Nachdem die Forderung, LGBTQ-Themen aus den Lehrplänen der Luxemburger Schulen auszuschließen, für Furore gesorgt hatte, konnte seit Freitagmorgen die Gegenpetition unterzeichnet werden. Die Unterschriften waren innerhalb weniger Stunden komplett.
„Die Themen LGBTQ+ und das Zusammenleben in der Erziehung von Minderjährigen weiterentwickeln“, fordert die Petition 3281 von Petent Marc Gerges. Die Bürger konnten das Anliegen seit Freitagmorgen mit ihrer Unterschrift unterstützen. Und das haben sie auch gemacht – in rekordverdächtiger Zeit. Bereits um 15 Uhr, also nach nur einem halben Tag, waren die nötigen 4.500 Unterschriften gesammelt. Und das, obwohl der Internetserver für die Online-Petitionen zwischenzeitlich nicht erreichbar war. Damit wird die Petition in der Chamber debattiert werden. Am Freitagabend stand die Petition bereits bei 6.796 Unterschriften.
Petitionen im Netz
Alle Petitionen können Sie auf der Webseite Petitiounen.lu einsehen und unterzeichnen.
Die Petition war eine Gegenreaktion auf eine frühere Petition, die LGBTQ+-Themen aus den Lehrplänen ausschließen will. Aus der Zivilgesellschaft hagelte es dazu heftige Kritik. Die Anti-LGBTQ hat ebenfalls das Quorum erreicht und 8.893 Unterschriften gesammelt (Stand Freitagabend). Allerdings hat es länger gebraucht, die nötige Zahl an Unterschriften zu sammeln. Auch am 22. Juli, also zwei Tage nach der Veröffentlichung, waren die 4.500 Unterzeichner noch nicht erreicht, wie der ADR-Abgeordnete Fred Keup auf Twitter festhielt:
Seelen huet eng Petitioun esou ageschloen wéi dës.
Do huet een den Nerv vun der Zäit getraff! pic.twitter.com/RbHtbaGjiS— Fred Keup (@Fred_Keup) July 22, 2024
Marc Gerges, der Initator der Pro-LGBTQ-Petition, beschreibt sein Anliegen so: Eine der Hauptaufgaben des öffentlichen Bildungswesens bestehe auch darin, sicherzustellen, Kinder in die Lage zu versetzen, mündige Bürger zu werden. Kinder sollten sich eine eigene Meinung bilden können, „insbesondere in Bezug auf Themen persönlicher und ethischer Natur“. Das schließe sensible und persönliche Themen wie sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität mit ein. Die Petition fordert, dass sichergestellt wird, dass „Erziehung und sexuelle Orientierung von Kindern mit Respekt für jedes Individuum und in Übereinstimmung mit den Grundwerten unserer Gesellschaft und des Zusammenlebens“ erfolge.
Ziel sei auch die Bekämpfung von Diskriminierung und Hass gegen LGBTQ+-Personen. „Es geht darum, Homophobie und Transphobie sowie jede andere Form von Diskriminierung oder Rassismus zu bekämpfen, indem allen minderjährigen Kindern von klein auf die Vermittlung der Werte des Respekts und der Akzeptanz des ‚Anderen‘ garantiert wird“, schreibt der Petent.
Die Zahlen auf der Petitions-Homepage sind allerdings immer mit etwas Vorsicht zu genießen. Denn die elektronischen Signaturen müssen nach Abschluss einer Petition erst einmal validiert werden. Dabei werden Dopplungen aussortiert und die Zulässigkeit wird überprüft. Zahlen können demnach nach unten revidiert werden. Aber auch nach oben: Denn es können auch per Hand ausgefüllte Petitionslisten eingereicht werden.
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