Corona-Pandemie / Pflegepersonal schreibt offenen Brief an Xavier Bettel: Enttäuscht, entmutigt, müde
Die „Association nationale des infirmières et infirmiers du Luxembourg“, kurz ANIL, reagiert in einem offenen Brief auf die Rede des Premierministers Xavier Bettel zur Lage der Nation. Dabei lässt sie vor allem ihrer Enttäuschung freien Lauf.
„Fir d’éischt wëlle mir Iech e grousst Kompliment ausschwätzen fir déi professionell Gérance vun dëser erausfuerderender Situatioun.“ Mit diesem schmeichelnden Satz beginnt der erwähnte Brief an Premierminister Xavier Bettel (DP), doch damit hört auch schon der positive Ton auf. Die ANIL ist zunächst enttäuscht darüber, dass der Premier die Herausforderungen, mit denen das Pflegepersonal während der ersten Corona-Welle von einem Tag zum anderen konfrontiert wurde, mit keinem einzigen Wort in der Rede zur Lage der Nation erwähnt hat.
Die Vereinigung stellt zudem die im Zusammenhang mit der Pandemie gemachten Aussagen Bettels in puncto der in den Krankenhäusern zur Verfügung stehenden Beatmungsgeräte infrage. Es sei u.a. erwähnt worden, Luxemburg würde nun über 152 solcher Geräte verfügen, doch der Redner hätte ganz vergessen zu sagen, dass 46 Prozent (178 von 407) der dafür spezialisierten Krankenpfleger, die diese Geräte also korrekt bedienen und die betroffenen Patienten adäquat pflegen können, im Ausland wohnen würden „an am schlëmmste Fall vun den Nopeschlänner an der Versuergung vun hirer eegener Populatioun ‚agezunn‘ kéinte ginn“.
Keine Antwort!
Es sei überaus wichtig, dass sich die gesamte Regierung schnellstens ernsthafte Gedanken darüber macht, wie man die Ausbildung von Pflegepersonal vor Ort wieder ankurbeln könnte. Dies sei mit Sicherheit nicht allein die Aufgabe des Gesundheitsministeriums, sondern der gesamten politischen Riege Luxemburgs.
Darüber hinaus fordert die ANIL in Sachen Covid-19 endlich klare Regeln für Alters- und Pflegeheime. Während der ersten Welle der Pandemie sei die Verantwortung auf die einzelnen Direktionen abgewälzt worden und die Betroffenen, ihre Familienangehörigen und das Pflegepersonal seien im Stich gelassen worden. Die Würde und das Wohlbefinden aller dürfe nicht mehr dem Zufall überlassen werden.
Unbegreiflich ist es zudem für die ANIL, dass ihre vor sechs Monaten gemachte Anfrage für ein Treffen mit dem Premierminister bis dato noch immer einer Antwort harrt. „Wir hätten Sie, Herr Premierminister, bei dieser Gelegenheit u.a. gebeten, die Koordination zwischen den einzelnen Ministerien, die direkt oder auch indirekt mit den Pflegeberufen zu tun haben, zu übernehmen, damit endlich im längst fälligen Dossier ‚Ausbildung von Pflegekräften in Luxemburg‘ Tacheles geredet wird.“
Der offene Brief, der die große Enttäuschung des Pflegepersonals sowohl in dem gewählten Ton als auch in der Wortwahl deutlich wiedergibt, schließt mit einer erneuten Bitte, dass die Regierung doch dringendst den Dialog mit der ANIL aufnehmen soll.
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Irgendwie erinnern mich einige der vorgebrachten Missstände seitens der ANIL an die Causa Juncker .Das notwendige Lügen oder politisch ausgedrückt das Verschleiern von Tatsachen,Realitäten vor dem Bürger .Herr Bettel und Regierung wollten zwar durchlüften, doch scheinen diese jetzt selber dem Dilemma unterlegen zusein, dem Wahlvolk nicht die Wahrheit zuzumuten und vielleicht endlich einzugestehen der Covid Zug abgefahren ist und mit voller Wucht durch das Land rast.“ Kloeren Wain ….“ ,da liegt wohl das Problem, man dem Konsum – und Spassvolk härtere Maßnahmen nicht aufzwingen will, Wählerstimmen und Wirtschaftsinteressen vor Gesundheit setzt, das Ende ohne diese Maßnahmen vielleicht noch verheerender sein wird , als ein „Lockdown Light „ à la Frau Merkel.
Ett woor jo gewosst dadd de Virus am Hierscht nees geef „zoschloen“. Viir waat ass denn Effectif vum Pflegepersonal nett geheecht ginn? Viir waat ass ann engem klengen Land ewee Letzebuerg nett eng central Klinik viir Covid desingneert ginn?
Wadd hunn dee honderdausenden Tester Letzebuerg dann elo kascht an bruecht?
Et konnt kee Personal agestallt gin, well keen Personal do as.
Spideeler géiffe gären astellen, awer de Marché ass eidel!
An do léit de Problem! Mir mussen obbedengt de Beruff nees attraktiv maache, Formatioun akademiséire, Aarbechtskonditiounen verbesseren, …
Nemmen esou behale mir dei erfuehre Persounen am Beruff, an kréie néi Mataarbechter dobei.
klappen an an den Fensteren Biller vun Kanner gemollt war jo schéin mee hät net dierfen Domatter gedoen sin, Politiker hätten missten Léisungen fannen.
Dat gesamt Personnal aus dem Soins ass mitt net nëmmen Infirmier, Aide-soignant mee och Potzequipen usw. Mir brauchen jonk an MOTIVIERT Léit fir esou schnell ewéi méigelech am beschten wiert et gewiescht « GESCHTER AN NET MUER »
Ass och sécher net den lëschten Virus wou eis ugréifen wärt.
Selwer Aide-soignante séid 1986