Ernährung / Pizza, die Zweite: Auch in Petingen steht nun ein Automat
Nachdem im Sommer ein Automat für Pizzen in Esch installiert wurde und das gleichzeitig Begeisterung und Empörung ausgelöst hatte, wurde kürzlich ein identisches Gerät in Petingen aufgestellt. Wenn es in den Schulferien auch eher ruhiger an dem neuen Automaten zugeht, scheint die Pizza doch bei den Menschen anzukommen. Das neue Gerät in Petingen wird deshalb wohl auch nicht das letzte im Großherzogtum bleiben.
Es ist wieder passiert: In einer Industriezone im Süden von Luxemburg wurde ein rot-weißes, kastenförmiges Gerät aufgestellt, das Kunden mit frischen Pizzen versorgen soll. Seit zwei Wochen steht in Petingen in „Op Raechels“ neben dem kleinen Lebensmittelladen mit der Hausnummer 3 ein Pizza-Automat. Ein identischer Apparat war Anfang August bereits in Esch installiert worden und hatte dort für viele Diskussionen gesorgt. Hinter dem Automaten in Petingen steckt wieder „Best Pizza“ – ein Teil der „NVN Group“, also einer Gruppe, der mehrere Pizzerien und andere Restaurants vor allem im Süden des Landes gehören.
Nun hat also auch Petingen seinen eigenen Pizza-Automaten. Wer dem Apparat diese Woche während der Mittagspause einen Besuch abstattet, wird wahrscheinlich schnell glauben, dass die Menschen aus der Umgebung nur wenig Interesse an einer Pizza aus dem Automaten haben. Denn wie man vor Ort feststellen kann, kommen bei Regen und während der Allerheiligenferien trotz Mittagsstunde kaum Kunden. Fragt man bei Passanten nach, erklären diese allerdings, dass üblicherweise mehr an dem Gerät los ist und die italienische Spezialität vor allem bei Schülern beliebt ist.
Bei Jung und Alt beliebt
Davon berichtet auch Annabella Oliveira, der ein kleiner Lebensmittelladen gleich neben dem Automaten gehört: „Diese Woche ist es wegen der Ferien eher ruhig, aber normalerweise stehen die Schüler hier in der Mittagspause Schlange. Es kommen zudem viele Erwachsene, die in der Umgegend arbeiten und für die ein Restaurantbesuch aus Zeitgründen in der Mittagspause eher schwierig ist.“ Auch abends locke die Pizza aus dem Automaten viele in die Industriezone. Annabella Oliveira freut das, denn es ist auch gut für ihr Geschäft. „Viele kommen aus Neugierde zum ersten Mal her und sehen dann, dass hier auch ein kleiner Laden ist. Während der Mittagspause und abends haben wir zwar geschlossen, aber vielleicht kommen die Menschen dann ein anderes Mal zum Einkaufen wieder“, hofft die Ladenbesitzerin.
Vor ihrem Geschäft steht bereits seit längerer Zeit ein Automat für Süßigkeiten und Getränke. Darauf greifen auch die Kunden des Pizza-Automaten nun gerne zurück, um sich einen Energy-Drink, eine Limo oder ein Wasser zu kaufen. Zwischen 0,50 und 1,50 Euro zahlt man dafür, hinzu kommen 6,90 Euro für eine Pizza. Für maximal 8,40 Euro kann bei einem Besuch auf Nummer 3 „Op Raechels“ also jeder satt werden und hat von Margherita über Prosciutto bis hin zur ausgefalleneren Mexicaine dabei die Wahl zwischen acht verschiedenen Sorten. Vom Verkauf der Pizzen profitiert Annabella Oliveira allerdings nicht. Denn auch wenn es so aussieht: Das rot-weiße Gerät steht nicht auf dem Grundstück ihres Ladens, sondern in der Einfahrt zu einem von „NVN Group“ genutztem Lager.
Annabella Oliveira hat das Angebot aus dem Automaten selbst schon probiert und ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Vor allem abends holt sich die 44-Jährige nach getaner Arbeit oft eine Pizza, weil sie keine Lust dazu hat, sich zu Hause noch etwas zu kochen. „Der Geschmack ist gut und kann mit dem von Pizzen aus Restaurants mithalten. Man zahlt weniger, erhält aber die gleiche Qualität“, stellt Annabella Oliveira fest. Deshalb ist sie auch davon überzeugt, dass das Essen aus dem Automaten nicht ungesünder als anderes sei.
Überrascht vom Preis
Wie beim Gerät in Esch werden auch die Pizzen für Petingen in einer großen Küche von „NVN Group“ in Schouweiler zubereitet. Das teilt „Best Pizza“ auf Nachfrage hin mit. Mit einem Kleintransporter mit Kühlmöglichkeit werden diese dann zu den Automaten transportiert und je nach Bestellung des Kunden entweder von der Maschine aufgebacken oder kalt ausgegeben. Ist letzteres der Fall, muss man die Pizza zu Hause allerdings noch einmal in den Backofen schieben. Vorteil dabei ist, dass man daheim gleich Messer beziehungsweise Pizzaschneider zur Hand hat. Denn die Pizzen werden ungeschnitten vom Automaten ausgegeben. Geordert wird übrigens vor Ort per Touchscreen an dem Gerät, bezahlt wird anschließend mit Karte. Die Bezahlung mit Bargeld ist nicht möglich. Der gesamte Bestellvorgang bis zum Erhalt der Pizza dauert maximal fünf Minuten.
Wie viel bisher in Petingen verkauft wurde, will man bei „Best Pizza“ nicht verraten – generell gebe man zu Verkaufszahlen keine Auskunft. Allerdings würde man sich darüber freuen, dass das Angebot in Petingen angenommen wurde. Eine, die das dann auch testen will, ist Lara Teixeira aus Petingen. In den Ferien zieht es die 19-jährige Schülerin für eine Margherita und eine pikante Mexicaine für sich und ihren Freund zum Automaten: „Ich esse normalerweise in der Schule und hatte bisher noch gar nicht mitbekommen, dass es den Automaten gibt. In den sozialen Medien habe ich dann kürzlich ein Video davon gesehen und da wir gerade in der Nähe waren, sind wir vorbeigekommen.“ Lara Teixeira ist überrascht von dem günstigen Preis und findet das Angebot vor allem für Schüler „mega“. Bis zum Automaten nach Esch war ihr der Weg bisher zu weit.
Christoph Lorenzo kennt den Automaten bereits, denn er arbeitet in einem Autohaus in der Nähe der 3 „Op Raechels“ in Petingen. Sein Mittagessen holt sich der 23-Jährige aus Differdingen allerdings oft aus dem Supermarkt um die Ecke. Er scheint noch zu zögern, ob er mit dieser Gewohnheit brechen soll: „Meine Arbeitskollegen waren bereits beim Automaten in Esch und ihnen hat es gefallen – vor allem der Preis. Ich habe die Pizza bisher noch nicht versucht, werde sie aber wahrscheinlich probieren.“
Abwarten bei Gemeinde
Manche Menschen reagieren also durchaus zurückhaltender auf das Angebot. Ebenso verhalten reagiert man auch in der Gemeinde Petingen auf die Installation des Gerätes. So teilt der Erste Schöffe Jean-Marie Halsdorf (CSV) auf Nachfrage hin mit, dass man durchaus von den Plänen zum Aufstellen eines solchen Automaten wusste. Dass dieser nun aber bereits in Petingen steht, kommt überraschend. „Der Schöffenrat lässt jetzt erst einmal untersuchen, was die Gemeinde überhaupt tun könnte, da das Gerät auf einem privaten Grundstück steht. Erst wenn wir das wissen, schauen wir, was unsere Position dazu ist“, erklärt Jean-Marie Halsdorf.
Automaten-Pizza, die Erste
Die Installation eines Pizza-Automaten auf dem Gelände eines Autohauses in Esch in der rue Jos Kieffer hatte im Sommer für heftige Diskussionen gesorgt. Denn obwohl die Gemeinde Esch das Projekt zuvor abgelehnt hatte, wurde das Gerät auf einem privaten Grundstück installiert. Mitte August hatte die Betreiberfirma „NVN Group“ im Gespräch mit dem Tageblatt angekündigt, das Gespräch mit den Gemeindeverantwortlichen suchen zu wollen. Mehr als zwei Monate danach ist das laut Bürgermeister Georges Misch (CSV) immer noch nicht passiert. Bei „Best Pizza“ will man sich zur Beziehung mit der Gemeinde nicht äußern, sondern laut eigener Aussage den Fokus auf die eigene Aktivität richten und darauf, den Kunden die gewünschte Qualität zu liefern. Man freue sich über die positive Resonanz, die man von den Bürgern aus Esch bekommen hätte, heißt es dazu noch von „Best Pizza“.
Und möglicherweise wird sich demnächst der Schöffenrat einer weiteren Gemeinde mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigen müssen. Denn in voraussichtlich einem Monat soll in Luxemburg laut „Best Pizza“ ein weiterer Automat aufgestellt werden. Wo das sein wird, will man allerdings noch nicht verraten. Doch auch dort wird die Pizza aus dem Automaten sicherlich neue Kunden anziehen – aus Neugier oder wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses – während andere doch lieber auf alternative Gastronomie-Angebote zurückgreifen.
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Wa bei ons hei 1 wär géfe mir en testen. Amplaz 1 stonn op livraison resto ze waarden !
Wa bei ons hei 1 wär géife mir en testen. Amplaz 1 stonn op livraison resto ze waarden !
Dat do ass eng gutt Alternative wann e Schichte schafft.
Moies um 06.00h huet nach keen Restaurant op,
Mettes wann en Honger huet um 16.00h kritt en och nach keng Pizza.
All dei aner Zäiten geet en natierlech an de Resto oder bestellt do.
Wei dann do as Dach ich een Schwarzen Buergermeeschter um Ruder mee deen heiert een net Mischo 🤮🤮🤮
Aawer op kee Fall sech impfen loossen wlell ee jo nett weess waat dran as!
Mmmh lecker!
Wa mer bis alleguer 4 Marihuana-Planzen doheem hunn, da stinn där Apparater op all Eck. 😀
Schlage den Pizza Automaten Besitzer vor geheitzte Iglus vor ihre Verteiler für die Nicht Piqouzierten und Ungetesteten zu setzen und so Restaurants und Bistrots überflüssig zu machen, oder ?
@Gaston de la Piquouze
„Schlage den Pizza Automaten Besitzer vor geheitzte Iglus vor ihre Verteiler für die Nicht Piqouzierten und Ungetesteten zu setzen und so Restaurants und Bistrots überflüssig zu machen, oder ?“
Sehen Sie sich mal das Durchschnittsalter in Ihrem Restaurant an, die Jugend hat die längst abgeschrieben.
Pizza artisanale aus dem Automaat ! = Widdersproch !
An weider mat der Mal-Bouffe.
Fir mech NEE Merci !
Wéi vill Gratis Pizzae gouf et fir all déi Reclam fir d‘Pizzauatomaten?
Annabella, bitte lass den Platz um das Pizzagerät etwas besser „einrichten“ und dann noch Westseite, immer schlecht bei Regen.
🙁
Die Jungs aus der „Gruppe“ werden da schon behilflich sein.
Nohaltegen Pizzaautomat, net Bio awer duerfir een gemiidlech mam Auto erreechen kann . Eng Dreckskescht derbai wir nach gudd, dann kann ech d‘Kescht direkt gratis entsuergen. Super gudd Idee fir net dem Risiko vun Corona am Restaurant ausgesaat ze sin , keen Kontakt mat Menschen muss hun. Ech wünschen mir nach vill esou Automaten fir alles bequem mam Auto , 24 op 24 Stonnen kennen anzekaafen .No Guichet,lu gehéiert d’Zukunft der Automaten Epicerie . Wéineg Personal, manner Käeschten fir den Bedreieer wat den Produit méi belleg mecht,wéineg Opwand , keen granzeg Personal, eng Maschin déi all Sprooch schwäetzt, zerfriddenen Client.
@Wieder Mann
„Super gudd Idee fir net dem Risiko vun Corona am Restaurant ausgesaat ze sin , keen Kontakt mat Menschen muss hun.“
Mir sinn och frou, wa mir kee Kontakt mat Iech mussen hunn.
Wenn man sich den Vergleich zwischen Esch und Petingen erlaubt, findet man sehr schnell heraus, wo sich besser schmieren lässt.
an fir esou en investigativen journalismus bezuelen ech en abonnement,
mengen pub kreien ech schons gratis genuch
muss mein abo iwerdenken